Ewe (Ethnie)

Flagge der Ewe

Die Ewe (auch: Ebwe, Eibe, Eve, Efe, Eue, Vhe, Gbe, Krepi, Krepe oder Popo) sind eine westafrikanische Ethnie, die heute vor allem entlang der Küste im Osten Ghanas und in Togo lebt.[1] Ihre Sprache wird ebenfalls Ewe genannt; sie gehört zu den Gbe-Sprachen und wird von rund drei Millionen Menschen gesprochen.[2]

Geschichte

Gemäß der Überlieferung kamen Ewe ab dem 17. Jahrhundert aus dem nördlichen Benin an der Grenze zu Nigeria. Größte Untergruppe sind die Anlo.[3] Lebensgrundlagen bildeten überwiegend Fischfang und Ackerbau. Es werden heute hauptsächlich Mais, Cassava und Ölpalmen gepflanzt.[4]

Kultur

Ewe sind überwiegend Christen, glauben aber auch an ihre traditionellen Religionen oder praktizieren Mischformen.[5][6][7] Die Weltenschöpfergöttin Mawu stellt innerhalb der traditionellen Religionen eine besonders herausgehobene Gottheit dar.[8] Die traditionelle Religion wird zusammenfassend als Voodoo bezeichnet. Hierzu gehören unterschiedliche Kulte. Tchamba ist ein Besessenheitskult der Ewe, bei dem die Zeit der Sklaverei aufgearbeitet wird.

Bekannte Ewe

Siehe auch

Literatur

  • Jakob Spieth: Die Ewe-Stämme: Material zur Kunde des Ewe-Volkes in Deutsch-Togo, D. Reimer (Ernst Vohsen), 1906
    • Jakob Spieth: The Ewe People, A Study of the Ewe People in German Togo, African Books Collective, 2011 (englischsprachige Übersetzung) [1]
  • Rainer Alsheimer: Zwischen Sklaverei und christlicher Ethnogenese. Die vorkoloniale Missionierung der Ewe in Westafrika (1847 - ca.1890.) Waxmann, 2007, ISBN 978-3-8309-1764-9
  • Jakob Spieth: Die Religion der Eweer in Süd-Togo. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1911
  • Ansa Asamoa: Die gesellschaftlichen Verhältnisse der Ewe-Bevölkerung in Südost-Ghana. Akademie-Verlag, Berlin 1971
  • Birgit Meyer: Translating the Devil: Religion and Modernity Among the Ewe in Ghana. Edinburgh University Press, 1999 ISBN 0-7486-1303-X
  • Benjamin Nicholas Lawrance, Francis Agbodeka: A Handbook of Eweland. Band 3: The Ewe of Togo and Benin. Woeli Publishing Services, Accra 2005, ISBN 978-9988-626-54-9
  • Christian Hornberger: Das Ewe-Gebiet an der Sklavenküste von West-Afrika. In: Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesammtgebiete der Geographie. 13, 1867, S. 48ff. (besser bekannt als Petermanns Geographische Mitteilungen)

Weblinks

Commons: Ewe (Ethnie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jacob Oluwatayo Adeuyan: Contributions of Yoruba People in the Economic & Political Developments of Nigeria, 2011, S. 6
  2. Peter Austin: One Thousand Languages: Living, Endangered, and Lost, University of California Press, 2008, S. 76
  3. Nukunya, G.K. Kinship and Marriage Among the Anlo Ewe. London School of Economics Monographs on Social Anthropology No. 37. New York: Humanities Press Inc., 1969.
  4. Karine Delaunay: Fanti and Ewe Fishermen's Migration and Settlement in Côte d’Ivoire. In: Centre for maritime research (Hrsg.): MAST. Band 5/2, 1992, ISSN 0922-1476, S. 96–103 (englisch, Online [PDF; 319 kB; abgerufen am 23. August 2021] Zur traditionellen Fischerei der westafrikanischen Fanti und Ewe).
  5. Artikel über die Ewe auf Wissen Digital
  6. Archivlink (Memento desOriginals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jaduland.de
  7. Fon and Ewe Religion – Research Article from Encyclopedia of Religion (englisch)
  8. Mawu-Lisa – Research Article from Encyclopedia of Religion (englisch)

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