FDP-Bundesparteitag 1983

Koordinaten: 49° 0′ 9,7″ N, 8° 24′ 4,5″ O

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Titel34. ordentlicher Bundesparteitag
Ordnungsnummer34
OrtKarlsruhe
BundeslandBaden-Württemberg
HalleSchwarzwaldhalle
Beginn18. November 1983
Dauer (in Tagen)3
Delegierte400
Schwarzwaldhalle

Den Bundesparteitag der FDP 1983 hielt die FDP vom 18. bis 20. November 1983 in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe ab. Es handelte sich um den 34. ordentlichen Bundesparteitag der FDP in der Bundesrepublik Deutschland.[1]

Delegiertenschlüssel

Einladungsschreiben des Bundesvorsitzenden vom 5. Oktober 1983
Berechnung der Delegiertenrechte

Insgesamt wurden zum Bundesparteitag 400 Delegierte eingeladen. Nach dem Mitgliederstand der Landesverbände zum 31. Dezember 1981 (200 Delegierte) und den Wählerstimmenzahlen (200 Delegierte) der Bundestagswahl vom 5. Oktober 1980 (Berlin: Wahl zum Abgeordnetenhaus vom 10. Mai 1981) standen den Landesverbänden für die Amtszeit der Delegierten, die am 1. Mai 1982 begann und am 30. April 1984 endete, die folgenden Delegiertenrechte zu. Die Berechnung durch die Bundesgeschäftsstelle erfolgte am 19. Januar 1982 und wurde den Landesverbänden mitgeteilt.

Nach dem Mitgliederbestand der Landesverbände und den Wählerstimmen ergab sich folgender Delegiertenschlüssel:

Delegiertenrechte zum Bundesparteitag
LandesverbandDelegierte nach MitgliederzahlDelegierte nach WählerstimmenSummeStand 25.1.1980
Baden-Württemberg9.33722654.882325453
Bayern9.15321532.620264748
Berlin2.481670.5293913
Bremen886268.720356
Hamburg2.2795155.70181313
Hessen10.29024377.448184242
Niedersachsen10.48424535.914265046
Nordrhein-Westfalen26.311611.191.64358119119
Rheinland-Pfalz6.64515239.921122728
Saarland4.3201057.59831312
Schleswig-Holstein4.56110216.552112120
Bundesgebiet mit Berlin86.7472004.101.528200400400
Bundesgebiet ohne Berlin4.030.999

Beschlüsse

Der Parteitag fasste Beschlüsse zum Abkommen von Lomé III, zu Lieferbindungen für Entwicklungsländer, zum Wehrsold, zur Freilassung von Andrei Sacharow, zur EG-Stahlpolitik, zum Datenschutz und fälschungssicheren Personalausweis, zum Demonstrationsstrafrecht, zum Ausländer- und Asylrecht, zur Überwindung der Ausländerfeindlichkeit und zukünftigen Gestaltung des Ausländerrechts, zur Verwendung von Flüssiggas in öffentlichen Fuhrparks. Er verabschiedete ein Papier zum Thema „Rettet den Wald - jetzt!“[2]

Ein inhaltlicher Schwerpunkt lag in der Außen- und Sicherheitspolitik. Dazu lag ein Antrag des Bundesvorstandes mit der Überschrift: „Friedens- und Sicherheitspolitik für die 80er Jahre“ vor, der mit Änderungen angenommen wurde.

Der Beschluss bestand aus sieben Thesen:

  1. Sicherheitspolitik stellt für Liberale aktive Friedenspolitik dar.
  2. Sicherheitspolitik folgt nach liberalem Verständnis dem Wunsch des Menschen nach Schutz ihrer persönlichen Freiheit und Selbstbestimmung.
  3. Sicherheitspolitik umfasst immer auch eine entschlossene Verteidigungspolitik, mit der die Gewaltanwendung ausdrücklich auf die staatliche Notwehr begrenzt wird.
  4. Bekenntnis zu einer europäischen Friedensordnung mit der Selbstbestimmung der Völker
  5. Richtschnur der liberalen Außenpolitik sind die bestehenden Verträge u. a. mit der UdSSR, dem Grundlagenvertrag mit der DDR und der Schlussakte von Helsinki.
  6. Bekenntnis zur Mitgliedschaft im atlantischen Bündnis
  7. Europäische Interessen müssen besser durchgesetzt werden und der wachsenden weltpolitischen Bedeutung der EG entsprechen.

Darüber hinaus wurden 14 Forderungen formuliert, u. a.

Sonstiges

In das Tagungspräsidium wurden gewählt: Hans Albrecht, Hermann Kleinstück, Ursel Redepenning, Walter Hirche und Rudolf Wickel.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: FDP-Bundesparteitag 1983 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bundesparteitag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Informationen aus: Archiv des Liberalismus (www.freiheit.org/content/archiv-des-liberalismus)(ADL), Bestand FDP-Bundesparteitage, A1-1.
  2. Alle Beschlüsse des Bundesparteitags finden sich in Friedrich-Naumann-Stiftung (Hrsg.): Das Programm der Liberalen. Zehn Jahre Programmarbeit der F.D.P. 1980 bis 1990. Nomos, Baden-Baden 1990, ISBN 3-7890-2111-3, S. 214–230.

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Kurztitel: Karlsruhe, Bundesgartenschau, Schwarzwaldhalle

Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Sachkorrekturen und alternative Beschreibungen sind von der Originalbeschreibung getrennt vorzunehmen. Zusätzlich können Sie dem Bundesarchiv Fehler melden.


Historische Originalbeschreibung: 

Bundesgartenschau 67 Karlsruhe
(See mit Schwarzwaldhalle)

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