Espenau

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 51° 24′ N, 9° 28′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Kassel
Landkreis:Kassel
Höhe:261 m ü. NHN
Fläche:13,6 km2
Einwohner:5266 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:387 Einwohner je km2
Postleitzahl:34314
Vorwahl:05673
Kfz-Kennzeichen:KS, HOG, WOH
Gemeindeschlüssel:06 6 33 007
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Im Ort 1
34314 Espenau
Website:www.espenau.de
Bürgermeister:Carsten Strzoda (fraktionslos)
Lage der Gemeinde Espenau im Landkreis Kassel
KarteBad KarlshafenGutsbezirk ReinhardswaldTrendelburgTrendelburgHofgeismarHofgeismarWesertalReinhardshagenLiebenauGrebensteinImmenhausenFuldatalEspenauVellmarCaldenBreunaZierenbergZierenbergAhnatalHabichtswaldWolfhagenNaumburgBad EmstalSchauenburgBaunatalFuldabrückLohfeldenSöhrewaldHelsaKaufungenNiesteNiestetalKassel
Karte

Espenau ist eine Gemeinde im Landkreis Kassel in Nordhessen (Deutschland).

Geografie

Geografische Lage

Espenau liegt wenige Kilometer nördlich von Kassel bzw. direkt nördlich von Vellmar zwischen dem Habichtswald im Südwesten und dem Reinhardswald im Nordosten. Es befinden sich auf einer maximal 280 m hoch gelegenen Hochfläche die Ursprungsgebiete des westlichen Fulda-Zuflusses Espe (mittig zwischen Hohenkirchen und Möncheberg verlaufend) und des südlichen Diemel-Zuflusses Esse.

Die Ortsteile von Espenau liegen dicht beieinander, dennoch gibt es viel Freiraum im Gemeindegebiet. Am Nordrand von Hohenkirchen befindet sich eine Teichanlage mit dem Esse-Ursprung. Eine recht ausgedehnte Waldfläche mit dem Staufenberg und dem Forstgebiet „Brand“ und dem davor befindlichen Glockenteich schließt sich westlich der Gemeinde an, nördlich liegen weitläufige Wiesen und Felder.

Nachbargemeinden

Espenau grenzt im Norden an die Stadt Immenhausen, im Osten an die Gemeinde Fuldatal, im Süden an die Stadt Vellmar, im Südwesten an die Gemeinde Ahnatal, im Westen an die Gemeinde Calden sowie im Nordwesten an die Stadt Grebenstein (alle im Landkreis Kassel).

Gliederung

Offizielle Ortsteile von Espenau sind:

Die Siedlungen Schäferberg[2] und Auf der Heide sind keine offiziellen Ortsteile.[3][4]

Geschichte

Am 1. Dezember 1970 wurde die Gemeinde Espenau durch den freiwilligen Zusammenschluss der bisher selbständigen Gemeinden Hohenkirchen und Mönchehof neu gebildet.[5][6]

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[8][9][10]

Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 52,7 %
 %
50
40
30
20
10
0
40,5
(+1,9)
28,2
(−4,0)
18,2
(−0,7)
13,1
(+2,8)
2016

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Grüne Liste Espenau
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Hell
Sitzverteilung
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften%
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
FWGFreie Wählergemeinschaft Espenau40,5938,6920,5520,0515,43
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands28,2732,2841,91040,5946,411
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands18,2418,9423,1528,2629,07
GLEGrüne Liste Espenau13,1310,3214,5311,439,22
Gesamt100,023100,023100,023100,023100,023
Wahlbeteiligung in %52,754,153,852,861,8

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Espenau neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und vier weitere Beigeordnete angehören.[11] Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2014 der parteiunabhängige Carsten Strzoda.[12] Er wurde als Nachfolger von Michael Wielert (SPD), der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[13] am 22. September 2013 im ersten Wahlgang bei 79,2 Prozent Wahlbeteiligung mit 73,6 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl ohne Gegenkandidaten im März 2020.[14]

Amtszeiten der Bürgermeister[15]
  • 2014–2026 Carsten Strzoda[12]
  • 2002–2014 Michael Wielert (SPD)[13]
  • 1990–2002 Ehrhard Bunzenthal (SPD)[16]
  • 1978–1990(?) Wilfried Klaus[17]

Wappen

Wappen von Espenau
Wappen von Espenau
Blasonierung: „Im von Rot und Silber gevierten Schilde ein ebenfalls, aber von Silber und Grün geviertes Espenblattkreuz.“[18]

Das Wappen wurde von dem Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt gestaltet und am 14. Januar 1976 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge

Die Flagge wurde der Gemeinde am 12. April 1984 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt und wird wie folgt beschrieben:

„Die Flagge der Gemeinde Espenau zeigt auf der von Rot, Weiß, Grün, Weiß und Rot im Verhältnis 2:3:1:3:2 längsgestreiften Flaggenbahn in der oberen Hälfte der Flagge zwischen den roten Außenstreifen das Wappen der Gemeinde.“[19]

Partnerschaft

Espenau pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu Gangloffsömmern (Landkreis Sömmerda, Thüringen) und zum SOS-Kinderdorf Imst (Tirol).

Die Patenschaft zum Kinderdorf Imst ist von besonderer Bedeutung für die Gemeinde. Imst ist das erste Kinderdorf überhaupt, das von Hermann Gmeiner gegründet wurde. Die Patenschaft der Gemeinde Espenau war die erste Patenschaft, die eine Gemeinde zu einem Kinderdorf begründete. Diese Patenschaft wird von der Gemeinde durch gegenseitige Besuche der Bürger weiterhin sehr gepflegt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Größtes Wirtschaftsunternehmen ist das Waldhotel Schäferberg Kassel, das eine wichtige touristische Bedeutung mit über 100 Hotelzimmern, 20 Tagungs- und Veranstaltungsräumen und über 100 Mitarbeitern hat. Neben dem Hotel- und Tagungsbetrieb hat die Gastronomie einen großen Bekanntheitsgrad. Viele der Mitarbeiter kommen aus der Region oder aus dem Ort selbst.

Seit Ende 2019 ist die Gemeinde Espenau an das Glasfasernetz der Deutschen Glasfaser angeschlossen.[20]

Verkehr

Bahn

Der Ortsteil Mönchehof hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Kassel–Warburg, die von Kassel durch Espenau und nach Warburg (mit Anbindung an das Ruhrgebiet) führt. Von dort ist die Kurve Kassel geplant, die Güterzügen eine Umfahrung von Kassel ermöglichen würde.

Bus

Espenau liegt im Verbundgebiet des NVV (Linie 47). Außerdem stellt die Gemeinde seinen Bürgern ein kostenloses Stadtbussystem (Linie 47.1) zur Verfügung. Statt um Fahrgeld wird um eine Spende für eine gemeinnützige Einrichtung gebeten.[21]

Der nahe Espenau gelegene Reinhardswald ist ein wichtiges Ausflugsziel der Region.

Persönlichkeiten

Literatur

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Karl Wilhelm Mogge: Hundertfünfzig Jahre Freie Bauernschaft Hohenkirchen. Ein Beitrag zur Ortschronik der Gemeinde Espenau. Selbstverlag, Espenau 1982.
  • Thilo Warneke: Zur Geschichte des Mönchshauses. Über die Keimzelle des heutigen Ortes Espenau-Mönchehof. In: Landkreis Kassel. Jahrbuch 2017, S. 86–87.
  • Konrad und Georg Stüssel: Die Schule Hohenkirchen 1745–1974. Herausgegeben von Friederike Horn. Arbeitskreis Ortsgeschichte Espenau, Espenau 2010.
  • Franz Laaber: Flucht, Vertreibung und Integration. Geschichte der Espenauer Heimatvertriebenen. Arbeitskreis Ortsgeschichte Espenau, Espenau 2012, ISBN 978-3-00-037162-2.
  • Die Gewerbetreibenden und Handwerker in Espenau (Hrsg.): Espenau. Bräuning & Rudert, Espenau 1995 (Festschrift 850 Jahre Mönchehof und 25 Jahre Gemeinde Espenau, mit Geschichte der Ortsteile Mönchehof und Hohenkirchen).
  • Friederike Horn: Chronik der Volksschule Mönchehof 1878 bis 1943. Heimatmuseum Espenau. Espenau 2008.

Weblinks

Commons: Espenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Ehemals Ortsteil von Hohenkirchen; am 1. Dezember 1970 beim Zusammenschluss der Gemeinden Hohenkirchen und Mönchehof zur neuen Gemeinde Espenau gekommen. Schäferberg gehörte damals zu Hohenkirchen, heute auf Gemarkung Mönchehof liegende Siedlung. 1943 aus einem Zwangsarbeiterlager entstanden, nach 1945 Unterkunft für Heimatvertriebene und Flüchtlinge entstand daraus eine Wohnsiedlung.
  3. Auskunft der Gemeinde, Zentrale Dienste und Finanzen (FB 1) vom 29. April 2016
  4. Espenau, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 24. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 3. Mai 2016.
  5. Zusammenschluss der Gemeinden Hohenkirchen im Landkreis Hofgeismar und Mönchehof im Landkreis Kassel zu der neuen Gemeinde „Espenau“ im Landkreis Kassel vom 12. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2253, Punkt 2246 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 400.
  7. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  8. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  11. Gemeindevorstand
  12. a b HNA, 27. Mai 2014: Strzoda legte den Eid ab - Neuer Bürgermeister zieht nächste Woche ins Rathaus ein
  13. a b HNA, 13. November 2012: Wielert tritt 2014 nicht mehr an
  14. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Espenau 2020
  15. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Espenau (Memento vom 29. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  16. HNA, 24. Oktober 2015: Nachbarschaftshilfe Espenau feiert 20-jähriges Bestehen: „ im Frühjahr 1994“ … „dem damaligen Espenauer Bürgermeister Ehrhard Bunzenthal“
  17. Gemeinde Espenau: Patenschaften „Am 04. Juli 1980 wurde die Urkunde über die Patenschaft zwischen dem SOS-Kinderdorf und der Gemeinde Espenau von Dr. Hermann Gmeiner und Bürgermeister Wilfried Klaus unterzeichnet.“
  18. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Espenau, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 2. Februar 1976. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1976 Nr. 5, S. 224, Punkt 142 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  19. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Espenau, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 30. April 1984. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1984 Nr. 18, S. 879, Punkt 429 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  20. Gemeinde Espenau: Informationen zum Glasfaserausbau. Abgerufen am 19. Mai 2022.
  21. HNA-Bericht (Memento vom 5. August 2007 im Internet Archive), etwas versteckter auch auf der Ortshomepage (Memento desOriginals vom 28. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.espenau.de

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Wappen des Landkreises Kassel, Hessen
„Im von Blau und Gold schräglinks geteilten Schild oben der goldgekrönte und -bewehrte, wachsende hessische Löwe, unten drei fächerförmig gestellte grüne Eichenblätter, denen zwei hintereinander liegende, schräglinks gestellte schwarze Wolfsangeln aufgelegt sind.“
§ 1 der Satzung zum Schutze des Wappens und der Flagge des Landkreises Kassel
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Lage von Espenau im Landkreis Kassel, Hessen, Deutschland