Ennstaler Alpen

Ennstaler Alpen
Höchster GipfelHochtor (2369 m ü. A.)
LageSteiermark und Oberösterreich, Österreich
Teil derNördlichen Ostalpen
Einteilung nachAVE 16
Koordinaten47° 34′ N, 14° 41′ O
Fläche1.188 km²
Das Hochtor im Gesäuse von Osten, im Vordergrund die Hesshütte
Das Hochtor im Gesäuse von Osten, im Vordergrund die Hesshütte

Das Hochtor im Gesäuse von Osten, im Vordergrund die Hesshütte

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Die Ennstaler Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Ostalpen in der Steiermark, ein kleiner Teil im Nordwesten befindet sich auch in Oberösterreich. Die Landschaft umfasst in ihrem zentralen Teil kleinere Bergketten der Nördlichen Kalkalpen mit Hochgebirgscharakter aus triassischen Kalken, die das Gesäuse, ein Durchbruchstal der Enns, und das Admonter Becken umsäumen. Große Teile bilden dabei den Nationalpark Gesäuse. Hier findet sich mit dem Hochtor (2369 m) auch die höchste Erhebung der Gruppe. Der südliche Teil der Ennstaler Alpen wird auch als Eisenerzer Alpen bezeichnet und zählt geologisch überwiegend zur Grauwackenzone. Er zeichnet sich durch ein vielfältiges landschaftliches Erscheinungsbild, mit einem mehrfachen Wechsel von Massiven aus Kalkstein und Silikatgestein sowie von Bergketten und Plateaustöcken aus. Am Erzberg besteht der größte Eisenerz-Tagbau Mitteleuropas. Der Nordteil der Ennstaler Alpen im Raum St. Gallen weist Mittelgebirgscharakter auf und ist vergleichsweise touristisch unbedeutend.

Benachbarte Gebirgsgruppen

Die Ennstaler Alpen grenzen an die folgenden anderen Untergruppen der Alpen:

Topografie

Blick über den Grat der Admonter Warte (Haller Mauern) auf die Gesäuseberge

Die Ennstaler Alpen werden begrenzt von:

Die Ennstaler Alpen umfassen damit eine Gesamtfläche von 1188 km².[1]

Folgende Gebirgsgruppen sind Teil der Ennstaler Alpen:

Der Gebirgszug wird im nördlichen Teil von der Enns durchbrochen. Dieser Talabschnitt trägt die Bezeichnung „Gesäuse“. Das Tal wird hier von den einzigen Straßen- und Bahnlinien, die durch die Ennstaler Alpen führen, begleitet.

Die Besiedlung beschränkt sich nicht nur auf das Gesäuse mit den Hauptorten Admont, Hieflau und Großreifling; auch einige Gebirgstäler sind besiedelt (Radmer, Johnsbach, St. Gallen). In den begrenzenden Tälern liegen die Städte Leoben und Liezen sowie Eisenerz.

Liste von Gipfeln nach Schartenhöhe

Nr.GipfelHöhe (m)Schartenhöhe (m)
1.Hochtor23691520
2.Großer Buchstein22241363
3.Großer Pyhrgas22441290
4.Gößeck2214832
5.Admonter Reichenstein2251812
6.Hochkogel2105800
7.Bosruck1992684
8.Eisenerzer Reichenstein2165660
9.Lugauer2217661
10.Dürrenschöberl1737643
11.Tamischbachturm2035590
12.Zeiritzkampel2125564
13.Pleschberg1720537
14.Hochzinödl2191492
15.Großes Maiereck1764492
16.Sittlingerkogel1110439
17.Stadelstein2070418
18.Hocheck1072398

Geologie und Entstehung

Die Ennstaler Alpen bestehen aus zwei sehr unterschiedlich aufgebauten Abschnitten: Der nördliche Teil (Haller Mauern und Gesäuseberge) ist Teil der nördlichen Kalkalpen und daher vorwiegend aus Kalk aufgebaut. Die Eisenerzer Alpen gehören größtenteils zur Grauwackenzone, die hier ihre größte Breite aufweist. Dementsprechend finden sich hier auch zahlreiche Eisenerzvorkommen (bei Eisenerz und Radmer).

Teilmassive und Wanderwege

Eisenerzer Alpen

Die Eisenerzer Alpen mit ihrem Hauptgipfel, dem Eisenerzer Reichenstein (2165 m), bilden den südlichen Teil der Ennstaler Alpen. Ihr Hauptkamm verläuft West-Ost, aber die vorgelagerten Massive des Kaiserschilds (2085 m) und des Gößeck (2215 m), Hauptgipfel des Reiting, geben ihm einen rhombischen Grundriss.

Gesäuseberge

Das Gesäuse mit seinem Hauptgipfel Hochtor bildet den nordöstlichen Teil der Ennstaler Alpen.

Haller Mauern

(c) Isiwal/Wikimedia Commons/CC-BY-SA-3.0-at
Der Große Pyhrgas von SW

Die Haller Mauern mit ihrem Hauptgipfel, dem Großen Pyhrgas bilden den nordwestlichen Teil der Ennstaler Alpen.

Fern-/Weitwanderwege

Drei der zehn Österreichischen Weitwanderwege führen durch die Ennstaler Alpen. Dies sind

Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg mit fünf Teilwegen durch die ganzen Alpen, durchquert ebenfalls die Ennstaler Alpen. Der Violette Weg der Via Alpina verläuft mit zwei Etappen durch die Ennstaler Alpen wie folgt:

  • Etappe A24 von Trieben nach Admont über die Kaiserau
  • Etappe A25 von Admont nach Spital am Pyhrn über das Rohrauerhaus

Literatur

  • Ernst Kren, Wolfgang Heitzmann: Gesäuse. Nationalpark & Ennstaler Alpen. Steirische Verlagsgesellschaft, Graz 2002, ISBN 3-85489-081-8.
  • Hubert Wolf, Josef Hasitschka: Nationalpark Gesäuse. Styria, Graz u. a. 2002, ISBN 3-222-12997-5.
  • Günter Auferbauer, Luise Auferbauer: Bergwanderungen im Gesäuse. 50 ausgewählte Wanderungen sowie eine neuntägige Rundtour in den Gesäusebergen und Eisenerzer Alpen. Gesäuse mit Eisenerzer Alpen. 2. Auflage. Bergverlag Rother, München 2001, ISBN 3-7633-4213-3.

Weblinks

Commons: Ennstaler Alpen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ennstaler Alpen – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Günter Stummer und Lukas Plan: Speldok-Austria, Handbuch zum österreichischen Höhlenverzeichnis inkl. bayerischer Alpenraum. Wien 2002, S. 124 (hoehle.org [PDF] Fläche der Teilgruppen 1641–1648, 1711–1715, 1721–1725, 1727).

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Blick aus den Haller Mauern in die Gesäuseberge (Ennstaler Alpen)
Dachsteingosau.JPG
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Das Hochtor im Gesäuse von Osten, im Vordergrund die Hesshütte
Spital aP Pyhrgas SW Arlingsattel.jpg
(c) Isiwal/Wikimedia Commons/CC-BY-SA-3.0-at
Diese Datei zeigt das Naturschutzgebiet in Oberösterreich
mit der ID n054 (Haller Mauern (A5)-Totes Gebirge).