Eurobaustoff Handelsgesellschaft

Eurobaustoff Handelsgesellschaft mbH & Co. KG

RechtsformHandelsgesellschaft mbH & Co. KG
Gründung2004
SitzKarlsruhe und Bad Nauheim, Deutschland
Leitung
  • Eckard Kern, Vorsitzender der Geschäftsführung[1]
  • Jörg Hoffmann, Geschäftsführer
  • Hartmut Möller, Geschäftsführer[2]
Mitarbeiterzahl439 (Stand: 09/2021)
Umsatz7,48 Mrd. (Stand: 01/2021)
BrancheGroß- und Einzelhandel mit Baustoffen
Websitewww.eurobaustoff.com

Die Eurobaustoff Handelsgesellschaft mbH & Co. KG mit Sitz in Karlsruhe und Bad Nauheim ist ein europäischer Unternehmensverbund im Groß- und Einzelhandel mit Baustoffen, Holz und Fliesen.

Geschichte

Das heutige Unternehmen entstand durch zwei Fusionen aus drei ursprünglich selbstständigen Fachhandelskooperationen.

In den frühen 1960er und 1970er Jahren wurden Interpares, Mobau und der IBS Leistungsverbund gegründet. 1994/95 fusionierten zunächst Mobau und Interpares zum Verbund Interpares-Mobau.[3] Das Unternehmen hatte seinen Sitz in Karlsruhe. Als Fachhandelsmarke der Eurobaustoff ist die Werbe- und Vertriebsgemeinschaft „i&M Bauzentrum“ weiterhin präsent und bei vielen Gesellschaftern bis heute ein Bestandteil ihres Firmennamens. Aktuell ist die Markengemeinschaft bei 72 Gesellschaftern mit rund 130 Standorten vertreten.

Mitte der 1990er Jahre firmierte der IBS Leistungsverbund um in „Interbaustoff“ mit Sitz in Bad Nauheim.

Die zweite Fusion folgte 2003/2004. Aus Interpares-Mobau und Interbaustoff entstand zunächst die „i&M Interbaustoff“ mit Sitz in Bad Nauheim und Karlsruhe. 2006 benannte sich die Kooperation um in „Eurobaustoff“.[3][4][5]

Aufgabe und Bedeutung

Eurobaustoff-Zentrale Bad Nauheim

Der gebündelte und dadurch günstigere Einkauf war in den Gründerjahren die Kernaufgabe der Kooperation gegenüber den Gesellschafterfirmen. Heute versteht sich die Kooperationszentrale mit ihrem Dienstleistungscampus als unterstützender Partner der Gesellschafterhäuser bei allen Aufgaben jenseits des täglichen Vertriebsgeschäftes im Fachhandel. Eurobaustoff hat die Infokom GmbH im November 2011 übernommen.

Der Dienstleistungscampus der EUROBAUSTOFF deckt alle klassischen Geschäftsprozesse Baufachhandel mit einem bedarfsgerechten Dienstleistungs- und Supportangebot für die Gesellschafter ab.
Dienstleistungscampus

Eurobaustoff erzielte zuletzt einen zentral abgerechneten Umsatz von 7,48 Milliarden Euro (Stand 01/2021) und ist damit die führende Kooperation des mittelständischen Fachhandels für Baustoffe, Fliesen und Holz in Europa.[6]

Unternehmensstruktur

Eurobaustoff Handelsgesellschaft mbH & Co. KG

(c) Franz-Josef Segin, CC BY-SA 3.0 de
Eurobaustoff-Zentrale Karlsruhe

Kommanditisten der Eurobaustoff waren Ende September 2021 453 mittelständische, selbstständige Baufachhändler mit 1603 Standorten.[7] Die meisten Gesellschafter haben ihre Niederlassungen in Deutschland, weitere haben ihren Sitz Frankreich, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Schweden und der Schweiz.

Der Verbund hat seinen Hauptsitz in Bad Nauheim und Karlsruhe. Die persönlich haftende Gesellschafterin „Eurobaustoff Verwaltungsgesellschaft mbH“ ist in Bad Nauheim ansässig.

Zentrallager

Weniger Aufwand bei der Anlieferung und bei der Lagerhaltung sowie günstigere Einkaufspreise auch für kleine Mengen durch gemeinsamen Einkauf ermöglichen die sechs Zentrallager den angeschlossenen Kooperationsmitgliedern. Sie bieten zum Teil auch eigene Logistikkonzepte, mit denen Waren nicht nur vom Zentrallager oder Lieferanten, sondern auch von anderen Gesellschaftern bezogen werden können („Cross-Docking“).

Tätigkeitsfelder und Vertriebslinien

Die Tätigkeitsfelder der Eurobaustoff richten sich nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kooperationsmitglieder. Sie decken alle Händler- und Handels-Varianten ab – vom Groß- bis zum Einzelhändler, vom Generalisten bis zum Spezialisten, vom klassischen Baustoff-Großhandel bis zum Bauzentrum.[8] Hinzu kommen Online-Shops, die hauptsächlich im B2B-Geschäft eingesetzt werden.

Baustoff-Fachhandel

Vorrangig richten sich die Angebote der Gesellschafter an Profi-Kunden wie zum Beispiel Handwerker. Daher wird der größte Teil des Umsatzes der Kooperation im Großhandel erwirtschaftet. In sechs Warenbereichen (Holz und Bauelemente, Dach + Fassade, Putze/WDVS/Bauchemie, Tiefbau + Galabau, Trockenbau/Dämmstoffe und Rohbau, Fliesen/Naturstein) sorgen Spezialisten für den Einkauf und Vertrieb der Ware.[6]

Baufacheinzelhandel

Der Einzelhandel richtet sich an Privatkunden. Eurobaustoff unterstützt die Händler dabei nicht nur beim Einkauf. Sie gestaltet bei Bedarf Ausstellungen und entwickelt Drive-In-Konzepte.[8] Und seit Mitte 2017 wird auch eine Ausstellung Digital angeboten.

Handelsmarken

Bedeutendste Händlermarke des Verbundes ist „i&M Bauzentrum“. Eigene Handelsmarken sind „Prima“, „Cerabella“ und „Opus 1“.[6]

Cerabella

Cerabella ist eine Fliesenmarke, die ausschließlich für die Mitglieder der Fachgruppe Fliesen/Naturstein der Eurobaustoff auf dem Markt ist.

Opus 1

Opus 1 ist eine Handelsmarke für alle Einzelhändler der Eurobaustoff und umfasst rund 650 Produkte aus den Bereichen Dispersionen, Lacke und Lasuren.

Prima

Prima wird sowohl für den Einzel- wie für den Großhandel angeboten und umfasst nahezu alle Produktbereiche der Baubranche.

Gesellschafterstruktur

Individualität der Gesellschafterfirmen

Die Kooperation unterstützt die individuellen Auftritte ihrer Gesellschafterfirmen vor Ort. Nur sehr wenige tragen das Wort „Eurobaustoff“ in ihrem Namen, etliche firmieren unter „i&M Bauzentrum“, doch die meisten unter ihrem eigenen Firmennamen. So ist für den Kunden der Kooperationsname oft gar nicht sichtbar.

Auch in anderen Punkten unterscheiden sich die Gesellschafterfirmen: Mal steht der endkundenorientierte Einzelhandel im Fokus, mal mehr der profiorientierte Großhandel im Vordergrund. Auch die Schwerpunktsetzung bei den Produkten – Holz, Fliesen, Baustoffe – ist unterschiedlich.

Die Angebote der Eurobaustoff richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Kooperationsmitglieder. So bietet sie unter anderem Fachmarktkonzepte für Einzelhändler, Spezialisierungskonzepte für Großhändler oder Drive-in-Konzepte.

Markenauftritt

Als Alternative zum individuellen Auftritt bietet die Eurobaustoff ihren Gesellschaftern die Händlermarke i&M-Bauzentrum an. Rund 100 Standorte nutzen diese Verbundmarke in Deutschland. Die Marke ging aus der Interpares-Mobau, einer der Vorläufer der Eurobaustoff, hervor.[9][6]

Allianzen und Gruppierungen

Innerhalb der Eurobaustoff gibt es eine Vielzahl an Zusammenschlüssen, die zum Beispiel durch ihre Region oder durch ihre fachliche Ausrichtung Vorteile aus einem gemeinsamen Einkauf ziehen.

Spezialisten für bestimmte Sortimente haben sich in acht Fachgruppen zusammengeschlossen.[8] Sie beliefern Profikunden wie Handwerker, Planer und Architekten. Ziel der Fachgruppen ist der Informationsaustausch untereinander, der gemeinsame Einkauf und das Marketing sowie die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern zu geprüften Fachberatern.

  • Fachgruppe Bauelemente
  • Fachgruppe Dach & Fassade
  • Fachgruppe Fliesen/Naturstein
  • Fachgruppe Galabau
  • Fachgruppe Holz
  • Fachgruppe Putze/WDVS
  • Fachgruppe Tiefbau
  • Fachgruppe Trockenbau

Literatur

  • Creditreform: EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbh & Co. KG; Karlsruhe, abgerufen am 28. August 2014
  • Dähne Verlag GmbH: Dähne Dossier Eurobaustoff; Ausgabe 2014; Datenstand 31. Dezember 2013
  • Eurobaustoff Handelsgesellschaft mbh & Co. KG (Hrsg.): EUROBAUSTOFF – Die Kooperation; Bad Nauheim, Karlsruhe 2013
  • Michael Schellenberger (Hrsg.): Verbundgruppe & Kooperation, S. 72–73, Frankfurt 2012
  • Verlag Rommerskirchen GmbH & Co. KG (Hrsg.): Themen – Eurobaustoff – Die Kooperation – Die führende Fachhandelskooperation für Baustoffe, Fliesen und Holz in Europa; Verlagsbeilage im journalist; Rolandseck Oktober 2011

Weblinks

Einzelnachweise

  1. baumarktmanager.de: Eurobaustoff mit neuem Geschäftsführer; 16. März 2017; [1] (abgerufen am 2. November 2017)
  2. Creditreform: EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbh & Co. KG; Karlsruhe, abgerufen am 28. August 2014, S. 19–20.
  3. a b c d Dähne Verlag GmbH: Dähne Dossier Eurobaustoff; 2014, S. 2–3.
  4. Creditreform: EUROBAUSTOFF Handelsgesellschaft mbh & Co. KG; Karlsruhe, abgerufen am 28. August 2014, S. 1.
  5. Handelsregister A des Amtsgerichts Mannheim: HRA 105050, Abruf vom 22. Januar 2014.
  6. a b c d Eurobaustoff Handelsgesellschaft mbh & Co. KG (Hrsg.): EUROBAUSTOFF – Die Kooperation; Bad Nauheim, Karlsruhe 2013.
  7. eurobaustoff.de [2] (abgerufen am 10. September 2018)
  8. a b c Michael Schellenberger (Hrsg.): Verbundgruppe & Kooperation, S. 72–73, Frankfurt 2012.
  9. Website der Händlermarke i&M Bauzentrum

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Autor/Urheber: Eurobaustoff Bad Nauheim, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Dienstleistungscampus der EUROBAUSTOFF deckt alle klassischen Geschäftsprozesse Baufachhandel mit einem bedarfsgerechten Dienstleistungs- und Supportangebot für die Gesellschafter ab.
Eurobaustoff Zentrale Karlsruhe.jpg
(c) Franz-Josef Segin, CC BY-SA 3.0 de
Eurobaustoff-Zentrale Karlsruhe
Zentrale Bad Nauheim frontal IMG 4704.JPG
Autor/Urheber: Franz-Josef Segin (Der ursprünglich hochladende Benutzer war Eurobaustoff Bad Nauheim in der Wikipedia auf Deutsch), Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Eurobaustoff-Zentrale in Bad Nauheim
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