Emil Goll

Emil Goll (1865–1939)

Emil Goll (* 5. Dezember 1865 in Frankfurt am Main; † 28. Dezember 1939 ebenda) war ein deutscher Politiker (DFP, DDP, DStP).

Leben

Nach dem Besuch der Höheren Bürgerschule absolvierte Goll von 1883 bis 1885 eine Lehre als Küfer in Frankreich. Später übte er eine Tätigkeit als Gastwirt aus und leitete unter anderem das 1876 eingeweihte Frankfurter Zoo-Gesellschaftshaus der Karlsruher Architekten Fritz Kaysser und Joseph Durm im Stil des späten Klassizismus, das Gesellschaftshaus im Palmengarten Frankfurt und zusammen mit Wilhelm Gömöri das feudale Café Esplanade in Frankfurt am Main, Taunusanlage 21 mit Blick auf den Frankfurter Opernplatz.

Goll trat vor 1900 in die Deutsche Freisinnige Partei ein. Er war von 1902 bis 1919 sowie von 1928 bis 1929 Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung und dort Vorsitzender des Finanzausschusses. Während der Zeit der Weimarer Republik schloss er sich der DDP an, für die er von 1919 bis 1921 der Verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung und von 1921 bis 1932 dem Preußischen Landtag angehörte. Nach Umbenennung der DDP 1930 war er Abgeordneter der Fraktion Deutsche Staatspartei. Im Parlament vertrat er den Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau).

Literatur

  • Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, Nr. 105.
  • Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist's? – Unsere Zeitgenossen. IX. Ausgabe. Verlag Herrmann Degener, Leipzig 1928. S. 508.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 149.
  • Ernst Kienast (Bearb.): Handbuch für den Preußischen Landtag. Ausgabe für die 3. Wahlperiode. R. v. Decker's Verlag (G. Schenck), Berlin 1928. S. 522.

Weblinks

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Hertel Zoo Gesellschaftshaus 1878.jpg
Blick von Osten auf das Zoo-Gesellschaftshaus Frankfurt, 1878
Berlin Abgeordnetenhaus 1900.jpg
Berlin, Abgeordnetenhaus um 1900
19081222 frankfurt gesellschaftshaus palmengarten.jpg
Vue de Francfort au début du XXe siècle (carte postale).
Emil Goll (1865-1939).jpg
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Emil Goll (* 05.12.1865 Frankfurt am Main + 28.12.1939 ebenda), Gastronom, zeitweise Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung und u.a. Abgeordneter im Preußischen Landtag für den Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau). Ältester Sohn von Konrad Goll (N.N.-1909). Er war Mitglied der vielköpfigen einflußreichen, vermögenden Frankfurter Familie Goll, zu dem eines der ältesten Bankhäuser Frankfurt am Mains zählte. Das Bankhaus Jos. Goll & Söhne bestand von 1721 bis 1915.
Frankfurt Opernplatz mit Messeturm.JPG
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Der Opernplatz befindet sich direkt vor der Alten Oper in Frankfurt. Nach Osten geht er in die Große Bockenheimer Straße (besser bekannt als "Fressgass"), nach Süden in die Taunusanlage über. Der sog. Lucae-Brunnen wurde 1872 von dem Architekten der sog. ALTEN OPER Richard Lucae (1829–1877) entworfen, aber erst 1983, 100 Jahre später, vom Bildhauer Edwin Hüller realisiert. Er ist 120 Tonnen schwer und aus Granit. Sein Becken hat einen Durchmesser von 17 Meter und seine Schale 5 Meter. Er ist 3,20 m hoch. Hinter dem Brunnen sieht man das ehemalige Hotel IMPERIAL in der Taunusanlage, Ecke Bockenheimer Landstraße, von 1907, das durch Ausbruch des Krieges wenig erfolgreich war und schon vor seiner Sanierung zum Bürohaus mutierte. Die Bauherren kamen aus der Ungarisch-Frankfurter Hoteliersfamilie Gömöri, die in Frankfurt u.a. das Parkhotel KAISERHOF am Wiesenhüttenplatz erbauen ließen und erfolgreich betrieben. Im Hintergrund ist der Messeturm zu erkennen.