Emden (F 210)

Emden
Schiffsdaten
FlaggeDeutschland Deutschland
SchiffstypFregatte
KlasseBremen-Klasse
BauwerftNordseewerke, Emden
Baunummer464 / 1023
Kiellegung23. Juni 1980
Stapellauf17. Dezember 1980
Indienststellung7. Oktober 1983
Außerdienststellung29. November 2013
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
130,5 m (Lüa)
Breite14,57 m
Tiefgangmax. 6,5 m
Verdrängung3680 t
 
Besatzung219 Mann
Maschinenanlage
MaschineCODOG-Antrieb:
2 × Gasturbine General Electric LM2500
2 × Dieselmotor
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
38.000 kW (51.666 PS)
Höchst-
geschwindigkeit
30 kn (56 km/h)
Propeller2
Bewaffnung
Sensoren

Die Emden (F 210) war eine Fregatte der Bremen-Klasse der Deutschen Marine. Sie war das fünfte Schiff, das in einer deutschen Marine nach der ostfriesischen Stadt Emden benannt wurde. Namensvorgänger waren zwei Kleine Kreuzer der Kaiserlichen Marine aus den Jahren 1908 und 1916, der Leichte Kreuzer Emden der Reichs- und späteren Kriegsmarine, sowie die Fregatte Emden der Köln-Klasse. Die Emden wurde am 23. Juni 1980 bei den Thyssen Nordseewerke in Emden auf Kiel gelegt, der Stapellauf fand am 17. Dezember 1980 statt. Am 7. Oktober 1983 wurde sie in Dienst gestellt. Die Außerdienststellung erfolgte am 29. November 2013. Am 1. August 2018 gab die Deutsche Marine bekannt, dass die zweite Korvette aus dem zweiten Baulos der Braunschweig-Klasse den Traditionsnamen Emden erhalten soll.[2]

Einsätze

Die Fregatte Emden war Flaggschiff des DESEX 1/94 im Südatlantik (siehe Henning Bess) und nahm an mehreren Auslandseinsätzen teil, darunter im Juni 1996 in der Operation Sharp Guard, in der Operation Enduring Freedom (2002, 2006, 2008) und vom 18. Oktober bis zum 6. November 2006 in der Standing NATO Maritime Group 1 an der Operation Active Endeavour.

Vom 12. Februar bis zum 8. Juli 2008 war die Fregatte Bestandteil der Operation Enduring Freedom am Horn von Afrika. Am 21. April 2008 vertrieb der Bordhubschrauber vor der somalischen Küste Piraten, die den japanischen Öltanker Takayama angriffen.[3] Der Hubschrauber war zur Unterstützung losgeschickt worden, nachdem die Emden einen Notruf des Tankers aufgefangen hatte.[4] In der Nacht vom 23. zum 24. April 2008 gab die Emden dem Segelschiff Star Clipper Geleitschutz, als sich mehrere verdächtige Schnellboote näherten.

Im ersten Halbjahr 2009 stand, wiederum als Teil der Standing NATO Maritime Group 1, eine längere Auslandsreise auf dem Programm der Emden, die bis nach Australien führen sollte. Im Verlauf der Seefahrt stand ein Passieren der Untergangsstelle der ersten Emden an. Allerdings kam es nicht dazu, da die Emden nach Passieren des Sueskanals zur Operation Atalanta beordert wurde.

Seit Januar 2010 nahm die Fregatte zum zweiten Mal an der Operation Atalanta teil. Am 19. Mai 2010 wurde sie von der Schleswig-Holstein abgelöst[5].

Nach ihrer Teilnahme am Einsatz- und Ausbildungsverband 2013 kehrte die Emden nach Wilhelmshaven zurück und wurde am 15. Juni 2013 aus der Fahrbereitschaft genommen.[6]

Am 29. November 2013 stellte Fregattenkapitän Hendrik Hülsmann die Fregatte in Wilhelmshaven außer Dienst.[7]

Im Dezember 2021 wurde die Emden über Vebeg zum Abwracken angeboten.[8]

Kommandanten

Nr.NameBeginn der AmtszeitEnde der AmtszeitBemerkungen
1.Fregattenkapitän Dietrich von der Planitz[9]Indienststellung27. September 1984seit 1. Juli 1982 bereits Baubelehrung und Bordeinweisung,

später Kommandeur 4. Fregattengeschwader

2.Fregattenkapitän Thomas Kempf27. September 19841. April 1987später Flottillenadmiral und Leiter Abt. Konzeption, Planung, Führung (Fü MIII), Führungsstab der Marine
3.Fregattenkapitän Walter Reichenmiller1. April 198730. September 1990später Flottillenadmiral und Verteidigungsattaché an der Deutschen Botschaft in London
4.Fregattenkapitän Eberhard Brumm30. September 199027. September 1993
5.Fregattenkapitän Hartmuth Wichmann27. September 199316. September 1996
6.Fregattenkapitän Jochen Jürgen16. September 199619. Februar 1999
7.Fregattenkapitän Heinrich Liebig19. Februar 199922. Juni 2001
8.Fregattenkapitän Jörg Löffler[10]22. Juni 200129. September 2003
9.Fregattenkapitän Thomas Jensen29. September 200322. September 2006
10.Fregattenkapitän Michael Giss22. September 200618. September 2008später Kommandeur des Landeskommando Hamburg
11.Fregattenkapitän Ulrich Brosowsky18. September 200829. Juli 2010
12.Fregattenkapitän Jörg-Michael Horn[11]29. Juli 201027. August 2012später Kommandeur 2. Fregattengeschwader
13.Fregattenkapitän Hendrik Hülsmann27. August 2012Außerdienststellung

Trivia

Traditionsgemäß trug die Emden – wie auch ihre Namensvorgängerinnen in der deutschen Marinegeschichte – ein Eisernes Kreuz als Schmuck, in diesem Falle an der Brückenfront. Es erinnerte an die außergewöhnlichen Leistungen des Kleinen Kreuzers SMS Emden während des Ersten Weltkriegs 1914.

Das Kreuz befindet sich heute als Leihgabe in Australien.[12]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Emden (F 210) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Angaben zur Bewaffnung der F122 auf der Webseite der Deutschen Marine
  2. Neue Korvetten: Fünfmal Tradition. In: http://www.marine.de. PIZ Deutsche Marine, 1. August 2018, abgerufen am 1. August 2018.
  3. Deutsche Fregatte vertreibt Piraten. In: handelsblatt.com. 21. April 2008, abgerufen am 9. Januar 2017.
  4. Bundeswehr am Horn von Afrika: Fregatte "Emden" vertreibt Piraten vor Somalia. In: Spiegel Online. 21. April 2008, abgerufen am 9. Januar 2017.
  5. Fregatte SCHLESWIG-HOLSTEIN beteiligt sich an ATALANTA-Mission (Memento vom 31. Mai 2014 im Internet Archive)
  6. F210 verlegte ins Arsenal. In: fregatte-emden.de. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 9. Januar 2017.
  7. Nordwest-Zeitung: Bundeswehr: Kampfschiff außer Dienst. In: nwzonline.de. 30. November 2013, abgerufen am 9. Januar 2017.
  8. https://www.vebeg.de/de/verkauf/suchen.htm?DO_SUCHE=1&SUCH_MATGRUPPE=1300&SHOW_AUS=2203290&SHOW_LOS=2
  9. Wolfgang Harnack: Die Zerstörerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis Heute. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001, ISBN 3-7822-0816-1, S. 147.
  10. Chefetage. In: http://www.bgef.de. Bordgemeinschaft der Emdenfahrer, abgerufen am 1. August 2018.
  11. Horn, Jörg Michael. In: Bordgemeinschaft der Emdenfahrer. Abgerufen am 1. August 2018.
  12. Eisernes Kreuz an Royal Australian Navy. In: fregatte-emden.de. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2013; abgerufen am 9. Januar 2017.

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FGS Emden (F210).jpg
090713-N-0901C-087 ATLANTIC OCEAN (July 13, 2009) The German Navy frigate Emden (F 210) participates in a pass and review during the North Atlantic Council at Sea Day.