Emmer (Weser)

Emmer
Emmer in Lügde

Emmer in Lügde

Daten
GewässerkennzahlDE: 456
LageNordrhein-Westfalen, Niedersachsen; Deutschland
FlusssystemWeser
Abfluss überWeser → Nordsee
Quellewestlich von Langeland
51° 46′ 38″ N, 8° 59′ 12″ O
Quellhöheca. 308 m ü. NN[1]
Mündungbei Emmern von links in die WeserKoordinaten: 52° 3′ 25″ N, 9° 22′ 53″ O
52° 3′ 25″ N, 9° 22′ 53″ O
Mündungshöheca. 65 m ü. NN[1]
Höhenunterschiedca. 243 m
Sohlgefälleca. 3,9 ‰
Länge61,8 km[2]
Einzugsgebiet535,113 km²[2]
Abfluss am Pegel Schieder–Ness.[3]
AEo: 267,22 km²
Lage: 35,03 km oberhalb der Mündung
NNQ (03.09.1991)
MNQ 1981/2015
MQ 1981/2015
Mq 1981/2015
MHQ 1981/2015
HHQ (28.10.1998)
385 l/s
799 l/s
4,09 m³/s
15,3 l/(s km²)
70,4 m³/s
174 m³/s
Abfluss am Pegel Welsede
AEo: 509 km²
Lage: 7 km oberhalb der Mündung
NNQ (31.10.1964)
MNQ 1961/1985
MQ 1961/1985
Mq 1961/1985
MHQ 1961/1985
HHQ (15.01.1968)
1,29 m³/s
2,2 m³/s
7,5 m³/s
14,7 l/(s km²)
70,3 m³/s
133 m³/s
Abfluss an der Mündung[4]
AEo: 535,11 km²
MQ
Mq
7,71 m³/s
14,4 l/(s km²)

Die Emmer (früher lateinisch Ambriuna genannt) ist ein 61,8 km langer, südwestlicher bzw. linksseitiger Nebenfluss der Weser in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen (Deutschland). Entlang der Emmer verlaufen der Emmerweg und teilweise die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken.

Geographie

Quelle

Die Emmerquelle in Langeland

Die Emmer entspringt im Eggegebirge. Ihre Quelle befindet sich am Ostabhang des 427 m hohen Rehberges, nördlich eines östlichen Ausläufers namens Habichtsberg. Sie liegt in der Gemarkung Langeland der Stadt Bad Driburg, etwa einen Kilometer südwestlich der Ortslage Langeland.

Verlauf

Teilansicht des Emmerstausees vor dem Bau der Umflut im August 2005
Umflut der Emmer um den Schiedersee im Juni 2016

Anfangs fließt die Emmer in nordöstliche Richtung und quert den Ort Langeland. In der Ortschaft Erpentrup nimmt der Fluss das Wasser des Breitenbachs auf und durchfließt die Gebiete der Städte Nieheim, Steinheim nach Schieder-Schwalenberg, wo sie direkt nordöstlich von Schieder nach Aufnahme der Diestel und Niese von 1983 bis 2015 zum Schiedersee gestaut wurde. Da der Schiedersee durch den Sedimenteintrag der Emmer zu verlanden drohte und zudem eine Wanderungsbarriere für Wassertiere darstellte, wurde von 2012 bis 2015 eine Umflut am Nordufer des Sees gebaut. Durch diese Umflut wird die Emmer seit Juni 2015 am Schiedersee vorbeigeleitet.[5] Danach fließt die Emmer durch Lügde und Bad Pyrmont. Unweit ihrer Mündung in die Weser fließt die Emmer unmittelbar am Schloss Hämelschenburg vorbei und treibt dort das Mühlrad der historischen Mühle und eine moderne Turbine zur Stromgewinnung an. Zwischen Bodenwerder und Hameln und zwischen den Ortsteilen Emmern und Kirchohsen der Gemeinde Emmerthal mündet der Fluss schließlich nach 61,8 Kilometern auf einer Höhe von 76 m ü. NN von links in die Weser. An der Mündung hat die Emmer eine mittlere Wasserführung von rund 7,7 m³/s.[4]

Zuflüsse

flussabwärts betrachtet

  • Voßbach (von rechts nach Langeland)
  • Breitenbach (von links vor Erpentrup)
  • Fischbach (von links vor Himmighausen)
  • Mühlenbach oder Emmerkebach (von rechts nach Oeynhausen)
  • Beberbach oder Beber (von rechts)
  • Kabenwiesenbach (von links bei Eichholz)
  • Holmbach (von rechts)
  • Heubach (von links in Steinheim)
  • Napte (von links bei Wöbbel)
  • Ellernbach (von links in Wöbbel)
  • Diestel(bach) (von links vor Schieder)
  • Niese (von links bei Schieder)
  • Steinbach (von rechts in der Emmertalsperre)
  • Uhlensenbach (von links)
  • Wörmke (von rechts vor Lüdke)
  • Dallensenbach (von rechts in Lüdke)
  • Eschenbach (von links in Lüdke)
  • Kleine Emmer (von rechts in Lüdke)
  • Hambornbach (von links bei Bad Pyrmont)
  • Mühlenbach (von links bei Bad Pyrmont)
  • Hessenbach (von links bei Löwensen)
  • Deidevser Bach (von rechts bei Welsede)
  • Hohebach (von links vor Emmerthal)

Ortschaften

flussabwärts betrachtet

Hydrologie

Das Einzugsgebiet der Emmer ist 535 km² groß. Es erstreckt sich mit einer größten Breite von rund 26 Kilometern und einer größten Länge von fast 40 Kilometern zwischen der Weser bei Emmern und dem Eggegebirge sowie dem Köterberg und der Blomberger Ortschaft Brüntrup. Davon entfallen 246 km² auf die Obere Emmer bis zur Einmündung des Heubachs, 142 km² auf den Mittellauf bis zur Niesemündung und 149 km² auf den Unterlauf.[6]

Der Abfluss der Emmer beträgt am Pegel Welsede in Emmerthal bei Niedrigwasser (MNQ) durchschnittlich 2,2 m³/s. Der mittlere Abfluss (MQ) beträgt 7,6 m³/s, der mittlere Hochwasserabfluss (MHQ) 38,4 m³/s und der Abfluss bei einem Jahrhunderthochwasser (HQ100) 229 m³/s.

Naturschutz

Die Emmer steht mit ihrem Talraum unterhalb des Emmerstausee bis zur Mündung in die Weser vollständig unter Naturschutz. Der Abschnitt in Nordrhein-Westfalen wurde 1992 unter Naturschutz gestellt, der Abschnitt in Niedersachsen folgte 1994.

Nutzung

Alte Wassermühle am Schloss Hämelschenburg
Die Emmer vor dem Wasserkraftwerk bei Rischmade

Wasserkraftwerke befinden sich entlang der Emmer in Steinheim, Wöbbel, Schieder (Wasserkraftwerk Emmer-Stausee) und in Bad Pyrmont. Auch in Welsede, Hämelschenburg und Emmerthal existieren Staustufen, die durch Turbinen Strom erzeugen.

Literatur

  • Johannes Waldhoff: Die Emmer. Heimatverein Steinheim, Steinheim 1986.
  • Hans-Martin Wienke: Die Emmer, ihr Einzugsgebiet und ihr Wasserhaushalt. In: Heimatland Lippe – Zeitschrift des Lippischen Heimatbundes. Nr. 1. Detmold Januar 1971, S. 6 ff.

Weblinks

Commons: Emmer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Topografische Karte 1:25.000
  2. a b Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Weser-Ems 2015. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, S. 159, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch, 6395 kB).
  4. a b Pegelwert Welsede vermehrt um den Gebietsabfluss des Resteinzugsgebietes (8,3/s.km² auf 25,51 km²), abgeleitet aus den Werten des einschließenden Zwischeneinzugsgebietes der Pegel Bodenwerder (Weser), Oelkassen (Lenne), Welsede (Emmer), Afferde (Fluthamel), Klein Berkel (Humme), Uchtdorf (Exter) und Vlotho (Weser) und aus dem Hydrologischen Atlas von Deutschland – Jährliche Abflusshöhe
  5. Emmer-Umflut ist fertig. nw.de, 15. Juni 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. September 2016; abgerufen am 17. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nw.de
  6. Hans-Martin Wienke: Die Emmer, ihr Einzugsgebiet und ihr Wasserhaushalt. In: Heimatland Lippe – Zeitschrift des Lippischen Heimatbundes. Detmold, Januar 1971, Seiten 6 und 8.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Der Lenz ist da an der Emmer vor dem Wasserkraftwerk bei Rischmade von Udo und Sabine Cleve.jpg
Autor/Urheber: Bernd Schwabe in Hannover, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Auswahl von Ansichten aus Emmerthal-Hämelschenburg, die Ortschaft rund um Schloss Hämelschenburg mit ihren jahrhundertealten Geschichten bis in die Gegenwart.
Umflut Emmer Juni 2016.jpg
Autor/Urheber: Pakett, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Umflut der Emmer um den Schiedersee im Juni 2016
Emmerquelle.jpg
(c) Stebra, CC BY-SA 3.0
Die Quelle der Emmer südwestlich von Langeland, Bad Driburg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland; im Vordergrund die Plakette des Emmerwegs.
Emmer in Lügde.jpg
Der Fluss Emmer in Lüdge
Emmerstausee.jpg
(c) Stebra, CC BY-SA 3.0
Emmerstausee, Schieder-Schwalenberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. – Bei Schieder führt der Emmerweg am Ufer des Emmerstausees und dem anliegenden Ortsteil Glashütte entlang.