Fasche

Schlichte weiße Putzfaschen an Fenstern der Nachkriegszeit (Nürnberg, Nibelungenstraße 9; Aufnahme 2013)

Faschen sind die gestalterisch abgesetzten Umrahmungen von Fassadenöffnungen in Gebäuden, üblicherweise außen um Fenster und Türen herum. Traditionell bestehen Faschen aus Putz, Stuck, einer Holzverkleidung oder sind nur mit Farbe aufgemalt.

Beschreibung

Faschen können aus der Wandfläche plastisch hervortreten, in diese vertieft eingelegt sein oder auch nur farblich gestaltet sein (Farbfasche).

Eine in den Fassadenputz eingearbeitete Fasche wird als Putzfasche bezeichnet. Zur Herstellung vertieft liegender Putzfaschen wird traditionell der gleichmäßig aufgebrachte Grundputz im Bereich der Faschen mit Brettern abgedeckt. Anschließend wird auf die übrige Fassade z. B. ein grober Kratz-, Rau- oder Spritzputz aufgebracht. Nach dem Entfernen der Bretter kann der Bereich der Faschen noch mit einem dünnen Schweiß- oder Glättputz abgezogen und farbig gefasst werden. Putzfaschen könne auch profiliert vortreten; der Übergang zu Applikationen als Stuckfaschen ist fließend.

Brettfaschen als Fensterumrahmung (Göttingen, Geismar Landstraße 24, erbaut um 1885; Aufnahme 2021)

Holzfaschen sind Brettumrahmungen der Fassadenöffnungen; sie können zur Zierde mehr oder weniger profiliert sein.

Begriffliche Unterscheidungen

Begrifflich von der Fasche abzugrenzen sind die inneren Flächen der Fassadenausschnitte (Laibung) und die Umrahmungen der Ausschnitte (Gewände).[1]

Wenn sich unmittelbar unter der Fassadenöffnung ein Gesims befindet, so verläuft die Fensterfasche meist nur seitlich und oberhalb der Öffnung. Verlaufen unmittelbar seitlich der Öffnung Lisenen, so wird die Fasche nur aus einem unteren und oberem Streifen gebildet. Besonders ausgeprägte oder auftragende seitliche Elemente der Fasche werden manchmal auch als Fensterlisene bezeichnet.

Literatur

  • Manfred Gerner: Handwerkerlexikon. Wörterbuch für das Bauhandwerk. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1984, ISBN 3-421-02825-7, S. 67.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fachbegriffe in der Architektur (Memento vom 31. Mai 2016 im Internet Archive), S. 72

Auf dieser Seite verwendete Medien

Molln Frauenstein Pfarrhof Fenster.JPG
Autor/Urheber: Isiwal, Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Pfarrhof, Wirtschaftsgebäude. Alle Fenster des Pfarrhofes von Frauenstein (Molln) sind mit Blattwerk bekrönt.
Schwerte-100812-16440-Fenster.jpg
Autor/Urheber: Mbdortmund, Lizenz: GFDL 1.2
Schwerte, Wohnhaus hinter St. Viktor, Fenster
Radlbrunn Pfarrhof Fenster.jpg
Autor/Urheber: Manfred Kuzel (talk), Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Pfarrhof in Radlbrunn, Gemeinde Ziersdorf - Fenster an der Nordfassade
Salem TrompeLOeil.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Fenster-Fasche, Sondershausen, Langestraße, 2024.jpg
Autor/Urheber: Rendor Thuces Al'Nachkar, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Fenster-Fasche, Sondershausen, Langestraße, 2024
Neufelden - Marktplatz 3 Fenster.jpg
Autor/Urheber: Wolfgang Sauber, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Neufelden ( Oberösterreich ). Markthaus am Marktplatz - Fenster.
Nürnberg Nibelungenstr. 09 002.jpg
Autor/Urheber: Demidow, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Nürnberg, Gmkg. Gleißhammer, Bleiweiß. Wohnhaus Nibelungenstr. 9.
Fensterfasche, Göttingen, Geismar Landstr.24, 2021.jpg
Autor/Urheber: Rendor Thuces Al'Nachkar, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Fensterfasche, Göttingen, Geismar Landstr.24, 2021
Siebending - Kirche - Fenster.jpg
Filialkirche Hll Sebastian und Roches - Fenster

Ort: Siebending

Gemeinde:Sankt Andrä
Schallaburg, Fenster im Innenhof.jpg
Autor/Urheber: Hermann Hammer (User:Haneburger), Lizenz: CC0
Schallaburg, Fenster im Innenhof beim Schloss-Shop im Zustand während der Byzanz-Ausstellung im Sommer 2012