Engelsberg (Solingen)

Engelsberg
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 10′ 5″ N, 7° 0′ 47″ O
Höhe:etwa 125 m ü. NHN
Postleitzahl:42697
Vorwahl:0212
Engelsberg (Solingen)

Lage von Engelsberg in Solingen

Engelsberg

Engelsberg ist ein Wohnplatz in der bergischen Großstadt Solingen.

Geographie

Engelsberg befindet sich im Norden des Stadtteils Ohligs in Hanglage nördlich des Lochbachs zwischen der Weyerstraße im Norden (Landesstraße 85) und der Deusberger Straße im Süden. Der Ort liegt an der Straße Engelsberg, die die beiden vorgenannten Straßen miteinander verbindet, sowie der Siemensstraße, die von der Straße Engelsberg aus nach Osten abzweigt. Nördlich von Engelsberg liegen der Stiehlsteich sowie das Areal der Firmen Kronprinz und Borbet Solingen, weiter nördlich das Monhofer Feld. Westlich befindet sich Schleifersberg, südlich liegen Deusberg, die Poschheider Mühle und Poschheide. Im Osten befindet sich das ab den 1930er Jahren angelegte Wohngebiet unter anderem an Max-Planck-, Walter-Flex-, Leibniz- und Fraunhofer Straße.

Etymologie

Der Ortsname Engelsberg leitet sich von dem Familiennamen Engels ab.[1]

Geschichte

Die aus einer Hofschaft hervorgegangene Ortschaft Engelsberg lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen.[2] Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1672, als ein Peter Engelsberg als Lehnsmann des Hofes genannt wird.[1] Im Jahre 1715 ist der Ort in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet und bereits als Engelsberg benannt. Der Ort gehörte zur Honschaft Merscheid innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Engelsberg und die Preußische Uraufnahme von 1844 ebenfalls als Engelsberg. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist der Ort ebenso als Engelsberg verzeichnet.[3]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Engelsberg zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde. Abkömmlinge der Familie Engelsberg ließen sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts südlich der Ohligser Heide nieder und gründeten dort den Engelsberger Hof auf ehemaligem Ödland, der sich zu einem rentabel zu bewirtschaftenden Gut entwickelte.[1][4]

1815/16 lebten 41, im Jahr 1830 47 Menschen im als Weiler bezeichneten Engelsberg.[5][6] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Merscheid innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur VI. Poschheide.[5] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit neun Wohnhäuser und zehn landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 54 Einwohner im Ort, davon sieben katholischen und 47 evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit 21 Wohnhäusern und 151 Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Engelsberg 19 Wohnhäuser mit 112 Einwohnern angegeben.[8] 1895 besitzt der Ortsteil 20 Wohnhäuser mit 159 Einwohnern.[9]

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde die Hofschaft Engelsberg ein Ortsteil Solingens. Seit der Nachkriegszeit wurden viele der Fachwerkhäuser am Engelsberg im Zuge von Straßenbauarbeiten oder Neubaumaßnahmen abgebrochen, zuletzt im Zuge eines Neubauprojektes in der Mitte der 2010er Jahre. Seit dem Jahre 1986 stehen von den verbliebenen historischen Gebäuden im Ort die hier abgebildeten Fachwerkhäuser Engelsberg 23 und Siemensstraße 32 sowie die Haustür des Mitte der 2010er Jahre abgebrochenen Gebäudes Engelsberg 30, die sich im Lager der unteren Denkmalbehörde befindet, unter Denkmalschutz.[10]

Weblinks

Commons: Solingen-Engelsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. a b c Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936.
  2. Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. Marina Alice Mutz: Engelsberger Hof. In: Zeitspurensuche. Abgerufen am 11. März 2017.
  5. a b c Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  6. Friedrich von RestorffTopographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Denkmalliste Solingen. Stadt Solingen, 1. Juli 2015, abgerufen am 11. März 2016 (PDF, Größe: 129 kB).

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"Das Ohligser Stadtwappen zeigt im linken Feld einen senkrecht stehenden gespaltenen gotischen Schild mit sieben Silbersternen auf blauem Grund und rechts ein schwarzes Flügelrad auf goldenem Grund. Der obere Rand trägt eine dreitürmige Mauerkrone mit einem Tor in der Mitte, die Ohligs als Kleinstadt ausweist.“ Die Silbersterne repräsentieren die Vielzahl der Höfe, aus denen die Stadt hervorgegangen ist. Das Flügelrad symbolisiert Eisenbahn und Geschäftsverkehr.