FEI-Weltcup Vierspännerfahren

Weltcup Vierspännerfahren
Benjamin Aillaud at Leipzig World Cup final 2008.jpg

Voller NameFEI World Cup™ Driving
SportartFahrsport
Ligagründung2001
WebsiteOffizielle Website

Der FEI-Weltcup Vierspännerfahren (FEI World Cup™ Driving) ist eine seit dem Jahr 2001 vom Internationalen Pferdesportverband (FEI) ausgetragene Hallen-Turnierserie.

Die Idee für den Fahrer-Weltcup hatte der Schweizer Max E. Ammann, der zuvor bereits den Weltcup der Springreiter erdacht hatte.[1] Die Serie findet im Winterhalbjahr statt und ist auf Europa begrenzt. Höhepunkt ist das Weltcupfinale, das meistens im April stattfindet.

Qualifikation zum Weltcup (Sommer)

Die Fahrer qualifizieren sich den Sommer über in Qualifikationsturnieren. Die Qualifikation ist immer unabhängig von den Pferden des Gespanns. 2010 gab es insgesamt sechzehn Qualifikationsturniere. Vier davon wurden in Deutschland ausgetragen (CAIO Aachen, Deutsches Fahrderby, CAI Lähden, CAI Donaueschingen) und eines fand in Österreich (CAI Altenfelden) statt.[2] Es wird eine Rangliste für die Qualifikation geführt. Damit ein Turnier für die Rangliste zählt, müssen hier mindestens Fahrer aus drei Nationen gestartet sein.

Die besten zehn Fahrer der Rangliste qualifizieren sich für die folgende Weltcupsaison. Pro Nation dürfen jedoch nur drei Fahrer am Weltcup teilnehmen. Deshalb rücken die Nächstplatzierten nach, wenn mehr als drei Fahrer einer Nation in der Top 10 sind oder ein Fahrer verzichtet.[3]

Weltcup

Im Winterhalbjahr findet der eigentliche Weltcup mit fünf bis neun Turnieren statt. An jedem Turnier dürfen sechs bis acht Fahrer teilnehmen. Dabei werden fünf Startplätze an Fahrer vergeben, die sich über die Rangliste qualifiziert haben. Die restlichen Startplätze werden durch Wildcards vergeben.[3]

Jedes Weltcupturnier besteht aus einer „Warmup“-Prüfung (Hindernisfahren gegen Zeit, ein Umlauf) sowie einer Weltcupprüfung (Hindernisfahren gegen Zeit, zwei Umläufe). Beide Prüfungen sind für die Teilnehmer verpflichtend.

Die Prüfungen sind eine Kombination zwischen dem Kegelfahren und dem Marathonfahren. Der Parcours besteht meistens aus zwei Marathon-Hindernissen an jedem Ende der Bahn und mehreren Kegelpaaren dazwischen, sowie einer Brücke. Die Hindernisse müssen fehlerfrei, in der richtigen Reihenfolge und so schnell wie möglich gefahren werden.

Für Platzierungen bei den Weltcup-Turnieren bekommen die Fahrer Punkte, mit denen sich die fünf bestplatzierten Fahrer für das Weltcup-Finale qualifizieren. Beim Finale beginnen alle Fahrer wieder bei Null. Wenn ein Teilnehmer ausscheidet und aufgibt, erhält er keine Punkte für diese Prüfung.[3]

Punktevergabe im Vierspänner-Weltcup
PlatzWertungspunktePlatzWertungspunkte
11052
2761
3571
4381
Boyd Exell beim Weltcupfinale 2014

Aktuelle Stationen des Weltcups sind (Stand: Februar 2016):

Ehemalige Stationen des Weltcups sind:

  • Vereinigtes Konigreich Windsor, in der Saison 2005/2006 Weltcupstation
  • Niederlande Amsterdam, 2001/2002 und 2006/2007 Weltcupstation
  • Deutschland Dortmund, in der Saison 2001/2002 Weltcupstation
  • Spanien Vigo, 2002/2003 und 2003/2004 Weltcupstation
  • Belgien ’s-Hertogenbosch, Indoor Brabant, von 2001/2002 bis 2004/2005 Weltcupstation
  • Schweden Göteborg, Göteborg Horse Show, von 2001/2002 bis 2004/2005 Weltcupstation; 2005/2006, 2006/2007 und 2008/2009 Weltcupfinale
  • Deutschland Hannover, German Classics, von 2004/2005 bis 2013/2014 Weltcupstation
  • Italien Verona, Fieracavalli, in der Saison 2013/2014 Weltcupstation
  • Ungarn Budapest, von 2008/2009 bis 2014/2015 Weltcupstation

Weltcupfinale

Das Weltcupfinale findet jeweils zwischen Januar und April, am Ende einer Weltcupsaison, statt. Das Weltcupfinale besteht wie die Weltcupturniere aus einer „Warmup“-Prüfung (Hindernisfahren gegen Zeit, ein Umlauf) sowie einer oder zwei Weltcupfinalprüfungen (Hindernisfahren gegen Zeit, zwei Umläufe). Die Prüfungen sind identisch zu den Weltcupprüfungen ausgebaut. Der Sieger wird hierbei anhand des Sieger des einen oder anhand des Durchschnitts der Ergebnisse der zwei Prüfungen ermittelt.[3]

Das Weltcupfinale wurde erstmals am Ende der Saison 2005/2006 durchgeführt, zuvor war der Führende der Gesamtwertung am Ende des Weltcupsaison Weltcupsieger.[4][5]

Weltcup-
saison
Austragungsort des WeltcupfinalesWeltcupsiegerZweitplatzierterDrittplatzierter
2001/2002kein FinaleDeutschland Michael FreundVereinigte Staaten Chester WeberDeutschland Christoph Sandmann
2002/2003kein FinaleDeutschland Michael FreundAustralien Boyd ExellDeutschland Christoph Sandmann
2003/2004kein FinaleDeutschland Michael FreundAustralien Boyd ExellDeutschland Christoph Sandmann
2004/2005kein FinaleNiederlande IJsbrand ChardonDeutschland Michael FreundSchweiz Werner Ulrich
2005/2006Schweden GöteborgNiederlande IJsbrand ChardonDeutschland Michael FreundSchweiz Werner Ulrich
2006/2007Schweden GöteborgDeutschland Michael FreundNiederlande IJsbrand ChardonDeutschland Christoph Sandmann
2007/2008[6]Deutschland  LeipzigDeutschland Christoph SandmannFrankreich Benjamin AillaudNiederlande IJsbrand Chardon
2008/2009Schweden GöteborgAustralien Boyd ExellNiederlande IJsbrand ChardonNiederlande Koos de Ronde
2009/2010Schweiz  Le Grand-Saconnex bei GenfAustralien Boyd ExellNiederlande Koos de RondeNiederlande IJsbrand Chardon
2010/2011Deutschland  Leipzig
(Weltcupfinale 2011)
Australien Boyd ExellUngarn József DobrovitzNiederlande IJsbrand Chardon
2011/2012Frankreich BordeauxAustralien Boyd ExellNiederlande IJsbrand ChardonNiederlande Koos de Ronde
2012/2013Frankreich BordeauxNiederlande Koos de RondeAustralien Boyd ExellNiederlande IJsbrand Chardon
2013/2014Frankreich BordeauxAustralien Boyd Exell
Bajnok, Spitfire, Clinton Star und Ajax
Deutschland Daniel Schneiders
Cabus, Costa, Hermes und Twister
Niederlande Koos de Ronde
Palero, Tommy, Celina und Zimba
2014/2015Frankreich BordeauxAustralien Boyd Exell
Bajnok, Clinton Star, Conversano 49 Poker und Ajax
Deutschland Christoph Sandmann
Donner, Fax, Lerry und Lucky
Niederlande IJsbrand Chardon
Maestoso x-30 Magus, Inci, Illem und Feles
2015/2016Frankreich BordeauxNiederlande IJsbrand Chardon
Illem, Maestoso x-30 Magus, Aladin und Feles
Australien Boyd Exell
Conversano Cselentan, Lucky, Clinton Star und Bajnok
Niederlande Koos de Ronde
Bònusz, Palero, Joep und Oosterwijk's Kasper
2016/2017[7]Schweden GöteborgAustralien Boyd Exell
Bajnok, Clinton Star, Costa 49 und Demi
Schweiz Jérôme Voutaz
Belle du Peupe, Eva III, Folie des Moulins und Leny
Niederlande Koos de Ronde
Amadeo V, Celina 6, Joep und Oosterwijk's Kasper
2017/2018Frankreich Bordeaux[8]Australien Boyd Exell
Bajnok, Clinton Star, Conversano Poker und Demi
Schweiz Jérôme Voutaz
Leon, Folie des Moulins CH, Eva III CH und Belle du Peupe CH
Niederlande Koos de Ronde
Palero, Tilou de Calou, Halloween und Tommy
2018/2019Frankreich Bordeaux[9]Niederlande Bram Chardon
Incitato Pandur, Dreef Inca, Conversano XXIV-3 2l und Siglavy Capriola Kapitany
Niederlande Koos de Ronde
Oosterwijk's Kasper, Ikar, Favory Allegra Futar und Tjibbe
Belgien Glenn Geerts
Szellem, Maestoso XLV-1-1, Maestoso XLV-3 und Maestoso LI-10
2019/2020Frankreich Bordeaux[10]Australien Boyd Exell
Bajnok, Barny, Demi und Rocket
Niederlande Koos de Ronde
Favory Allegra Futar, Oosterwijk's Kasper, Siglavy Capriola Szilaj und Tjibbe
Niederlande IJsbrand Chardon
Casper, Kendi, Feles und Maestoso XLV-7
2020/2021Frankreich BordeauxWertungsturniere und Finale vorsorglich aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt[11][12]
2021/2022Deutschland  Leipzig
(Weltcupfinale 2022)

Trivia

  • Das CAI-W Windsor war Teil der Weltcupserie 2004/2005 und fand ausnahmsweise im Mai 2005 statt.
  • Bei dem Turnier in Vigo Anfang 2004 wurden ausnahmsweise zwei Weltcupprüfungen bei einem Turnier ausgetragen.

Weblinks

Commons: FEI World Cup Driving – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reiten: Jetzt kommt der Hallen-Weltcup für Vierspänner, 14. April 2001
  2. Qualifications for the Indoor Season 2010-2011, FEI
  3. a b c d Weltcup-Reglement 2010/2011
  4. Liste der Sieger des Weltcups von 2001/2002 bis 2009/2010
  5. Ergebnisdatenbank mit den Ergebnissen vieler Weltcupprüfungen und Weltcupfinals (Memento des Originals vom 4. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.scgvisual.com
  6. Ergebnisse „Partner Pferd“ Leipzig 2008
  7. Göteborg 2017 FEI Resultate
  8. Ergebnis Weltcupfinale 2018
  9. Ergebnis Weltcupfinale 2019
  10. Ergebnis Weltcupfinale 2020
  11. 2021 Edition of Jumping International de Bordeaux Cancelled, Pressemitteilung Jumping International de Bordeaux, 3. November 2020
  12. Season 2020-2021: „Due to the Covid-19 Pandemic no FEI Driving World Cup™ qualifiers took place in the 2020/2021 season and consequently the FEI Driving World Cup™ Final set to be held 4-7 February 2021 in Bordeaux (FRA) was cancelled.“, inside.fei.org

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Benjamin Aillaud at Leipzig World Cup final 2008.jpg
French driver Benjamin Aillaud at the final of the FEI World Cup Driving competiton in Leipzig, Germany in 2008.
Bordeaux FEI World Cup Driving 2013-A.JPG
(c) CC BY-SA 3.0, A. Delesse (Prométhée)
Pont sur le parcours de la finale de la coupe du monde d'attelage au jumping international de Bordeaux en 2013.
Bordeaux FEI World Cup Driving 2013-B.JPG
(c) CC BY-SA 3.0, A. Delesse (Prométhée)
Parcours de la finale de la coupe du monde d'attelage au jumping international de Bordeaux en 2013.
Boyd Exell, Bordeaux World Cup Driving Final 2014 (Round 1).webm
(c) CC BY-SA 3.0, A. Delesse (Prométhée)
Le meneur australien Boyd Exell, lors de la première manche de la finale de la coupe du monde d'attelage à Bordeaux en 2014.
Bordeaux FEI World Cup Driving 2013-C.JPG
(c) CC BY-SA 3.0, A. Delesse (Prométhée)
Parcours de la finale de la coupe du monde d'attelage au jumping international de Bordeaux en 2013.