Erich Schelling

Erich Schelling (* 11. September 1904 in Wiesloch; † 14. November 1986 in Karlsruhe) war ein deutscher Architekt. Schelling gilt als ein Vertreter der architektonischen Nachkriegsmoderne in der Bundesrepublik Deutschland.

Leben und Werk

Erich Schelling studierte von 1924 bis 1928 am Staatstechnikum Karlsruhe nachdem er zuvor die Prüfung zum Bauzeichner abgelegt hatte. Von 1926 bis 1927 war er Leiter der baukeramischen Abteilung der Großherzoglichen Majolika-Manufaktur in Karlsruhe. Von 1930 bis 1933 studierte er ein zweites Mal Architektur an der Technischen Universität Fridericiana in Karlsruhe bei Hermann Billing und Max Laeuger.

1933 trat Erich Schelling in die SA und 1937 auch in die NSDAP ein.

Nach vier Jahren als Mitarbeiter im Büro von Hermann Alker arbeitete er ab 1937 als selbständiger Architekt in Karlsruhe. Im gleichen Jahr wurde er Professor am Staatstechnikum Karlsruhe, der heutigen Hochschule Karlsruhe. 1942 wurde Schelling von seinen Aufgaben am Staatstechnikum freigestellt, um sich Bauaufgaben im benachbarten Elsass widmen zu können. In Straßburg eröffnet er 1942 ein Zweigbüro. Beide Büros wurden mit dem Ende des Krieges geschlossen.

Das Karlsruher Büro begann ab 1946 wieder seine Arbeit aufzunehmen, 1949 folgten die ersten größeren Aufträge wie für die FAG Kugelfischer-Werke in Schweinfurt. Mit dem Neubau der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe erregte er 1953 europaweites Aufsehen. Sie hatte als erste Halle in Europa ein parabolisches Hängedach aus Spannbeton mit einer nur sechs Zentimeter dicken Schale.

Seinem Entwurf für den Generalbebauungsplan des Kernforschungszentrums Karlsruhe folgten ab 1955 eine Reihe von Aufträgen für Betriebs- und Laborgebäude auf dem Gelände.

Die Schwarzwaldhalle, die Nancyhalle, das Gebäude der Handwerkskammer Karlsruhe und das LVA-Gebäude sind als Kulturdenkmäler in das Denkmalbuch eingetragen.

Das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt am Main zeigte vom 14. Februar bis 12. April 2009 in einer Ausstellung unter dem Titel Zum Beispiel Schelling bedeutende Bauten Erich Schellings im Modell und auf Fotografien. Die Ausstellung setzte sich dabei besonders mit der Gefährdung auseinander, die der architektonischen Nachkriegsmoderne durch Abriss und Modernisierungen droht. Anhand von fotografischen Vergleichen werden denkmalgerechte Renovierung, aber auch entstellende Umbauten der Architektur Schellings demonstriert.

Schelling war mit der Innenarchitektin Trude Schelling-Karrer verheiratet, die auch seine langjährige Mitarbeiterin war. Sie stiftete ihm zu Ehren einen Architekturpreis, den Erich-Schelling-Architekturpreis, der alle zwei Jahre an seinem Todestag vergeben wird.

Bauten (Auswahl)

(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F024503-0009 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0
Die Schwarzwaldhalle in Karlsruhe während der Bundesgartenschau 1967

Projekte und Wettbewerbe (Auswahl)

Literatur

  • Erich Schelling – Architekt 1904–1986. Mit einem Vorwort von Heinrich Klotz. Aries, München 1994, ISBN 3-920041-42-9

Weblinks

Commons: Erich Schelling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bundesarchiv B 145 Bild-F024503-0009, Karlsruhe, Bundesgartenschau, Schwarzwaldhalle.jpg
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F024503-0009 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
Bundesgartenschau 67 Karlsruhe
(See mit Schwarzwaldhalle)
LVA-Hochhaus Karlsruhe IMGP9622.jpg
Autor/Urheber: Sitacuisses, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dies ist ein Bild des Karlsruher Kulturdenkmals mit der Nummer