Engelbosteler Damm

Engelbosteler Damm
E-Damm
Wappen
Wappen
Straße in Hannover
Engelbosteler Damm
Engelbosteler Damm
Basisdaten
StadtHannover
StadtteilNordstadt
Name erhalten1845
Anschluss­straßenAn der Christuskirche, Schulenburger Landstraße
QuerstraßenAm Kläperberg, An der Lutherkirche, Asternstraße, Auf dem Loh, Bodestraße, Gerhardtstraße,Haltenhoffstraße, Heisenstraße, Hornemannweg, Kopernikusstraße, Nelkenstraße, Oberstraße, Paulstraße, Scheffelstraße, Vordere Schöneworth, Warstraße
PlätzeConrad-Wilhelm-Hase-Platz
StadtbahnstationenAn der Strangriede, Bahnhof Nordstadt, Christuskirche, Kopernikusstraße
Technische Daten
Straßenlänge1500 m
Karte

Der Engelbosteler Damm (kurz E-Damm) im hannoverschen Stadtteil Nordstadt ist als Hauptgeschäftsstraße die älteste und wichtigste Straßenverbindung des Stadtteils. Der Engelbosteler Damm unterteilt den Stadtteil in einen nach 1946 wieder aufgebauten Ostteil und einen in den 1980er Jahren sanierten Kernbereich. Benannt wurde sie nach dem Ort Engelbostel, der heute ein Ortsteil der Stadt Langenhagen ist.[1]

Verlauf

Der Engelbosteler Damm beginnt an der Christuskirche, wo er an die Straße An der Christuskirche anschließt, die wiederum an der Kreuzung Klagesmarkt, Schloßwender Straße und Arndtstraße beginnt. In nordnordwestlicher Richtung durchquert er auf einer Länge von etwa 1,5 km den Stadtteil Nordstadt und endet auf Höhe der S-Bahn-Station Hannover-Nordstadt, wo er in die Schulenburger Landstraße übergeht.

Ein großer Teil der Straße ist gesäumt von Geschäften, Supermärkten, Restaurants, Kiosken, Arztpraxen, Bars und Kneipen. Insbesondere der Bereich zwischen Christuskirche und Kopernikusstraße lädt zum Flanieren ein. Auch der weitere Verlauf bis etwa zur Ecke Bodestraße ist geprägt von Geschäften und Dienstleistungsanbietern. Auf einem kurzen Stück zwischen den Einmündungen Am Kläperberg und Bodestraße ist die Straße für den Autoverkehr gesperrt und als Fußgängerzone ausgewiesen.

Geschichte

Stolpersteine vor dem – heutigen – Engelbosteler Damm 2 zur Erinnerung an Rolf, Rosa und Jochen Becher, 1941 deportiert ins Ghetto Riga
Eine von mehreren Seiten aus dem Adressbuch der Stadt Hannover von 1942 zum Engelbosteler Damm

Ein Knüppeldamm existierte bereits im 15. Jahrhundert als Vorläufer des heutigen Engelbosteler Damms,[2] der durch Aufschüttungen als Landstraße nach Engelbostel führte.[3]

Noch zu Zeiten des Königreichs Hannover und zu Beginn der Industrialisierung verlegte der Chemiker Carl Hornemann 1840 seine kurz zuvor gegründete Farben- und Tintenfabrik an den Engelbosteler Damm. Aus dieser Fabrik, die dann von Günther Wagner übernommen wurde, entstand später die Pelikan AG.[4] Hornemann zu Ehren wurde der an den E-Damm heranreichende Teil der Rehbockstraße in Hornemannweg umbenannt.[5]

1845 erhielt der Engelbosteler Damm seinen heutigen Namen.

Nach der Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs und der dann folgenden Gründerzeit war der „E-Damm“ 1886 die erste Straße, die mit dem vom Direktor der Deutschen Asphalt-Aktiengesellschaft (DASAG) Emil Heuser patentierten Stampfasphalt belegt wurde.[6] Im selben Jahr eröffnete Heinrich Wilhelm Appel ein Geschäft im Engelbosteler Damm 72, das sich bald zu der weltweit bekannten Delikatessen-Großhandlung Appel Feinkost entwickeln sollte. 1955 baute der Architekt Ernst Zinsser an dieser Stelle ein neues Fabrikgebäude für Appel Feinkost.

Ende des 19. Jahrhunderts wählte der „Engelbostelerdamm-Distrikt“ im Jahr 1894 den Architekten Friedrich Remmer zum Bürgervorsteher und damit in das hannoversche Bürgervorsteherkollegium.[7] Etwa zu jener Zeit fuhr auf den Schienen der hannoverschen Straßenbahn noch der Pferdeomnibus, stadteinwärts mit Endstation Große Barlinge.[8]

Am 25. Juni 1897 erfolgte ein Eigentums-Übertrag des Grundstücks unter der – damaligen – Anschrift Engelbosteler Damm 32; dort hatte die Feuerspritzen-Fabrik Chr. Spengler ihren Sitz.[9]

1912 eröffnete Johann Weishäupl, der bald zu einem der größten Fleischwarenfabrikanten aufsteigen sollte, am E-Damm sein erstes Geschäft, bevor er zum Klagesmarkt umsiedelte.[10]

Leo Brawand, Journalist und Mitbegründer des Spiegels, zog zu seiner Jugendzeit und in der Zeit des Nationalsozialismus vom Puttenser Felde an den Engelbosteler Damm. Seine Erlebnisse beschrieb er ausführlich in dem Buch Die Leute vom Damme (siehe Literatur).

Vor dem Haus Engelbosteler Damm 2 erinnern Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig an die 1941 von den Nationalsozialisten in das Ghetto Riga deportierte Familie Rolf, Rosa und Jochen Becher.

Im Rahmen der Sanierung der Nordstadt wurde in den 1990er Jahren ein Konzept zur Führung des Kfz-Verkehrs insbesondere im westlichen Teil der Nordstadt entwickelt und durch Bürgerbeteiligungen optimiert. Dieses sah neben der tatsächlich umgesetzten Fußgängerzone in Höhe der Haltestelle An der Strangriede auch eine Fußgängerzone südlich der Kopernikusstraße vor, die allerdings durch Linienbusse befahrbar sein sollte. Diese Fußgängerzone fand keine politische Mehrheit[11], u. a. weil ein damals dort residierender Fahrradhändler eine Klage gegen eine Sperrung für den Kfz-Verkehr androhte. Dies ist der Hintergrund der besonderen Gestaltung zwischen Kopernikusstraße und Gerhardtstraße. Mit dem Ausbau des Weidendamms als östlicher Umfahrung für den E-Damm konnte dieser vom kfz-Verkehr entlatet werden, ein erhöhter Anteil an Durchfahrtsverkehr ist aber weiterhin gegeben.

Bilder aus der Zeit um 1900

Bilder der frühen Nachkriegszeit (Auswahl)

Nach den Luftangriffen auf Hannover im Zweiten Weltkrieg wurden in den Wiederaufbaujahren insbesondere östlich des Engelbosteler Dammes Neubauten errichtet.[12]

Einrichtungen

„Stehender Mann“ (duran adam) als Solidaritätsaktion vor dem türkischen Generalkonsulat zu den Protesten in der Türkei 2013

Gegenüber der Christuskirche befindet sich das türkische Generalkonsulat (offizielle Adresse ist allerdings An der Christuskirche 3), das als Reaktion auf die Aktivitäten der kurdischen Untergrundorganisation PKK seit 1993 ununterbrochen von der Polizei bewacht wird. 2011 wurde der an der Straße stehende Polizeiwagen durch einen festinstallierten Container ersetzt.[13]

Am Engelbosteler Damm befindet sich der Hauptgeschäftssitz des Instituts für technisch-wissenschaftliche Hydrologie. Im Carl-Morotini-Haus haben sich mehrere Institutionen der Behinderten- und Sozialhilfe, wie zum Beispiel eine Werkstatt des Deutschen Caritasverbandes, niedergelassen.

Der spanische Bildhauer und Künstler Jorge La Guardia bezog unter der Hausnummer 13 sein Atelier.[14]

Öffentlicher Personennahverkehr

Zwischen Christuskirche und Kopernikusstraße verläuft der C-Nord-Tunnel der Stadtbahn Hannover mit den Linien 6 und 11 unterhalb des Engelbosteler Damms. Der Tunnel wurde 1993 als letzter Abschnitt der C-Strecke eröffnet. Diese gelangt kurz hinter der U-Bahn-Station Kopernikusstraße über eine Rampe an die Oberfläche. Sie folgt dann im Straßenraum dem Verlauf des Engelbosteler Damms und passiert die Haltestellen An der Strangriede und Bahnhof Nordstadt.

Der Bahnhof Nordstadt, 1996/97 als Ersatz für den zuvor geschlossenen Bahnhof in Hainholz entworfen von dem Künstler Hansjörg Göritz,[15] wird von den S-Bahn-Linien 1, 2, 4 und 5 bedient.

Die Busringlinien 100 und 200 halten auf dem Engelbosteler Damm an den Stationen Christuskirche, Lilienstraße und Kopernikusstraße. Zwischen An der Strangriede und Bahnhof Nordstadt fährt außerdem die Buslinie 121.

Literatur

Weblinks

Commons: Engelbosteler Damm (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ausschnitt aus Adressbuch für die Stadt Hannover, Ausgabe 1942, Teil II, Seite 68; auf Wikimedia Commons
  2. Geschichte der St. Marien-Kirche (Memento vom 13. Juni 2018 im Internet Archive) auf den Seiten der Kirchengemeinde Hainholz
  3. Helmut Zimmermann: Engelbosteler Damm. In: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 72
  4. Waldemar R. Röhrbein: HORNEMANN, Carl. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 178; online über Google-Bücher
  5. Helmut Zimmermann: Hornemannweg. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 121
  6. Waldemar R. Röhrbein: Asphaltfabriken. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 36f.
  7. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  8. Ansichtskarte Nummer 310 aus dem Verlag von Georg Kugelmann
  9. Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover, der Stadt Linden, sowie der Ortschaften Döhren-Waldhausen, Limmer und Ricklingen, Abtheilung I, Teil 3: Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner und Handelsfirmen, S. 207; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek über den DFG-Viewer der Deutschen Forschungsgemeinschaft
  10. Waldemar R. Röhrbein: WEISHÄUPL, Johann. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 380; online über Google-Bücher
  11. Landeshauptstadt Hannover, Drucksache Nr. 0311/2005: Bebauungsplan Nr. 1411 / Bodestraße
  12. Hans-Herbert-Möller (Hrsg.): Wiederaufbau und Neubebauung nach 1945,. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, [Bd.] 10.1, ISBN 3-528-06203-7, S. 115; sowie Nordstadt. In: Anlage Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand 01.07.1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Institut für Denkmalpflege, S. 6f.
  13. Polizei wacht von neuem Container über türkisches Konsulat Artikel auf haz.de vom 8. Juli 2011
  14. Jorge La Guardia: Impressum seiner Webseite
  15. Helmut Knocke, Hugo Thielen: Engelbosteler Damm. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 104

Koordinaten: 52° 23′ 17,5″ N, 9° 43′ 21,3″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Schuh-Seffer 10 Engelbosteler Damm 126 heute 31, Oktober 1954.jpg
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Circa 1954 in Hannover: Blick von der Ecke Lilienstraße über den Engelbosteler Damm zur Paulstraße und die dahinter noch nicht wieder bebaute Gerhardtstraße.
Hannover UBahn Kopernikusstr.jpg
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U-Bahnhof Kopernikusstraße in Hannover-Nordstadt
Hannover Strangriede.jpg
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Hochbahnsteig Strangriede auf dem Engelbosteler Damm in Hannover-Nordstadt
Stengel & Co. PC 056173 Hannover - Engelbosteler Damm Bildseite.jpg
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Der Engelbosteler Damm um 1900, gesehen von der Ecke Paulstraße in Richtung Christuskirche. Das Haus ganz rechts im Vordergrund an der Ecke Lilienstraße ist eines der wenigen in der Straße, die später die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg einigermaßen unbeschadet überstanden haben.
Hans Fleischmann Fahrradhandel Hannover Engelbosteler Damm 119 früher, jetzt Hausnummer 45 A & G Dreyer Filiale und Pferde-Lieferwagen später Wohnhaus Familie Leo Brawand.jpg
Autor/Urheber: differents, Lizenz: CC BY-SA 3.0
In dem Gebäude Engelbosteler Damm 119 (heute: Hausnummer 45, Stand: Juni 2012) betrieb die Hof-Schönfärberei A & G Dreyer eine Filiale, vor der hier ein Pferde-Lieferwagen zu sehen ist. In dem Gebäude wohnte während der Zeit des Nationalsozialismus die Familie des späteren Spiegel-Mitbegründers und Herausgeber des Manager-Magazins, Leo Brawand. In seinem Buch "Die Leute vom Damme. Familiäres und Geschichtliches aus Hannover" schrieb der Autor, der die Lutherschule besuchte, seine Kindheits- und Jugenderinnerungen in der Weimarer Republik und der NS-Zeit minutiös auf. Das Gebäude wurde durch die Luftangriffe auf Hannover teilzerstört; im Erdgeschoss, in dem auf dem Foto auch noch eine Bäckerei zu sehen ist, betreibt heute der Fahrrad- und 2-Rad-Händler Hans Fleischmann, der dankenswerterweise dieses Foto aus Familien-Urheberschaft "für Wikipedia" zur Verfügung stellte, seit bald einem dreiviertel Jahrhundert seinen Fach- und Einzelhandel.
Schuh-Seffer 06 Engelbosteler Damm 126 heute 31, Oktober 1954.jpg
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Georg Kugelmann PC 0310 Hannover Engelbostelerdamm Bildseite mit Pferdeomnibus Richtung Große Barlinge 01.jpg
Bildseite der Ansichtskarte mit der fortlaufenden Nummer 310 aus dem Verlag von Georg Kugelmann, mit dem aufgedruckten Titel in der damaligen Schreibweise

Hannover Engelbostelerdamm

Der genaue Standort des Fotografen und damit eine genauere Bildbeschreibung bedarf noch der weiteren Analyse. Herzlichen Dank zunächst vom gesamten Team Wikipedia Hannover für das Digitalisat eines der wichtigsten historischen Bilddokumente aus dem heute hannoverschen Stadtteil Hannover-Nordstadt
Schuh-Seffer 11.jpg
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Engelbosteler Damm (126?)/Ecke Asternstraße; heute (2011) Engelbosteler Damm 31, Asternstraße 1/2 und Engelbosteler Damm 33/35, D-30167 Hannover
Bushaltestelle Lilienstraße, 2, Nordstadt, Hannover.jpg
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die Bushaltestelle Lilienstraße im Engelbosteler Damm in Hannover für die Fahrtrichtung Christuskirche
AB-H-1942-II S068.jpg
Adressbuch Hannover, Ausgabe 1942, Teil II, Seitennummern (siehe Dateinamen)
Schuh-Seffer 01 Engelbosteler Damm 126 heute 31 im Jahr 1949.jpg
Autor/Urheber: Fotos von Karl Seffer, gestiftet von den Erben, Lizenz: CC BY 3.0
Stengel & Co. PC 056172 Hannover - Engelbosteler Damm Bildseite.jpg
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Blick um 1900 durch den Engelbosteler Damm wohl in Höhe des (heutigen) Hornemannwegs in Richtung Hainholz. Vorne links findet sich unter dem "Zahn-Atelier" die Nordstädter Bierhalle und Fr. Rolf's Restaurant Zur ... (?). Ein Großteil der Gebäude fiel den Luftangriffen auf Hannover im Zweiten Weltkrieg zum Opfer, da insbesondere die kriegswichtige Produktion der naheliegenden Continental AG ausgeschaltet werden sollte.
F. Astholz jun. AK 0474 Hannover. An der Christuskirche Bildseite Straßenbahn-Kreuz Engelbosteler Damm Gustav-Adolf-Straße Blick Richtung Klagesmarkt, 1903.jpg
Ansichtskarte Nummer 474 von 1903 mit dem Untertitel "Hannover. An der Christuskirche von Friedrich Astholz junior mit einem Blick vom Beginn des Engelbosteler Damms in der (heutigen) Nordstadt in Richtung Klagesmarkt. Im Vordergrund zeigt die im Lichtdruck kostengünstig reproduzierte und teilweise nachgezeichnete Fotografie die Straßenbahn-Kreuzung an der nach links abzweigenden Gustav-Adolf-Straße, wo die Fahrgäste offenbar ohne Eile furchtlos die offenen Wagen besteigen können. Nahezu sämtliche auf der linken Seite zu sehenden Häuser wurden während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg zerstört oder in der Nachkriegszeit ein "Opfer" moderner Neubauten. Die beiden Häuser im Vordergrund links nehmen mit ihren Türmchen Bezug auf die gegenüberliegenden (nur als Schatten auf der Straße zu erkennenden) der Christuskirche. Etwa in der Bildmitte findet sich heute (Stand: 04/2014) das Türkische Generalkonsulat Hannover. Am rechten Bildrand vorne ist im Straßenbelag eine Neuerung der damaligen Zeit gegenüber dem bisherigen Kopfsteinpflaster zu sehen: Der Engelbosteler Damm war die erste Straße in Hannover, die asphaltiert wurde ...
Stolpersteine Hannover Engelbosteler-Damm 2.jpg
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Stolpersteine in Hannover-Nordstadt
Hannover Engelbosteler Damm Carl-Morotini-Haus Ernst Zinsser.jpg
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Caritas-Werkstätten in Hannover-Nordstadt
Hannover Christuskirche.jpg
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Blick von Norden auf die Christuskirche in Hannover-Nordstadt
Anonymer Fotograf PC 0782 Hannover. Engelbostelerdamm. Bildseite An der Christuskirche Arthur Lincke Otto Bahn Karl Vollmer Kutsche Brunnen.jpg
Autor/Urheber: unidentified photographer ..., Lizenz: CC BY 3.0
Blick von der Straße An der Christuskirche in den Engelbosteler Damm, auf dieser Karte noch Engelbostelerdamm geschrieben. Der "E-Damm", die erste in Hannover asphaltierte Straße, ist hier noch mit Kopfsteinpflaster befestigt, durch die jedoch schon Straßenbahnschienen führen. Außer Kutschen, Fahrrädern und Handkarren sind jedoch keine weiteren (Auto-)Mobile zu sehen. Auf der linken Seite verkauft Arthur Lincke Fahrräder, dahinter bietet sich Otto Bahn an, gefolgt von der Weinhandlung Karl Vollmer. Weiter hinten ist der (heutige) "E-Damm 18 zu sehen, eines der wenigen Häuser, die die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg überstanden haben und in dessen Hinterhaus der Künstler Jorge La Guardia sein Atelier betreibt. Am rechten Bildrand ist das ehemalige Gebäude zu sehen, vor denen unter der heutigen Adresse Engelbosteler Damm 2A drei Stolpersteine verlegt sind. In der Bildmitte findet sich eine alte Pferdetränke ...
Hannover E-Damm Haltenhoffstr.jpg
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Engelbosteler Damm / Haltenhoffstr. in Hannover-Nordstadt
Engelbosteler Damm Hannover Bäckerei Borges Döner SB-Backwaren.jpg
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68l3c Duran adam (stehender Mann), Dutzende junge Menschen vor dem Türkischen Generalkonsulat in Hannover fordern stillschweigend eine laizistische Türkei.jpg
Autor/Urheber: Bernd Schwabe in Hannover, Lizenz: CC BY 3.0
Diese Menschen, deren Namen und Gesichter aus Sicherheitsgründen hier nicht veröffentlicht werden, zeigen als sogenannter duran adam („stehender Mann“) vor dem Türkischen Generalkonsulat nahe der Mahnwache am Klagesmarkt in Hannover stillschweigend und regungslos ihre Solidarität mit den Menschen, die 2013 in der Türkei protestierten gegen die Politik der Regierung von Ministerpräsident Erdoğan.
Hannover Engelbosteler Damm 72 Appel Feinkost Ernst Zinsser Caritas Carl-Morotini-Haus.jpg
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Caritas-Werkstätten in Hannover-Nordstadt
S-Bahnhof Hannover Nordstadt.jpg
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S-Bahnhof Hannover Nordstadt
Georg Kugelmann PC 0612 D Hannover Partie An der Christuskirche Bildseite Engelbosteler Damm 1906 Ecke Gustav-Adolf-Straße Blick Richtung Klagesmarkt Sonenschirm Kutsche Chusil Schulenburg.jpg
Bildseite der im Lichtdruckverfahren durch den Papierwarengroßhändler Georg Kugelmann hergestellten Ansichtskarte mit der laufenden Nummer 612 D von 1906 (siehe unten, Adressseite). Der Fotograf stand hier vor der Christuskirche (rechts im Bild) und blickte um 1906 vom Engelbosteler Damm in Höhe der nach links abbiegenden Gustav-Adolf-Straße entlang der Straße An der Christuskirche in Richtung Klagesmarkt. Auf der linken Bildseite sind die Werbeaufschriften für die Unternehmen " ... Schulenburg" und " ... Chusil" erkennbar. Nähere Einzelheiten dazu werden sich spätestens 2014 ergeben, wenn die niedersächsische Landeshauptstadt in Kooperation mit dem Stadtarchiv Hannover und der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek - Niedersächsische Landesbibliothek wie angekündigt sämtliche 200.000 Seiten der Adressbücher der Stadt Hannover digitalisiert hat und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.