Fürkeltrath

Fürkeltrath
Stadt Solingen
Koordinaten:51° 13′ N, 7° 3′ O
Höhe:etwa 200 m ü. NHN
Postleitzahl:42719
Vorwahl:0212
Fürkeltrath (Solingen)
Fürkeltrath (Solingen)

Lage von Fürkeltrath in Solingen

Fachwerkhaus in Fürkeltrath
Fachwerkhaus in Fürkeltrath

Fürkeltrath ist eine Hofschaft in der bergischen Großstadt Solingen.

Geographie

Die Hofschaft Fürkeltrath befindet sich im nordwestlichen Teil des Stadtteils Gräfrath in der Nähe der Stadtgrenzen zu Wuppertal-Vohwinkel und Haan. Sie befindet sich unmittelbar westlich von Eipaß und Buxhaus auf einer Anhöhe oberhalb der Itter. Im Nordosten befindet sich der Businesspark Piepersberg. Im Tal der Itter östlich und nordöstlich von Fürkeltrath befinden sich die Ortslagen Grund, Blumental und Neu-Eipaß. Südwestlich von Fürkeltrath liegt Backesheide, durch das die Stadtgrenze zwischen Haan und Solingen verläuft.

Bei Fürkeltrath entspringt der Holzer Bach, der über Gütchen und Holz fließt und zwischen der Bausmühle und dem Zieleskotten in die Itter mündet.

Etymologie

Der Ortsname Fürkeltrath kommt in Abwandlungen mehrfach im Solinger Stadtgebiet vor, etwa in Fürk bei Merscheid oder Oben-, Mittel- und Untenfürkelt bei Widdert. Das Bestimmungswort Fürk steht für den Föhrenbaum (= die Kiefer). Das Suffix -rath deutet auf eine Rodung hin. Demzufolge handelt es sich bei Fürkeltrath um die Rodung der Kiefern, die nötig war, um den Ort zu besiedeln.[1] Laut Dittmaier geht das Bestimmungswort auf den Personennamen Fulkilo (mit Dissimilation des ersten l in r) zurück.[2]

Geschichte

Die Hofschaft Fürkeltrath lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen.[1][3] Im Jahre 1715 in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies ist der Ort mit einer Hofstelle verzeichnet, jedoch nicht benannt. Laut Brangs handelt es sich dabei um ein Versehen, da der Ort bereits im Jahre 1671 urkundlich belegt ist und in den Folgejahren mehrfach in den Sitzungsunterlagen des Walder Konsistoriums Erwähnung findet.[1] Der Hof gehörte zur Honschaft Itter innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Fürkeltrat. Die Preußische Uraufnahme von 1843 verzeichnet den Ort als Förkelrath, in der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort als Fürkelrath verzeichnet.[4]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Bürgermeisterei Wald. 1815/16 lebten 58, im Jahr 1830 66 Menschen im als Weiler bezeichneten Fürkeltrath.[5] 1832 war der Ort Teil der Ersten Dorfhonschaft innerhalb der Bürgermeisterei Wald, dort lag er in der Flur II. (Holz).[5] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit 14 Wohnhäuser und 17 landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 80 Einwohner im Ort, davon 29 katholischen und 51 evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit 14 Wohnhäusern und 106 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Fürkeltrath 13 Wohnhäuser mit 102 Einwohnern angegeben.[7] 1895 besitzt der Ortsteil 13 Wohnhäuser mit 110 Einwohnern,[8] 1905 werden 14 Wohnhäuser und 112 Einwohner angegeben.[9]

Im Jahre 1887 wurde direkt am Ort vorbei die Bahnstrecke Solingen–Wuppertal-Vohwinkel trassiert, die nach ihrer Stilllegung Ende des 20. Jahrhunderts zum Radwanderweg Korkenziehertrasse umgebaut wurde. Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Fürkeltrath ein Ortsteil Solingens. Seit dem Jahre 1985 stehen von den historischen Fachwerkhäusern in Fürkeltrath die Gebäude Fürkeltrath 3, 5, 5a sowie 38 und 39 unter Denkmalschutz.[10] Mitte der 1990er Jahre wurde am Ort vorbei der neue Zubringer zur Autobahn 46, die Straße Roggenkamp, angelegt.

Seit dem beginnenden 21. Jahrhundert gibt es Bestrebungen in der Solinger Lokalpolitik, die zumeist landwirtschaftlich genutzten Flächen rund um Fürkeltrath zukünftig als Gewerbeflächen zu nutzen. Gegner dieser Planungen sind die Anwohner Fürkeltraths, die sich unter anderem in der inzwischen aufgelösten Bürgerinitiative Fürkeltrath zusammengefunden haben.

Weblinks

Commons: Solingen-Fürkeltrath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. a b c Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen, Solingen 1936
  2. Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1956.
  3. Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  4. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  5. a b c Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  10. Denkmalliste Solingen (Memento vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive). Stadt Solingen, 1. Juli 2015, abgerufen am 15. September 2016 (PDF, Größe: 129 kB).

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"Das Wappen besteht aus einem Dreiecksschild, in dem auf silbernem Grund eine grüne, fruchttragende Eiche steht. Auch der Boden ist grün gehalten. Am Stamm der Eiche lehnt ein schräg nach links gestellter kleiner Dreiecksschild mit einem in Schwarz und Silber gestückten Bord; auf goldenem Grund wird ein silberner Merkurstab von einem schwarzen Hammer und Schlägel senkrecht überkreuzt. Das Oberwappen bildet eine Mauerkrone mit geschlossenem Tor und drei Türmen über dem Zinnenkranz. Diese drei Türme wiesen Wald als Kleinstadt aus.“ Der Baum soll auf den Namen der Stadt hindeuten ("redendes Wappen"), ein früheres Eichenwaldgebiet. Der Merkurstab ist Sinnbild des Handels, Hammer und Schlägel sind Symbole der Industrie.