Elmira Antonyan

Elmira Antonyan 1973

Elmira Korjunowna Antonyan (russisch Эльмира Корюновна Антонян; armenisch Էլմիրա Անտոնյան; * 28. Juni 1955[1] in Jerewan, Armenische SSR, UdSSR) ist eine ehemalige armenische Tischtennisspielerin, die in den 1970er Jahren zur Weltspitze gehörte. Sie wurde zweimal Europameisterin mit der sowjetischen Mannschaft sowie Seniorenweltmeisterin im Einzel.

Der Nachname wird oft auch Antonjan oder Antonian geschrieben, als Vorname findet sich bisweilen Elwira (russisch Эльвира).

Jugend

Antonyan startete für Dinamo Jerewan. Von 1969 bis 1974 wurde sie sechs Mal für die Jugend-Europameisterschaft nominiert. Dabei holte sie zehn Goldmedaillen: 1969 im Einzel, 1971 und 1972 im Mixed mit Anatoli Strokatow, 1974 im Einzel, Doppel mit Tatjana Ferdman und Mixed mit Bagrat Burnazjan sowie von 1971 bis 1974 vier Mal in Folge mit dem russischen Jugendteam. Mit Tatjana Ferdman erreichte sie 1973 das Doppelendspiel.

Erwachsene

Bei den Erwachsenen gewann Antonyan 1976 die UdSSR-Meisterschaft im Einzel, Doppel mit Tatjana Ferdman und im Mixed mit Sarkis Sarchajan.[2] Sie nahm an den Europameisterschaften 1974 und 1976 teil. Beide Male wurde sie mit der russischen Damenmannschaft Europameisterin.

Vier Mal wurde sie für die Teilnahme an Weltmeisterschaften nominiert, nämlich 1971, 1973, 1975 und 1977. Ihr größter Erfolg war der Gewinn der Silbermedaille im Mixed mit Sarkis Sarchajan 1975. Bei dieser WM kam sie im Doppel mit Tatjana Ferdman ins Halbfinale.

Ihr bestes Resultat bei einem Europäischen Ranglistenturnier TOP-12 erzielte sie 1976 mit Platz vier. In der UdSSR-Rangliste belegte sie Ende 1976 Platz eins,[3] in der ITTF-Weltrangliste war sie Mitte 1975 Neunte.[4]

2022 wurde sie Schweizer Meisterin der Elite mit 66 Jahren.

Internationale Seniorenturniere

Auf internationalen Seniorenturnieren erzielte Antonyan mehrere Erfolge:

  • 1996 Weltmeisterschaft Ü40: Gold im Einzel
  • 1997 Europameisterschaft Ü40: Platz zwei im Einzel
  • 1998 Weltmeisterschaft Ü40: Gold im Doppel mit Jutta Trapp
  • 2005 Europameisterschaft Ü50: Gold im Doppel mit Theresia Földy
  • 2006 Weltmeisterschaft Ü50: Gold im Doppel mit Jutta Trapp

Trainerin

Nach dem Ende ihrer Karriere arbeitete als Trainerin oder auch als Spielertrainerin. Von 1969 bis 1977 betreute sie den sowjetischen Nationalkader. Die armenische Frauen-Nationalmannschaft trainierte sie von 1983 bis 1993. 1996 übersiedelte sie nach Italien, wo sie bis 2003 beim TT Recoaro/Agostini Bozen (Serie A-2) als Spielertrainerin wirkte.[5][6]

2003 übersiedelte sie in die Schweiz und schloss sich dem Verein TTC Wetzikon an.[7] Hier spielte sie in der Herrenmannschaft. Gleichzeitig verstärkte sie Damenmannschaften anderer Vereine, etwa 2006 Young Stars Zürich 1 in der Nationalliga A[8] und ab 2010 Uster in der Nationalliga B.[9] 2004 trainierte sie den TTC Bassersdorf.[10]

Privat

Elmira Antonyan wurde der Titel Meister des Sports der internationalen Klasse verliehen. Sie ist verheiratet mit dem Schweizer Artur Brunner[11] und hat eine jüngere Schwester namens Narine,[12] die auch international erfolgreich war.

Turnierergebnisse

[13]

VerbandTurnierJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
URS Europameisterschaft 1976 Prag TCH  Viertelfinale Viertelfinale Viertelfinale 1
URS Europameisterschaft 1974 Novi Sad YUG  Viertelfinale  Viertelfinale 1
URS Jugend-Europameisterschaft (Kadetten) 1971 Ostende BEL  Silber   1
URS Jugend-Europameisterschaft (Kadetten) 1969 Obertraun AUT  Gold    
URS Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1974 Goppingen FRG  Gold Gold Gold 1
URS Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1973 Piraeus GRE  Halbfinale Silber  1
URS Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1972 Vejle DEN  Halbfinale  Gold 1
URS Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1971 Ostende BEL   Silber Gold  
URS EURO-TOP12 1976 Lübeck FRG     
URS EURO-TOP12 1975 Wien AUT     
URS EURO-TOP12 1974 Trollhatten SWE     
URS Weltmeisterschaft 1977 Birmingham ENG  letzte 32 Viertelfinale Viertelfinale 
URS Weltmeisterschaft 1975 Calcutta IND  letzte 16 Halbfinale Silber 
URS Weltmeisterschaft 1973 Sarajevo YUG  Viertelfinale letzte 16 letzte 64 
URS Weltmeisterschaft 1971 Nagoya JPN  letzte 16 letzte 32 Scratched 

Einzelnachweise

  1. Geburtstag (Memento vom 3. Mai 2013 im Webarchiv archive.today)
  2. tischtennis - Mitteilungsblatt des Deutschen Tischtennis-Verbandes der DDR, 1976/3 Seite 3
  3. tischtennis - Mitteilungsblatt des Deutschen Tischtennis-Verbandes der DDR, 1977/4 Seite 17
  4. Weltranglisten 1947 bis 2001 (Excel; 171 kB) (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ittf.com (abgerufen am 19. September 2011)
  5. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Oktober 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ttc-wetzikon.ch (abgerufen am 6. September 2010)
  6. Bozen (Memento vom 5. Mai 2004 im Internet Archive)
  7. Liaison mit Arthur Brunner, dem Kassierer des TTC Wetzikon -http://www.ttc-wetzikon.ch/presse/bericht_zo_20030910.pdf (abgerufen am 6. September 2010)
  8. http://homepage.hispeed.ch/beat.knoblauch/tischtennis/mforms/DA0/0603.HTM (abgerufen am 6. September 2010)
  9. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ttcw.ch (abgerufen am 6. September 2010)
  10. http://www.ttc-bassersdorf.ch/pdf/Dorfblitz01.pdf (abgerufen am 6. September 2010)
  11. Zeitschrift DTS, 1976/23 Seite 26
  12. Zeitschrift DTS, 1977/16 Seite 8
  13. Elmira Antonyan Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 3. September 2011)

Weblinks

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Autor/Urheber: Vladimir Mirskiy, Lizenz: CC BY 3.0
Elmira Antonyan in 1973