Enoxacin

Strukturformel
Strukturformel von Enoxacin
Allgemeines
FreinameEnoxacin
Andere Namen

1-Ethyl-6-fluor-4-oxo-7-(piperazin-1-yl)-1,4-dihydro-1,8-naphthyridin-3-carbonsäure

SummenformelC15H17FN4O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem3229
ChemSpider3116
DrugBankDB00467
WikidataQ1639616
Arzneistoffangaben
ATC-Code

J01MA04

Wirkstoffklasse

Antibiotikum

Wirkmechanismus

Gyrasehemmer

Eigenschaften
Molare Masse320,32 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-SätzeH: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Enoxacin ist ein synthetisches Antibiotikum aus der zweiten Gruppe der Fluorchinolone. Im Vergleich zu Substanzen aus der ersten Gruppe der Fluorchinolone (z. B. Norfloxacin) besitzt es eine höhere Wirkung und ein breiteres Wirkungsspektrum, das insbesondere gramnegative Erreger einschließt. Die Wirkung gegen Staphylokokken, Streptokokken einschließlich Pneumokokken ist hingegen gering. Aufgrund des erhöhten Interaktionspotentials und geringeren Wirkstärke von Enoxacin gegenüber Ciprofloxacin oder Levofloxacin hat es in der Therapie an Bedeutung verloren. Enoxacin wirkt bakterizid und weist einen postantibiotischen Effekt auf (siehe auch Aminoglykoside).[2]

Spektrum

Das Spektrum umfasst viele gramnegative Erreger (Haemophilus- und Salmonella-Spezies). Die Wirkung gegen Staphylokokken, Streptokokken einschließlich Pneumokokken ist hingegen gering.

Nebenwirkungen

Am häufigsten Treten gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Magenschmerzen und Diarrhö auf. Es kann ebenfalls zu Kopfschmerz, Schlafstörungen und Benommenheit kommen. Alle Fluorchinolone haben ein gewisses phototoxisches Potential, weshalb direkte Sonneneinstrahlung gemieden werden sollte. Des Weiteren wurden selten Sehnenrupturen insbesondere im Bereich der Achillessehne beschrieben, die durch gleichzeitige Einnahme von Glucocorticoiden häufiger auftraten. Das Risiko einer Verlängerung der QT-Zeit ist auch bei Enoxacin nicht auszuschließen.[2]

Einzelnachweise

  1. a b Datenblatt Enoxacin sesquihydrate, analytical standard bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. Dezember 2015 (PDF).
  2. a b Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K.Kroemer et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2013

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Structure of Enoxacin