FC Sochaux

FC Sochaux
Basisdaten
NameFootball Club Sochaux-Montbéliard
SitzSochaux, Frankreich
Gründung1928
PräsidentFrankreichFrankreich Jean-Claude Plessis
Websitefcsochaux.fr
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerFrankreichFrankreich Oswald Tanchot
SpielstätteStade Auguste-Bonal
Plätze20.005
LigaLigue 2
2022/239. Platz
Heim
Auswärts

Der Football Club Sochaux-Montbéliard (französischsoʃo-mɔ̃beljar; auch bekannt als FCSM oder einfach Sochaux) ist ein französischer Fußballverein aus dem unmittelbar an Montbéliard angrenzenden Industriestädtchen Sochaux, südlich von Belfort im Département Doubs gelegen.

Geschichte

Gegründet wurde der Werksklub des Autoherstellers Peugeot als FC Sochaux im Jahr 1928; die Vereinsfarben sind Gelb und Blau, und das Peugeot-Logo, ein stehender Löwe, schmückt bis 2015 das Vereinswappen. Danach werden die Spieler des Vereins auch les lionceaux genannt. Auch das Stade Auguste-Bonal (früher: Stade de la Forge) wurde 1931 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Fabrik errichtet; es fasst heute 20.000 Zuschauer.

86 Jahre lang konnte der FC Sochaux auf Unterstützung durch das Unternehmen und die Familie Peugeot zählen. Nachdem die Firmengruppe PSA mit erheblichen Absatzproblemen zu kämpfen hatte – 2012 schloss sie mit einem Minus von über 5 Milliarden € ab, 2013 erneut mit einer Milliarde –, kam es zu einer Reduzierung des Einflusses der Gründerfamilie auf die Unternehmenspolitik. Die neuen Mehrheitseigner haben beschlossen, sich neben anderen ertragsschwachen Unternehmensteilen auch von der Kapitalgesellschaft des Vereins (Société Anonyme Sportive Professionnelle/SASP) zu trennen. Dieser Vorgang, insbesondere die Suche nach einem neuen Investor für die SASP – wozu PSA noch einmal eine Finanzspritze von 17 Millionen Euro zur Schuldentilgung bereitgestellt hatte –, sollte zum Jahresende 2014 abgeschlossen sein. Er ging zeitlich mit Sochaux' Abstieg in die zweite Liga am Ende der Saison 2013/14 einher. Nachdem es zunächst für möglich gehalten wurde, dass die Familie Peugeot über ihre Beteiligungen an der Groupe LISI als Käufer des Vereins auftritt,[1] ist es Anfang Juli 2015 allerdings zu einer vollständigen Kapitalübernahme durch die chinesische Ledus-Gruppe gekommen. Bei diesem Anlass hat der Verein sein neues Logo vorgestellt, das zwar weiterhin einen Löwen enthält, der graphisch aber nicht mehr dem Peugeot-Wappen entspricht.[2]

Ligazugehörigkeit

Der Klub hatte sich innerhalb kürzester Zeit dank der Unterstützung durch Peugeot in der Spitze des französischen Fußballs festgesetzt: 1930 erhielt der FC Sochaux nach einer Fusion mit der AS Montbéliard seinen heutigen Namen und gewann bereits 1931 die nationale Meisterschaft des französischen Fußballverbands FFF, die allerdings heutzutage nur als „Vorläufer“, nicht als offizieller Titel zählt. Ein solcher folgte erstmals 1935.
Die Sochaliens, wie die Spieler (und die Einwohner) von Sochaux in Frankreich genannt werden, spielten 1932–1939, 1942/43, 1945/46, 1947–1960, 1961/62, 1964–1987, 1988–1995, 1998/99 und 2001–2014 in der höchsten Spielklasse, der Division 1 (2002 in Ligue 1 umbenannt). Der Klub hat somit die meisten Spielzeiten aller Vereine in der ersten französischen Liga absolviert. Der FC Sochaux-Montbéliard kann neben seiner bewegten Vergangenheit auch in der Gegenwart Erfolge vorweisen (Gewinn von Ligapokal 2004 und Coupe de France 2007). Nicht zuletzt gilt der Verein inzwischen als eine der besten Kaderschmieden für junge Talente in Frankreich, gekrönt durch den Gewinn des französischen Pokals für Jugendvereinsmannschaften, die Coupe Gambardella (1983 und 2007).

Die Zweitvertretung von Sochaux war neben der von Racing Straßburg eine von zwei Reservemannschaften, die für die Saison 1970/71 versuchsweise ein Jahr lang in der zweiten Liga antreten durfte; das Experiment wurde allerdings nach einem Jahr beendet und so ist Sochaux neben Straßburg und Olympique Marseille, dessen zweite Mannschaft von 1949 bis 1951 vertreten war, einer von drei Vereinen mit dieser Besonderheit.

Erfolge

National

International

Europapokalbilanz

SaisonWettbewerbRundeGegnerGesamtHinRück
1972/73UEFA-Pokal1. RundeDanemark BK Frem København2:51:2 (H)1:3 (A)
1976/77UEFA-Pokal1. RundeSchottland Hibernian Edinburgh0:10:1 (A)0:0 (H)
1980/81UEFA-Pokal1. RundeSchweiz Servette Genf3:22:0 (H)1:2 (A)
2. RundePortugal Boavista Porto3:22:2 (H)1:0 (A)
3. RundeDeutschland Bundesrepublik Eintracht Frankfurt(a)4:4(a)2:4 (A)2:0 (H)
ViertelfinaleSchweiz Grasshopper Zürich2:10:0 (A)2:1 (H)
HalbfinaleNiederlande AZ’67 Alkmaar3:41:1 (H)2:3 (A)
1982/83UEFA-Pokal1. RundeGriechenland PAOK Thessaloniki(a)2:2(a)0:1 (A)2:1 n. V. (H)
1989/90UEFA-Pokal1. RundeLuxemburg Jeunesse Esch12:007:0 (H)5:0 (A)
2. RundeItalien AC Florenz(a)1:1(a)0:0 (A)1:1 (H)
2002UEFA Intertoto Cup2. RundeLitauen FK Žalgiris Vilnius4:12:0 (H)2:1 (A)
3. RundeTschechien 1. FC SYNOT3:03:0 (A)0:0 (H)
HalbfinaleEngland FC Fulham0:30:1 (A)0:2 (H)
2003/04UEFA-Pokal1. RundeFinnland Myllykosken Pallo -471:11:0 (A)2:0 (H)
2. RundeDeutschland Borussia Dortmund6:22:2 (A)4:0 (H)
3. RundeItalien Inter Mailand(a)2:2(a)2:2 (H)0:0 (A)
2004/05UEFA-Pokal1. RundeNorwegen Stabæk IF9:04:0 (H)5:0 (A)
GruppenphaseGeorgien Dinamo Tiflis2:02:0 (A)
England Newcastle United0:40:4 (H)
Portugal Sporting Lissabon1:01:0 (A)
Griechenland Panionios Athen1:01:0 (H)
SechzehntelfinaleGriechenland Olympiakos Piräus0:20:1 (A)0:1 (H)
2007/08UEFA-Pokal1. RundeGriechenland Panionios Athen1:20:2 (H)1:0 (A)
2011/12UEFA Europa LeaguePlay-offsUkraine Metalist Charkiw0:40:0 (A)0:4 (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 44 Spiele, 19 Siege, 11 Unentschieden, 14 Niederlagen, 64:42 Tore (Tordifferenz +22)

Ehemalige Spieler

Trainer

Erfolgreichster Trainer der Vereinsgeschichte war bis dato der Uruguayer Conrad Ross, der via Brasilien und der Schweiz 1934 als Spielertrainer zum Verein stieß. Unter ihm gewann Sochaux die Meisterschaften von 1935 und 1938 und die Vizemeisterschaft 1937. 1937 gewann er zudem den Pokal. Er blieb bis 1939 in Sochaux und kehrte anschließend nach Brasilien zurück. Nach Ende der Saison 1935/35 spielertrainierte er kurzfristig den Zweitligisten CA Paris, kehrte aber bereits Mitte Dezember 1935, diesmal nur als Trainer, wieder zu Sochaux zurück.

Literatur

  • Jean Cornu: Les grandes équipes françaises de football. Famot, Genève 1978
  • Thierry Berthou/Collectif: Dictionnaire historique des clubs de football français. Pages de Foot, Créteil 1999 – Band 1 (A-Mo) ISBN 2-913146-01-5, Band 2 (Mu-W) ISBN 2-913146-02-3

Weblinks

Commons: FC Sochaux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Nachweise

  1. France Football vom 19. März 2013, S. 28–31 („Sochaux-Peugeot, une conduite de moins en moins accompagnée“), und vom 18. November 2014, S. 30–32 („Sochaux – comment rouler sans Peugeot?“)
  2. Nach der Meldung „Der Löwe ist nicht tot“ vom 8. (S. 12) und dem Artikel „Werden die Chinesen Sochaux wiedererwecken oder abwickeln?“ vom 25. Juli 2015 (S. 37), beide in France Football; das neue Logo findet sich auf der Vereinsseite (Memento desOriginals vom 6. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fcsochaux.fr.

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