Elfenblumen

Elfenblumen

Großblütige Sockenblume (Epimedium grandiflorum var. thunbergianum)

Systematik
Eudikotyledonen
Ordnung:Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie:Berberitzengewächse (Berberidaceae)
Unterfamilie:Berberidoideae
Tribus:Berberideae
Gattung:Elfenblumen
Wissenschaftlicher Name
Epimedium
L.

Die Elfenblumen (Epimedium), auch Sockenblumen genannt,[1][2] sind eine Pflanzengattung, die zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) gehört. Die 50[3] bis 60[4] Arten und einige Naturhybriden sind in der Alten Welt verbreitet.[3] Viele Sorten werden in gemäßigten Gebieten als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.

Beschreibung

Illustration der Alpen-Sockenblume (Epimedium alpinum)
Illustration von Epimedium perralderianum

Erscheinungsbild und Blätter

Epimedium-Arten wachsen als sommergrüne oder immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Als Überdauerungsorgane werden kurze oder horizontal kriechende, gedrungene, sympodiale Rhizome gebildet. Die einzeln oder rasenförmig stehenden Stängel sind kahl und besitzen an ihrer Basis Schuppen.[3]

Die grundständigen oder am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele der Grundblätter sind länger als die der Stängelblätter. Die Blattstiele und Stiele der Fiederblätter sind weißlich bis hellgrün.[5] Die Blattspreite ist je nach Art einfach oder gefiedert. Die eiförmigen, eiförmig-lanzettlichen oder fast kreisförmigen Fiederblätter oder einfachen Blattspreiten sind an ihrer Basis herzförmig, an ihrer Spitze spitz oder zugespitzt und besitzen einen gesägten oder stachelspitzigen Blattrand. Die seitlichen Fiederblätter sind asymmetrisch, wobei die äußeren unteren Fiederblätter länger als die inneren sind.[3]

Blütenstände und Blüten

Die Blütezeit liegt im Frühsommer. Die Blütenstandsschäfte sind unbeblättert oder sie besitzen ein bis vier gegenständige oder selten wechselständige Blätter. Die Blütenstandsachsen sind kahl oder verkahlend. In endständigen, einfachen oder zusammengesetzten, traubigen oder rispigen Blütenständen stehen einige bis viele Blüten zusammen.[3]

Die zierlichen, zwittrigen Blüten sind vierzählig und zygomorph. Es sind insgesamt zwölf Blütenhüllblätter vorhanden, von denen die vier äußeren (Sepalen) kelchblattartig und die acht (vier Sepalen und vier Kronblätter) inneren kronblattartig sind. Die Farben der Blütenhüllblätter reichen von gelb bis weiß oder bis zu rosafarben. Die kronblattartigen, inneren Blütenhüllblätter sind flach, sackartig oder nach außen zu einem Nektarbeutel oder Sporn verlängert. Der Sporn kann kürzer oder länger als die kelchblattartigen, äußeren Blütenhüllblätter sein. Es ist nur der innere Kreis mit vier Staubblättern vorhanden. Die Staubfäden sind kahl. Die Staubbeutel öffnen sich mit zwei länglichen Klappen, die sich nach oben einrollen. Die glatten Pollenkörner sind elliptisch mit drei Längsfurchen. Es ist scheinbar nur ein Fruchtblatt vorhanden. Der oberständige Fruchtknoten enthält 6 bis 15 Samenanlagen in parietaler Plazentation. Der schlanke Griffel endet in einer nur wenig geweiteten Narbe.[3]

Früchte und Samen

Die trockenen Balgfrüchte öffnen sich klappig und enthalten meist einige Samen. Die Samen besitzen ein auffälliges, fleischiges Elaiosom.[3]

Chromosomenzahlen

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.[3]

Standorte

Die Epimedium-Arten wachsen in der Natur meist im Wald[4]. Sie sind gut schattenverträglich und gedeihen auf frischen bis mäßig feuchten, humusreichen Böden, auch unter größeren Gehölzen, soweit diese nicht zu stark den Oberboden durchwurzeln, und sind deshalb als Zierpflanze auch in Gärten mit Beschattung geeignet.[6]

Systematik und Verbreitung

Taxonomie

Die Gattung Epimedium wurde 1753 durch L. in Species Plantarum, Tomus I, S. 117[7] aufgestellt. Die Typusart ist Epimedium alpinumL. Synonyme für EpimediumL. sind: AceranthusC. Morren & Decne., VindictaRaf.[8]

Äußere Systematik

Die Gattung Epimedium gehört zum Subtribus Epimediinae aus der Tribus Berberideae in der Unterfamilie Berberidoideae innerhalb der Familie Berberidaceae. Sie wurde früher in eine Familie Podophyllaceae gestellt.[9]

Innere Systematik

Die Gattung Epimedium wird in zwei Untergattungen, vier Sektionen und vier Serien gegliedert.[4]

  • Die Untergattung Rhizophyllum(Fisch. & C.A.Mey.) Stearn enthält nur die beiden Arten Epimedium perralderianum, die nur in Algerien vorkommt, und Epimedium pinnatum, die im Kaukasusraum beheimatet ist.[4]
  • Die Untergattung Epimedium ist in vier Sektionen gegliedert:[4]
    • Die Sektion Macroceras kommt nur in Japan und Korea vor.
    • Die Sektion Polyphyllon(Kom.) Stearn ist im westlichen Himalaya beheimatet.
    • Die Sektion Epimedium enthält Arten aus dem Mittelmeerraum und von der Balkanhalbinsel.
    • Die Sektion Diphyllon(Kom.) Stearn enthält alle etwa 49 chinesischen Arten.

Arten und ihre Verbreitung

Die Gattung Epimedium sind in der Alten Welt auf der Nordhalbkugel weitverbreitet. Es gibt zwei Hauptverbreitungsgebiete: zum einen das gemäßigte Asien und zum andern das Gebiet vom Mittelmeerraum bis zum Schwarzmeerraum. Im südöstlichen China liegt die größte Artenvielfalt vor. Keine der Epimedium-Arten besitzt ein weites Verbreitungsgebiet.[4]

Alpen-Sockenblume (Epimedium alpinum)
Blütenstand von Epimedium franchetii
Habitus, Laubblätter und Blütenstände von Epimedium koreanum
Blütenstand von Epimedium leptorhizum mit Blüten von oben
Gefiederte Sockenblume (Epimedium pinnatum)
Blütenstand von Epimedium pubescens
Epimedium pubigerum

Es gibt 50[3] bis 60[4] Epimedium-Arten:

  • Epimedium acuminatumFranch.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 300 bis 2400 Meter in den chinesischen Provinzen Guangxi, Guizhou, Sichuan sowie Yunnan.[3]
  • Alpen-Sockenblume oder Alpen-Elfenblume[2] (Epimedium alpinumL.): Die Heimat ist Europa.
  • Epimedium baojingensisQ.L.Chen & B.M.Yang: Sie ist nur vom Typusstandort bei Lüdong Shan in Baojing in der Provinz Hunan bekannt.[3]
  • Epimedium borealiguizhouenseS.Z.He & Y.K.Yang: Dieser Endemit gedeiht entlang von Fließgewässern in Tälern in Höhenlagen von 300 bis 500 Metern nur in Yanhe in der Provinz Guizhou.[3]
  • Epimedium brachyrrhizumStearn: Dieser Endemit gedeiht in Wäldern an Hängen in Höhenlagen von 600 bis 1200 Metern nur im Fanjing Shan in der Provinz Guizhou.[3]
  • Epimedium brevicornuMaxim.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 600 bis 3500 Metern in den chinesischen Provinzen Gansu, Henan, Hubei, Qinghai, Shaanxi, Shanxi sowie Sichuan.[3]
  • Epimedium campanulatumOgisu: Dieser Endemit gedeiht in einer Höhenlage von etwa 2000 Metern nur in Dujiangyan in Sichuan.[3]
  • Epimedium chlorandrumStearn: Dieser Endemit gedeiht in Wäldern an Hängen in Höhenlagen von etwa 900 Meter nur in Baoxing in der Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium davidiiFranch. (Syn.: Epimedium membranaceumK.Mey.): Sie gedeiht in Höhenlagen von 1400 bis 3000 Metern in den chinesischen Provinzen Sichuan sowie Yunnan vor.[3]
  • Epimedium diphyllumLodd. ex Graham (Syn.: Epimedium kitamuranumT.Yamanaka, Epimedium diphyllum subsp. kitamuranum (T.Yamanaka) K.Suzuki): Sie kommt in Bergwäldern im japanischen Honshū (Chugoku-Region), Shikoku sowie Kyūshū vor.
  • Epimedium dolichostemonStearn: Von ihr ist kein Naturstandort bekannt. Sie wurde anhand von kultivierten Exemplaren beschrieben, die in einer Höhenlage von etwa 1400 Meter in Shizhu in der Provinz Sichuan gesammelt wurden.[3]
  • Epimedium ecalcaratumG.Y.Zhong: Sie gedeiht in Höhenlagen von 1100 bis 2100 Meter nur in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium elatumC.Morren & Decne.: Die Heimat ist Pakistan, Kaschmir und der westliche Himalaja.
  • Epimedium elongatumKom.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2600 bis 3700 Metern nur in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium enshienseB.L.Guo & P.K.Hsiao: Dieser Endemit gedeiht an Hängen in einer Höhenlage von etwa 400 Meter nur in Enshi in der chinesischen Provinz Hubei.[3]
  • Epimedium epsteiniiStearn: Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 400 bis 1000 Metern nur in Tianping Shan in der chinesischen Provinz Hunan.[3]
  • Epimedium fangiiStearn: Sie gedeiht in Wäldern in Höhenlagen von 1800 bis 1900 Metern nur im Emei Shan in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium fargesiiFranch.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 200 bis 1700 Metern in den chinesischen Provinzen Hubei sowie Sichuan.[3]
  • Epimedium flavumStearn: Sie gedeiht in einer Höhenlage von etwa 2000 Metern nur in Erlang Shan sowie Tianquan in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium franchetiiStearn: Sie gedeiht in Wäldern in einer Höhenlage von etwa 1200 Metern in den chinesischen Provinzen Guizhou sowie Hubei.
  • Epimedium glandulosopilosumH.R.Liang: Sie gedeiht in Höhenlagen von 800 bis 900 Metern nur in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Großblütige Elfenblume, Großblütige Sockenblume oder Ziegenkraut (Epimedium grandiflorumC.Morren, Syn: Epimedium grandiflorum forma violaceum(C.Morren & Decne.) Stearn, Epimedium grandiflorum var. thunbergianum(Miquel) Nakai, Epimedium macranthumC.Morren & Decne., Epimedium macranthum var. violaceum(C.Morren & Decne.) Franch., Epimedium violaceumC.Morren & Decne.): Sie wurde anhand von im belgischen Gent kultivierten Exemplaren beschrieben, die Philipp Franz von Siebold 1830 aus Japan mitgebracht hatte. Die Heimat sind die japanischen Inseln Honshū sowie Shikoku. Vielleicht kommt sie auch im nördlichen China in Anhui sowie Zhejiang vor, aber die chinesischen Funde konnten in der Flora of China 2011 nicht bestätigt werden und gehören vielleicht zu einer anderen Art. Es gibt Berichte aus Korea.
  • Epimedium hunanense(Hand.-Mazz.) Hand.-Mazz. (Syn.: Epimedium davidii var. hunanenseHand.-Mazz., Epimedium kunawarenseS.Clay.): Sie gedeiht in Höhenlagen von 400 bis 1400 Metern in den chinesischen Provinzen Guangxi, Hubei sowie Hunan.[3]
  • Epimedium ilicifoliumStearn: Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 1600 bis 1700 Meter nur in Zhenping in der chinesischen Provinz Shaanxi.[3]
  • Epimedium jingzhouenseG.H.Xia & G.Y.Li: Sie wurde 2009 erstbeschrieben und ist nur vom Typusstandort in einer Höhenlage von etwa 300 Meter beim Dorf Pukou in Jingzhou in der chinesischen Provinz Hunan bekannt.[3]
  • Epimedium koreanumNakai (Syn.: Epimedium cremeumNakai & Maekawa ex Honda, Epimedium grandiflorum subsp. koreanum(Nakai) Kitamura, Epimedium grandiflorum var. koreanum(Nakai) K.Suzuki, Epimedium sulphurellumNakai 1944 nonC.Morren 1849): Sie kommt im nördlichen Korea, auf den japanischen Inseln Hokkaido sowie Honshū und in den chinesischen Provinzen Anhui, Jilin, Liaoning sowie Zhejiang vor.[3]
  • Epimedium latisepalumStearn: Sie wurde anhand von kultivierten Exemplaren beschrieben, die aus einer Höhenlage von etwa 900 Meter in Baoxing in der chinesischen Provinz Sichuan stammen.[3]
  • Epimedium leptorrhizumStearn: Sie gedeiht in Höhenlagen von 400 bis 1500 Metern in den chinesischen Provinzen Guangxi, Guizhou, Hubei, Hunan sowie Sichuan.[3]
  • Epimedium lishihcheniiStearn (Syn.: Epimedium membranaceum subsp. orientaleStearn): Sie gedeiht in Wäldern an Hängen nur im Lu Shan in der chinesischen Provinz Jiangxi.[3]
  • Epimedium lobophyllumL.H.Liu & B.G.Li: Sie gedeiht in Wäldern in Höhenlagen von 700 bis 1500 Metern in der chinesischen Provinz Hunan.[3]
  • Epimedium macrosepalumStearn: Sie ist im östlichen Russland beheimatet.
  • Epimedium mikinoriiStearn: Dieser Endemit gedeiht in Wäldern an Hängen in einer Höhenlage von etwa 700 Meter nur in Enshi in der chinesischen Provinz Hubei.[3]
  • Epimedium multiflorumT.S.Ying: Sie gedeiht in Höhenlagen von 500 bis 800 Metern in der chinesischen Provinz Guizhou.[3]
  • Epimedium myrianthumStearn (Syn.: Epimedium sagittatum subsp. pyramidale(Franchet) Stearn, Epimedium sagittatum var. pyramidale(Franchet) Stearn, Epimedium sinense var. pyramidaleFranchet): Sie gedeiht in Höhenlagen von 700 bis 1500 Metern in den chinesischen Provinzen Guangxi, Hubei sowie Hunan.[3]
  • Epimedium ogisuiStearn: Dieser Endemit gedeiht nur an Felswänden an Wasserfällen in Höhenlagen von 900 bis 1000 Meter in Lushan in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium parvifoliumS.Z.He & T.L.Zhang (Syn.: Epimedium elachyphyllumStearn nom. illeg. superfl.): Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 1300 bis 1400 Metern in Songtao in der chinesischen Provinz Guizhou.[3]
  • Epimedium pauciflorumK.C.Yen: Sie gedeiht nur an feuchten Hängen in einer Höhenlage von etwa 1700 Meter in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium perralderianumCoss.: Die Heimat ist Algerien.
  • Gefiederte Elfenblume oder Gefiederte Sockenblume[2] (Epimedium pinnatumFisch. ex DC.): Die Heimat ist Vorderasien.
  • Epimedium platypetalumK.Mey. (Syn.: Epimedium platypetalum var. tenueB.L.Guo & P.K.Hsiao): Sie gedeiht in Wäldern in Höhenlagen von 1600 bis 2800 Metern in den chinesischen Provinzen Shaanxi sowie Sichuan.[3]
  • Epimedium pseudowushanenseB.L.Guo: Sie gedeiht in Höhenlagen von 900 bis 1400 Metern in den chinesischen Provinzen Guangxi sowie Guizhou.[3]
  • Epimedium pubescensMaxim. (Syn.: Epimedium coactumH.R.Liang & W.M.Yan, Epimedium pubescens var. cavalerieiStearn, Epimedium pubescens subsp. primariumStearn): Sie gedeiht in Höhenlagen von 300 bis 2000 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, Gansu, Guizhou, Henan, Hubei, Shaanxi sowie Sichuan.[3]
  • Epimedium pubigerum(DC.) C.Morren & Decne.: Die Heimat ist Bulgarien, Türkei und der Kaukasus.
  • Epimedium pudingenseS.Z.He, Y.Y.Wang & B.L.Guo: Sie wurde 2010 aus dem südwestlichen Teil der chinesischen Provinz Guizhou beschrieben.[10]
  • Epimedium qingchengshanenseG.Y.Zhong & B.L.Guo: Dieser Endemit gedeiht in Höhenlagen von 900 bis 1500 Metern nur im Qingcheng Shan in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium reticulatumC.Y.Wu ex S.Y.Bao: Sie gedeiht in Wäldern in einer Höhenlage von etwa 1100 Meter in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium rhizomatosumStearn: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2000 bis 2200 Metern in der chinesischen Provinz Sichuan.[3]
  • Epimedium sagittatum(Siebold & Zucc.) Maxim. (Aceranthus sagittatusSiebold & Zucc., Aceranthus macrophyllusBlume ex K.Koch, Aceranthus triphyllusK.Koch, Epimedium coactum var. longtouhumH.R.Liang, Epimedium sagittatum var. oblongifoliolatumZ.Cheng, Epimedium sinenseSiebold ex Miquel.): Sie gedeiht mit zwei Varietäten in Höhenlagen von 200 bis 1800 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, Gansu, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Hubei, Hunan, Jiangxi, Shaanxi, Sichuan sowie Zhejiang.[3] In Japan ist sie eingebürgert.
  • Epimedium sempervirensNakai ex F.Maek.: Dieser Endemit kommt nur im westlichen Teil der Präfektur Niigata auf der japanischen Insel Honshū vor.[3]
  • Epimedium shennongjiaenseYanJ.Zhang & J.Q.Li: Sie wurde 2009 erstbeschrieben und ist bisher nur vom Typusstandort bei Muyuping im „Shennongjia National Nature Reserve“ in China bekannt.[3]
  • Epimedium shuichengenseS.Z.He: Dieser Endemit gedeiht im Dickicht an Hängen in einer Höhenlage von etwa 1800 Metern nur in Shuicheng in der chinesischen Provinz Guizhou.[3]
  • Epimedium simplicifoliumT.S.Ying: Sie gedeiht an Hängen in Tälern in einer Höhenlage von etwa 1100 Metern in der chinesischen Provinz Guizhou.[3]
  • Epimedium stellulatumStearn: Sie gedeiht an Hängen in einer Höhenlage von etwa 900 Metern in den chinesischen Provinzen Hubei sowie Sichuan.[3]
  • Epimedium sutchuenenseFranch.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 400 bis 1900 Metern in den chinesischen Provinzen Guizhou, Hubei sowie Sichuan.[3]
  • Epimedium truncatumH.R.Liang: Dieser Endemit gedeiht an Waldrändern in Höhenlagen von 600 bis 1000 Metern nur in Baojing in der chinesischen Provinz Hunan.[3]
  • Epimedium wushanenseT.S.Ying: Sie gedeiht in Höhenlagen von 300 bis 1700 Metern in den chinesischen Provinzen Chongqing, Guangxi, Guizhou, Hubei sowie Sichuan.[3]
  • Epimedium yingjiangenseM.Y.Sheng & X.J.Tian: Sie wurde 2011 aus der chinesischen Provinz Guizhou erstbeschrieben.[11]
  • Epimedium zhushanenseK.F.Wu & S.X.Qian: Dieser Endemit gedeiht in einer Höhenlage von etwa 1200 Meter nur im nordwestlichen Teil der chinesischen Provinz Hubei.[3]

Naturhybriden und ihre Verbreitung

Epimedium ×versicolor
Die Sorte Epimedium ×perralchicum ‘Frohnleiten’

Wo sich Verbreitungsgebiete einzelner Arten überschneiden, bilden sich Naturhybriden:

  • Epimedium ×omeienseStearn = Epimedium fangii × Epimedium acuminatum: Sie stammt vom Mt. Emei in der chinesischen Provinz Sichuan.
  • Epimedium ×setosumKoidz.: Sie kommt nur auf der japanischen Insel Honshū vor.
  • Epimedium ×youngianumFisch. & C.A.Mey. (Syn.: Epimedium ×kitamuranumYamakawa, Epimedium ×trifoliatobinatumKoidz., Epimedium ×youngianum var. niveumStern) = Epimedium diphyllum × Epimedium grandiflorum: Sie kommt in Bergwäldern im japanischen Honshū (Chugoku-Region), Shikoku sowie Kyūshū vor.

Verwendung und Inhaltsstoffe

Verwendung als Zierpflanze

Einige Epimedium-Arten, beispielsweise Epimedium acuminatum, Epimedium alpinum, Epimedium davidii, Epimedium diphyllum, Epimedium grandiflorum, Epimedium perralderianum, Epimedium pinnatum sowie einige Naturhybriden, werden in den gemäßigten Gebieten als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet. Sie eignen sich als Bodendecker für schattige Standorte. Sie gedeihen am besten auf durchlässigen Böden.[1] Dazu wurden gezielt Sorten mit attraktiven Blüten und einer besseren Winterhärte gezüchtet.[12] Im Jahr 2014 waren die Zuchtformen Staude des Jahres.[13]

Es gibt auch Hybriden aus gärtnerischen Kreuzungen (Auswahl):[1]

  • Epimedium × cantabrigienseStearn = Epimedium alpinum × Epimedium pubigerum
  • Epimedium × perralchicumStearn = Epimedium perralderianum × Epimedium pinnatum
  • Epimedium × rubrumC. Morren = Epimedium alpinum × Epimedium grandiflorum
  • Epimedium × versicolorC. Morren = Epimedium grandiflorum × Epimedium pinnatum
  • Epimedium × warleyenseStearn = Epimedium alpinum × Epimedium colchicum

Sonstige Verwendung und Inhaltsstoffe

Die jungen vegetativen Pflanzenteile von Epimedium grandiflorum und Epimedium sagittatum werden gegart gegessen; erst eingeweicht (wohl damit die Bitterstoffe reduziert werden) und dann gekocht. Vor Selbstmedikation wird gewarnt.[14]

Aufgrund des Inhaltsstoffes Icariin werden einige Epimedium-Arten in der Volksmedizin verwendet. Die medizinischen Wirkungen von Icariin wurden von mehreren Arbeitsgruppen untersucht. Versuche mit Icariin an Ratten zeigen, dass es neurotrophische Effekte verursacht und einen Einfluss auf die Erektion des Rattenpenis besitzt. Diese Versuche führen dazu, diese Stimulanzwirkung auch beim Menschen zu vermuten. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, Epimedium-Arten für den Menschen als stimulierendes Mittel einzusetzen, denn es gibt noch keine Gefahrenabschätzung. Auch wird ausdrücklich davor gewarnt, Getränke oder Nahrungsmittel mit Epimedium-Auszügen während der Schwangerschaft und der Stillzeit zu verwenden.[14][15][16]

Epimedium-Arten werden in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet, besonders bei Rheumatismus sowie Bluthochdruck bei Frauen in der Menopause.[15] Rowdy Lamb Herb, Xianlinpi, Barrenwort, Bishop's Hat, Fairy Wings, Horny Goat Weed, Yangheye oder Yin Yang Huo sind Trivialnamen.[17] Epimedium sagittatum ist eine von fünf Epimedium-Arten, die in der Chinese Pharmacopoeia gelistet sind. Epimedium grandiflorum, Epimedium koreanum und Epimedium sagittatum wurden auf die medizinischen Wirkungen untersucht, mit dem Ergebnis, das medizinische Sicherheit derzeit nicht gegeben ist.[14]

Quellen

  • Junsheng Ying, David E. Boufford, Anthony R. Brach: Epimedium, S. 787–790 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Bd. 19 – Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und Saint Louis, 28. Februar 2011. ISBN 978-1-935641-04-9. (Abschnitte Beschreibung und Systematik mit Bestimmungsschlüssel der in China vorkommenden Arten)
  • Yannick De Smet, Paul Goetghebeur, Stefan Wanke, Pieter Asselman & Marie-Stéphanie Samain: Additional evidence for recent divergence of Chinese Epimedium (Berberidaceae) derived from AFLP, chloroplast and nuclear data supplemented with characterisation of leaflet pubescence. In: Plant Ecology and Evolution. Bd. 145, Nr. 1, März 2012, S. 73–87. doi:10.5091/plecevo.2012.646 (Abschnitt Systematik und Verbreitung)
  • Prof. Summer's Web Garden: Japanese Wild Flowers – Berberidaceae, 2008
  • S. M. H. Jafri: Epimedium bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis (Abschnitt Beschreibung)

Einzelnachweise

  1. a b c Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica: Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann, Köln 2003, ISBN 3-89731-900-4. Epimedium auf S. 331 f.
  2. a b c Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd Junsheng Ying, David E. Boufford, Anthony R. Brach: Epimedium, S. 787–790 – textgleich online wie gedrucktes Werk. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Bd. 19: Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und Saint Louis, 28. Februar 2011. ISBN 978-1-935641-04-9.
  4. a b c d e f g Yannick De Smet, Paul Goetghebeur, Stefan Wanke, Pieter Asselman & Marie-Stéphanie Samain: Additional evidence for recent divergence of Chinese Epimedium (Berberidaceae) derived from AFLP, chloroplast and nuclear data supplemented with characterisation of leaflet pubescence, In: Plant Ecology and Evolution. Bd. 145, Nr. 1, März 2012, S. 73–87. doi:10.5091/plecevo.2012.646
  5. S. M. H. Jafri: Epimedium bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  6. Elfenblumen (Epimedium) - Pflanzen, Pflege und Tipps - Mein schöner Garten. Abgerufen am 6. April 2023.
  7. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  8. Epimedium bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 4. Juni 2013.
  9. Epimedium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 4. Juni 2013.
  10. Shun-Zhi He, Yue-Yun Wang, Bao-Lin Guo, Wen-Fen Xu: Epimedium pudingense (Berberidaceae), a new species from Guizhou, China. In: Annales Botanici Fennici. Bd. 47, 2010, S. 226–228: Volltext-PDF.
  11. Mao Yin Sheng, Xing Jun Tian: A new species of Epimedium (Berberidaceae) with 24 chromosomes from Guizhou, China. In: Novon. Bd. 21, 2011, S. 262: Volltext-PDF.
  12. Leo Jelitto, Wilhelm Schacht, Hans Simon: Die Freiland-Schmuckstauden. 5. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, 2002, ISBN 3-8001-3265-6.
  13. Epimedium: Die Staude des Jahres 2014. Bund deutscher Staudengärtner, abgerufen am 12. Februar 2022.
  14. a b c Einträge zu Epimedium bei Plants For A Future, abgerufen am 8. Juni 2013.
  15. a b Armando González-Stuart: Horny Goat Weed – Epimedium grandiflorum. University of Texas at El Paso/UT Austin Cooperative Pharmacy Program: Volltext-PDF. (Memento desOriginals vom 13. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.herbalsafety.utep.edu
  16. Alan W. Shindel, Zhong-Chen Xin, Guiting Lin, Thomas M. Fandel, Yun-Ching Huang, Lia Banie, Benjamin N. Breyer, Maurice M. Garcia, Ching-Shwun Lin, Tom F. Lue: Erectogenic and Neurotrophic Effects of Icariin, a Purified Extract of Horny Goat Weed (Epimedium spp.) In Vitro and In Vivo. In: The Journal of Sexual Medicine. Bd. 7, 2010, S. 1518–1528. doi:10.1111/j.1743-6109.2009.01699.x Volltext-PDF. (Memento desOriginals vom 11. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cusabio.com
  17. Huiping Ma, Xirui Heb, Yan Yang, Maoxing Li, Dingjun Hao, Zhengping Jia: The genus Epimedium: An ethnopharmacological and phytochemical review. In: Journal of Ethnopharmacology. Bd. 134, Nr. 3, 2011, S. 519–541. doi:10.1016/j.jep.2011.01.001

Weblinks

Commons: Elfenblumen (Epimedium) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Weiterführende Literatur

  • Y. Zhang, H. Dang, Y. Wang, X. Li, J. Li: A taxonomic revision of unifoliolate Chinese Epimedium L. (Berberidaceae). In: Kew Bulletin. Bd. 66, Nr. 2, Juni 2011, S. 253–262. doi:10.1007/s12225-011-9275-y
  • William Thomas Stearn: Epimedium Linnaeus. In: S. M. Walters et al.: The European Garden Flora. Band 3, Dicotyledons (Part I). Cambridge University Press, 1989, S. 389–393, ISBN 0-521-36171-0.
  • Tony Avent of Plant Delights Nursery: An Overview of Epimedium In The Plantsman, März 2010: Volltext-PDF.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Karte gruenes deutschland.svg
Autor/Urheber: Mrmw, Lizenz: CC0
Karten-Icon für Navigationsleisten in Artikeln zu Deutschen Nationalparks u.ä.
Epimedium pubigerum a2.jpg
Autor/Urheber: Jerzy Opioła, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Epimedium pubigerum
Epimedium cf alpinum Alppivarjohiippa Alpsockblomma C IMG 9102.JPG
Autor/Urheber: Anneli Salo, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Alpine barrenwort (Epimedium alpinum) in The University of Helsinki Botanical Garden in Kaisaniemi
Epimedium versicolor a1.jpg
Autor/Urheber: Jerzy Opioła, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Epimedium versicolor
Epimedium grandiflorum var thunbergianum2.jpg
Autor/Urheber: KENPEI, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Epimedium grandiflorum var. thunbergianum
132247 Epimedium perralderianum Cosson 1882-1890.jpg
dessin d'Epimedium perralderianum Coss., nom accepté
Epimedium pinnatum3.jpg
Autor/Urheber: Kurt Stüber [1], Lizenz: CC BY-SA 3.0

Species: Epimedium pinnatum
Family: Berberidaceae

Image No. 4
Epimedium x perralchicum 'Frohnleiten' 2013-05-10.jpg
Autor/Urheber: Peter coxhead, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Epimedium × perralchicum 'Fröhnleiten' growing in a garden in the English midlands, showing bronze-tinged new foliage
Epimedium koreanum 2.JPG
Autor/Urheber: Qwert1234, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Epimedium koreanum,Aizu area,Fukushima pref.,Japan
Epimedium franchetii 0804b.JPG
Autor/Urheber: SB Johnny, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Epimedium franchetii