Ernesto Schlegel

Ernesto Schlegel (* 1923; † 5. November 1997) war ein bekannter Schweizer Koch.[1][2]

Leben

Ernesto Schlegel war von 1968[3] bis 1976 Küchenchef im Hotel Schweizerhof in Bern.[4] Bei ihm lernte dort unter anderem Dieter Müller (1971).[5][6]

„... lernt [Dieter Müller] unter Altmeister Ernesto Schlegel in Bern die klassische französische Küche kennen.“

Von 1976 bis 1990 war er Küchenchef im Feinschmeckerrestaurant Du Théâtre im Hôtel de Musique in Bern, dem er zu internationalem Ruf verhalf:[8][9][10]

„Das Handwerk lernte ich ... bei ... dem legendären Don Ernesto Schlegel, der damals im Du Théâtre wirkte und der wohl berühmteste Küchenchef der Schweiz war.“

Bruno Wüthrich[10]

Auch Franz Feckl war 1977 im Du Theatre sein Schüler. Zudem war Schlegel auch im Hotel Ritz in Barcelona, im Palace Hotel in St. Moritz und im Claridge's Hotel in London tätig.

Ab 1966 war er Vizepräsident und von 1968 bis 1984 dann Präsident des Cercle des Chefs de Cuisine Berne (CCCB). 1986 veröffentlichte er sein Kochbuch mit dem Titel «Feu sacré – Ein Leben für die Kochkunst». Er bevorzugte die französische Küche.

Privates

Sein Bruder Otto Schlegel (1920–2017)[11] war ebenfalls Küchenchef. Er kochte 30 Jahre im Gstaad Palace (im Winter) und Palace Luzern (im Sommer).[12][13] Auch deren Geschwister Fidel und Ida wie auch Ottos Sohn Othmar Schlegel (* 1951)[14] waren Küchenchefs.[12]

Ernesto Schlegel starb 1997 nach schwerer Krankheit.

Ehrungen

1969 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft des israelischen Kochverbandes, 1970 die der Meistervereinigung Gastronom Baden-Württemberg und des japanischen Kochverbands, 1972 die des Kochklubs Gastronom Hamburg e.V., 1973 die Ehrenmitgliedschaft des CCCB mit Verdiensturkunde sowie 1978 die Ehrenmitgliedschaft des Österreichischen Kochverbandes (ÖKV). Am 22. März 1982 wurde ihm durch die französische Regierung das Ritterkreuz («Chevalier») des Ordre du Mérite agricole verliehen. Nach seinem Rücktritt als CCCB-Präsident wurde 1984 ihm die Ehrenpräsidentschaft der Organisation verliehen. 1987 erhielt er vom Club Prosper Montagné den «Grand Prix de la Gastronomie». Am 6. Januar 1989 wurde er Ehrenmitglied des Verband der Köche Deutschlands und erhielt am 18. September des gleichen Jahres die Mitgliedschaft des Stuttgarter Kochkollegs.[4]

Werke

  • Feu sacré – Ein Leben für die Kochkunst. 1986, ISBN 978-3716505267.

Literatur

  • Mario Marti: Bern, das Album. Ansichten einst und heute, Weltbild Verlag, 2015, ISBN 978-3-03812-611-9, S. 90

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gedenktafel. In: Historischer Kalender oder der Hinkende Bot, 272 (1999), S. 88–89. (pdf)
  2. d-nb.info: Spitzenköche aus der ganzen Welt stellen ihr liebstes Spargelgericht vor, neben Eckart Witzigmann, Heinz Winkler u. a.
  3. 1922-2001. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  4. a b Geschichte des CCCB 1922-2001. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  5. Dieter Müller. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  6. ROLLING PIN-Porträt -3-Sterne-Koch Dieter Müller | ROLLING PIN. 24. Juni 2018, archiviert vom Original am 24. Juni 2018; abgerufen am 1. Januar 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rollingpin.de
  7. grandgourmand.de: Kochlegende Dieter Müller über Multikulti, Insekten und Schiffe
  8. Ernesto Schlegel (1923-1997). In: Claudia Lehmann: Hôtel de Musique und Grande Société in Bern. 1759–2009. Cercle de la Grande Société de Berne, 2009, S, 281, 284. ISBN 3-856-54181-0
  9. Hôtel de Musique und Grande Société in Bern, 1759-2009 in der Google-Buchsuche
  10. a b «Entscheidend ist doch, wie man seine Tage bestreitet» - Beruf & Berufung. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  11. todesanzeigenportal.ch: Otto Schlegel
  12. a b SI_ALDENTE_2012_39 by Schweizer Illustrierte - Issuu. Abgerufen am 1. Januar 2023 (englisch).
  13. archive.li: Reussbad (Memento vom 14. Juni 2013 im Internet Archive)
  14. Gelassen, aber trotzdem ehrgeizig. Abgerufen am 1. Januar 2023.