Emanuel Alphonsus van den Bosch

Emanuel Alphonsus van den Bosch OFMCap (* 18. Juni 1854 in Antwerpen, Belgien; † 15. Oktober 1921) war ein belgischer römisch-katholischer Ordenspriester und Bischof.

Van den Bosch wurde um 1879 zum Priester geweiht. Papst Leo XIII. ernannte ihn am 21. November 1890 zum Bischof von Lahore. Am 18. Januar 1891 weihte Andrea Aiuti, Apostolischer Delegat in Indien, ihn in Lahore zum Bischof. Mitkonsekrator war Francesco Vincenzo Pesci OFMCap, Bischof von Allahabad. Van den Bosch gehörte zu den Gründern der flämischen Kapuzinermission unter den von Missionaren zahlreicher christlicher und nichtchristlicher Religionsgemeinschaften umworbenen rechtlosen Landarbeiterbevölkerung im Punjab. Im Januar 1892 bereiste er den Distrikt Sialkot und berichtete von den harten Lebensverhältnissen der dortigen Bevölkerung, bei der es sich mehrheitlich um frühere Leibeigene handelte, die von muslimischen Grundbesitzern weiterhin ausgebeutet wurden. Das von ihm mit angestoßene Projekt, durch Landkäufe in abgelegenen Regionen christliche Bauerndörfer für Konvertiten und Taufbewerber aufzubauen, konnte wegen fehlender Mittel zunächst nur in Ansätzen unter seinem Nachfolger Godefroid Pelckmans OFMCap verwirklicht werden, machte aber in den folgenden Jahrzehnten auch bei den konkurrierenden protestantischen Missionaren Schule und wurde zur klassischen Missionsstrategie der Kapuziner und anderer christlicher Gruppierungen in der Region.[1]

Am 2. Mai 1892 ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Agra. Am 5. Mai 1897 nahm der Papst seinen Rücktritt als Erzbischof an und ernannte ihn zum Titularerzbischof von Parium.

Einzelnachweise

  1. John O’Brien: The Quest for Pakistani Christian Identity: A Narrative of Religious Other as Liberative Comparative Ecclesiology. In: Gerard Mannion (Hrsg.): Church and Religious ‘Other’. T&T Clark, London 2008, ISBN 978-0-567-03286-7, S. 71–103 (zu Van den Bosch: S. 82).