Eschnerberg

Eschnerberg/Schellenberg
Eschnerberg von West.jpg

Eschnerberg von Westen (Alter Zoll, Gams)

Höhe698 m ü. M.
LageAlpenrheintal, Grenze Liechtenstein/Vorarlberg
GebirgeRätikon (AVE), Bregenzerwaldgebirge (geologisch)
Dominanz3,05 km → Frastanzer Sand
Schartenhöhe250 m ↓ Tosters
Koordinaten, (CH)47° 14′ 25″ N, 9° 33′ 56″ O (761023 / 234333)
Eschnerberg (Liechtenstein)
GesteinRhenodanubischer Flysch
Erschließungbesiedelt
NormalwegStraße, Höhenwanderweg
BesonderheitenInselberg, jungsteinzeitliche Siedlungen, mittelalterliche Burgreste

Eschnerberg, auch Eschner Berg, Schellenberg, ist ein bis zu 698 m ü. M. (Klocker bei Hinterschellenberg)[1] hoher Bergrücken im Alpenrheintal, an der Grenze Liechtensteins zum österreichischen Vorarlberg, bei Feldkirch.

Geographie

Blick aus Süden, von Planken, auf den Eschnerberg. Links am Bergfuss Eschen, in der Mitte Mauren.

Der größere, südliche Teil des Berges liegt im Liechtensteiner Unterland, der kleinere, nördliche Teil befindet sich im Bezirk Feldkirch, die Region dort Vorarlberger Oberland genannt. Die Erhebung ist ca. sieben Kilometer lang und zwei Kilometer breit und erstreckt sich entlang des Rheins.

An und auf seinen Hängen liegen südlich auf liechtensteinischem Gebiet die Ortschaften Eschen, Mauren, Gamprin, Ruggell und Schellenberg sowie im Norden und Nordosten auf österreichischem Gebiet die Ortsteile Fresch (Nofels) und Tosters der nahe gelegenen Stadt Feldkirch. Der höchste Punkt befindet sich in der Nähe von Hinter-Schellenberg, auf Liechtensteiner Territorium.

Geologie und Einordnung

Sicht von Schaanwald auf Mauren (links) und die markanten Felsen oberhalb des Tostner Wald (rechts).

Der Schellenberg ist ein abgesunkener, vom ehemaligen Rheingletscher geformter Inselberg, der die Fortsetzung des Walserkamms bildet. Er gehört zu der Vorarlberger Flysch genannten Einheit[2] der Rhenodanubischen Flyschzone der Alpen, die auch Teile des Bregenzerwaldgebirges baut – geologisch wie orographisch, entlang des Eschkanals, gehört der Berg zu dieser Gebirgsgruppe, wird aber nach Definition der Alpenvereinsgliederung (AVE 1984) zum Rätikon gerechnet, weil er südlich der Ill liegt (Flyschschollen finden sich aber auch durchaus am benachbarten Westfuß der Drei Schwestern).

Kulturgeschichte

Der Berg gehört zu den ältesten Siedlungsplätzen im Rheintal (Rössener Kultur der mittleren Jungsteinzeit um 4400 v. Chr.), wie Funde aus der Grabungsstätte Borscht nahe der Gemeinde Schellenberg belegen.

Aufgrund der Herrschaft der Schellenberger erhielt der Berg seinen neuen Namen (siehe auch Herrschaft Schellenberg), jedoch wird von den liechtensteinischen Bürgern die historische Bezeichnung Eschnerberg nach wie vor gerne und oft verwendet. Die Herren von Schellenberg errichteten auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Schellenberg die Burgen Neu-Schellenberg (um 1200) und Alt-Schellenberg (etwa 1250).[3] Auffällig ist auch die Namensähnlichkeit des Berges mit der aus Liechtensteiner Sagen bekannten Eschinerburg.

Wege

Über den Berg zieht sich der Eschner Höhenweg, ein Kulturwanderweg.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Jahrbuch (2011). (PDF, 1,1 MB) Kapitel: 1. Raum, Umwelt und Energie 1.1 Geografie, Raumnutzung. Berge und Höhen Liechtensteins. Amt für Statistik Liechtenstein, 2011, S. 37, abgerufen am 12. April 2020.
  2. Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Fürstentum Liechtenstein → Geologie. (Nicht mehr online verfügbar.) alpen-info.at, archiviert vom Original am 21. Mai 2012; abgerufen am 12. April 2020.
  3. Die Obere Burg Schellenberg Gemeindebulletin der Gemeinde Schellenberg, Dezember 2010 (PDF; 4,38 MB), S. 36, abgerufen am 5. Mai 2016
  4. Sommerwettbewerb: Höhenweg über den Eschnerberg. In: vaterland.li → Vermischtes. Liechtensteiner Vaterland, abgerufen am 16. April 2011.

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Blick von Schaanwald auf die markenten Felsen oberhalb des Tostner Walds
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Reliefkarte Liechtenstein
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Blick vom Alten Zoll, Gams, auf den Eschnerberg; im Hintergrund Hoher Freschen
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Blick von Planken auf den Eschnerberg, im Hintergrund Kreuzberge und Hoher Kasten