Eishockey-Oberliga (Österreich) 2009/10

Oberliga
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Meister:ATSE Graz
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Die Saison 2009/10 der österreichischen Eishockey-Oberliga wird mit acht Mannschaften ausgetragen. Titelverteidiger ist der ATSE Graz. Nachdem im Vorjahr nur vier Mannschaften teilgenommen haben, kamen in dieser Saison einige ehemalige Teams wieder und einige Nationalliga-Mannschaften neu hinzu. Mit dem EC Tarco Wölfe Klagenfurt stieg jedoch auch ein Team aus finanziellen Gründen aus. Meister wurde der Titelverteidiger ATSE Graz.

Teilnehmende Mannschaften

EC Wels
Oilers Salzburg
Hockeyclub „Die 48er“
Kapfenberg Bulls
Vereine 2009/10

(gereiht nach Vorjahresplatzierung)

  • ATSE Graz (Titelverteidiger, Trainer: Andreas Wanner)
  • Weiz Bulls (Trainer: Roman Zöbinger)
  • EHC Linz II (Trainer: Dieter Werfring)
  • EC Oilers Salzburg (Trainer: Manfred Mühllechner)
  • EC Wels (Trainer: Stanislav Medrik)
  • Hockeyclub „Die 48er“ (Trainer: ??)
  • EV Zeltweg (Trainer: Olle Öst)
  • Kapfenberg Bulls (Trainer: Kjell G. Lindqvist)

Unsicherheiten im Teilnehmerfeld

Bedingt durch die lange andauernden Probleme im Teilnehmerfeld der Nationalliga standen auch die Teilnehmer der Oberliga bis Ende Juli 2009 nicht fest. Sehr früh war bekannt geworden, dass die ehemaligen Mannschaften EC Wels und Hockeyclub „Die 48er“ erneut teilnehmen werden. Mit dem Meister der Salzburger Stadtliga, den EC Oilers Salzburg, kam eine weitere Mannschaft hinzu. Der ATSE Graz hatte ursprünglich nur mit einem Farmteam an der dritthöchsten Liga teilnehmen wollen, um mit der ersten Mannschaft in der Nationalliga aufzulaufen. Diese Pläne wurden jedoch verworfen, als sich vor allem bei den beiden steirischen Nationalliga-Teams EV Zeltweg und KSV Eishockeyklub (jetzt Kapfenberg Bulls) finanzielle Probleme abzeichneten und deren Nationalliga-Teilnahme nicht mehr gesichert war. Da alle drei Teams von den Zuschauereinnahmen aus den Derbies profitieren, traten nun alle steirischen Vertreter ausschließlich in der Oberliga an. Mitte August wurde jedoch bekannt, dass der Klagenfurter Teilnehmer Tarco Wölfe seine Nennung zurückzog, sodass letzten Endes acht Mannschaften an der Liga teilnehmen werden.[1]

Modus

Zunächst findet eine einfache Hin- und Rückrunde statt. In einer dritten Hinrunde erhält die Mannschaft Heimrecht, die nach der ersten Hinrunde in der Rangordnung bzw. Platzierung vorne steht. Die endgültige Platzierung nach diesen 21 Spielen im Grunddurchgang bestimmen die Paarungen für die Playoffs: Der erste spielt gegen den achten, der zweite gegen den siebten, der dritte gegen den sechsten und der vierte gegen den fünften. Die besser platzierten Teams haben jeweils im ersten Aufeinandertreffen Heimrecht. Die Playoffs werden vom Viertelfinale bis zum Finale im Best-of-Five-Modus ausgespielt. Die Saison startet am 19. September 2009, der Meister wird frühestens am 20. März 2010 feststehen.[2]

Reglement

Wie auch schon zuvor in der Nationalliga wurde von den Oberliga-Vereinen beschlossen, dass ab dieser Saison für einen Sieg in der regulären Spielzeit drei statt wie bisher zwei Punkte vergeben werden sollen. Bei einem Unentschieden nach der regulären Spielzeit erhalten beide Mannschaften zunächst einen Punkt. Das Team, das nach Verlängerung bzw. Penalty-Schießen gewinnt, erhält einen zweiten Punkt. Außerdem wurde die Zahl der Transferkartenspieler auf einen begrenzt. Ab der Saison 2010/11 soll die Oberliga schließlich als rein österreichische Meisterschaft ausgetragen werden.[3]

Grunddurchgang

Der Grunddurchgang begann am 19. September 2009 und endete mit der 21. Runde am 23. Jänner 2010. Ähnlich wie im Vorjahr dominierte der ATSE Graz das Geschehen, der sogar eine Perfect Season spielte und auf dem Eis kein Spiel verlor (die einzige Niederlage kam durch eine Strafverifizierung zustande). Nachdem in den ersten Runden der EV Zeltweg Platz eins in der Tabelle belegt hatte, übernahm mit dem sechsten Spieltag der ATSE und verblieb dort bis zum Saisonende. Im Lauf der Saison kristallisierte sich ein Verfolgertrio heraus, das aus den Kapfenberg Bulls, dem EC Wels und dem EV Zeltweg bestand. Dieses Trio blieb durchweg nur durch wenige Punkte getrennt, hatte aber am Ende 18 Punkte Rückstand auf den ATSE. Dahinter konnte sich das Farmteam des EHC Linz Rang fünf sichern. Der EC Weiz, die „48er“ und vor allem die Salzburger Oilers hatten jedoch durchgehend mit Problemen zu kämpfen und konnten den Anschluss vom Beginn der Meisterschaft an nicht halten. Die Oilers stellten einen ligainternen Negativrekord auf, indem sie pro Spiel im Durchschnitt mehr als 7,5 Tore erhielten und auch im Penaltykilling kaum über die Marke von 60 Prozent hinauskamen, womit der Aufsteiger zeigte, dass zwischen der Oberliga und den Landesligen trotz aller Bemühungen immer noch eine große Lücke klafft. Die Oilers kassierten auch die drei höchsten Niederlagen der Saison: am 16. Oktober ging das Auswärtsspiel in Kapfenberg mit 0:12 verloren, am 28. November wurde das Spiel beim ATSE mit 0:15 verloren, und am 9. Dezember unterlagen die Oilers in Wels mit 2:17.

Gleich zu Saisonbeginn mussten außerdem auf Grund von Anmeldefehlern bei den beteiligten Spielern drei Begegnungen strafverifiziert werden: das Auftaktspiel des EHC Linz gegen Kapfenberg, das die Gäste mit 8:3 gewonnen hatten, wurde mit 5:0 zugunsten der Linzer gewertet. In der zweiten Runde erhielt Kapfenberg einen Sieg gegen den ATSE zugesprochen (Spielergebnis 7:2 für den ATSE). Ebenso gewannen die Linzer ein weiteres Spiel auswärts gegen Wels mit 5:0 (Spielergebnis 3:1 für Linz) am grünen Tisch. Knapp nach Ende des Grunddurchgangs wurde außerdem die Partie Zeltweg – Wels aus der vorletzten Runde aus ähnlichen Gründen mit 5:0 für Zeltweg gewertet (Spielergebnis 8:7 n. P.).

Tabelle nach dem Grunddurchgang

PlatzTeamSpieleWOTWSOWOTLSOLLTordifferenzPunkte
1ATSE Graz211910001157:4459
2Kapfenberg Bulls211201215121:7741
3EV Zeltweg211202007103:8440
4EC Wels211201017125:8039
5EHC Linz II21801011165:9527
6Weiz Bulls21610001478:10920
7Hockeyclub „Die 48er“21500021459:10917
8EC Oilers Salzburg21102021647:1579

Statistiken

Topscorer
RkSpielerTeamGPGAPtsPIMPPGSHGGWG
1Franz WilfanATSE2120436314220
2Andreas KleinheinzATSE2119446334023
3Thomas ChlubnaWels2136246016964
4Michael PollrossATSE212733604716
5Thomas EichbergerWels2111395044311
6Jürgen SchoberSalzburg2124244820835
7Jaka AvguštinčičZeltweg2119284740635
8Juri TsurenkowZeltweg181235478612
9Robin JohnstonWels2119274618025
10Philipp WinzigATSE2021194060412
Torhüter
RkSpielerTeamGPMIPSOGSVSGASVS%GAASO
1Markus SeidlATSE198934113822992.941.950
2Philipp MeichernitschATSE113101131031091.151.940
3Thomas InnerwinklerWels169145274735489.753.541
4František DašekLinz189106155447188.464.680
5Oliver ZirngastKapfenberg1710335334706388.183.661
6Michael MayerZeltweg159055374726587.904.311
7Markus StolzZeltweg53001531341987.583.801
8Robin BauerWeiz147714133565786.204.440
9Martin Hager48er157904764086885.715.160
10Thomas Dechel48er94012051723383.904.940

Play-Offs

Play-Off-Baum

 ViertelfinaleHalbfinaleFinale
              
 1ATSE Graz3    
8EC Oilers Salzburg0 
1ATSE Graz3
 4EC Wels1 
4EC Wels3
5EHC Linz II0 
1ATSE Graz3
 2Kapfenberg Bulls0
2Kapfenberg Bulls3  
7Hockeyclub „Die 48er“2 
2Kapfenberg Bulls3
 3EV Zeltweg0 
3EV Zeltweg3
 6Weiz Bulls0 

Viertelfinale

Das Viertelfinale begann am 30. Jänner 2010. Drei Mannschaften konnten sich klar mit einem Sweep gegen ihre Konkurrenten durchsetzen. Der ATSE stellte wieder seine Dominanz unter Beweis und warf die chancenlosen Oilers aus Salzburg mit einem Torverhältnis von 29:2 aus dem Bewerb. Nicht ganz so klar aber dennoch souverän setzten sich der EV Zeltweg und der EC Wels durch, die ebenfalls ohne Niederlage blieben. Ausgeglichener verflief etwas überraschend lediglich die Serie zwischen den Kapfenberg Bulls und dem Hockeyclub „Die 48er“ aus Wien, wo immer die jeweilige Heimmannschaft gewann und der Aufsteiger erst im letzten Spiel ermittelt werden konnte. Dort setzten sich die Kapfenberg Bulls dann doch souverän durch.

SerieEndstandSpiel 1Spiel 2Spiel 3Spiel 4Spiel 5
ATSE Graz (1) – EC Oilers Salzburg (8)3:08:0
(4:0, 3:0, 1:0)
7:2
(3:0, 2:1, 2:1)
14:0
(4:0, 8:0, 2:0)
Kapfenberg Bulls (2) – Hockeyclub „Die 48er“ (7)3:26:4
(2:1, 2:1, 2:2)
3:5
(2:2, 1:2, 0:1)
6:4
(3:2, 1:2, 2:0)
1:2
(0:0, 0:2, 1:0)
5:2
(2:1, 0:1, 3:0)
EV Zeltweg (3) – Weiz Bulls (6)3:04:2
(3:0, 1:2, 0:0)
10:2
(3:0, 3:1, 4:1)
4:2
(1:0, 1:2, 2:0)
EC Wels (4) – EHC Linz II (5)3:08:1
(2:0, 3:0, 3:1)
6:3
(3:0, 1:1, 2:2)
5:1
((3:1, 0:0, 2:0)

Halbfinale

Das Halbfinale begann am 24. Februar 2010. Wie im Viertelfinale konnten sich auch hier die Favoriten relativ klar gegen ihre Gegner durchsetzen. Die Kapfenberg Bulls nahmen den EV Zeltweg in drei Spielen aus dem Bewerb, wobei die Zeltweger nur in der zweiten Begegnung auf eigenem Eis ernsthaft mit dem Lokalrivalen konkurrieren konnten. Überraschend hatte der ATSE Graz mit dem EC Wels mehr Schwierigkeiten und verlor sogar das erste Spiel der Serie nach Verlängerung. Die beiden Auswärtsspiele verliefen äußerst knapp. Nur im zweiten Heimspiel konnte der regierende Meister seine Überlegenheit voll ausspielen und Wels mit einem zweistelligen Ergebnis bezwingen.

SerieEndstandSpiel 1Spiel 2Spiel 3Spiel 4Spiel 5
ATSE Graz (1) – EC Wels (4)3:13:4 n. V.
(1:1, 1:2, 1:0, 0:1)
3:2
(1:1,1:0,1:1)
11:3
(7:0, 2:1, 2:2)
3:2
(0:1, 2:1, 1:0)
Kapfenberg Bulls (2) – EV Zeltweg (3)3:07:2
(2:0, 4:2, 1:0)
4:3
(1:0,1:3,2:0)
5:1
(4:0, 0:0, 1:1)

Finale

Die Finalserie begann am 13. März 2010. Hier setzte sich Titelverteidiger ATSE Graz deutlich und ungefährdet gegen die Kapfenberg Bulls durch und gewann die Serie bereits nach drei Spielen und mit einem Torverhältnis von 19:8. Damit setzten die Grazer den erwarteten Schlusspunkt unter eine Saison, in der nur ein Spiel regulär auf dem Eis verloren wurde, und unterstrichen damit ihre Vorherrschaft in der Oberliga. Nachdem im letzten Jahr der Aufstieg in die zweite Spielklasse aufgrund der oben beschriebenen Unsicherheiten abgelehnt worden war, möchte die Mannschaft diesmal von ihrem Recht Gebrauch machen.

SerieEndstandSpiel 1Spiel 2Spiel 3Spiel 4Spiel 5
ATSE Graz (1) – Kapfenberg Bulls (2)3:07:4
(4:1,1:3,2:0)
6:3
(2:1, 1:0, 3:2)
6:1
(3:0, 2:1, 1:0)

Statistiken

Topscorer
RkSpielerTeamGPGAPtsPIMPPGSHGGWG
1Darren McKagueATSE101212244323
2Philipp WinzigATSE1011132414321
3Diethard WinzigATSE107152212110
4Andreas KleinheinzATSE105172210110
5Michael PollrossATSE10713206001
6Franz WilfanATSE10313166001
7Michael ManaATSE101041436101
8Mario KubeczkaBulls11861428100
9Michael SchmiederBulls11931216411
10Ralph SchabauerBulls11481220100
Torhüter
RkSpielerTeamGPMIPSOGSVSGASVS%GAASOWLOTL
1Philipp MeichernitschATSE41316461395.311.370300
2Markus SeidlATSE104712492311892.772.290601
4Thomas InnerwinklerWels73571951752089.743.360430
3Oliver ZirngastKapfenberg105513042723289.473.480540
5Markus StolzZeltweg53001581411789.243.400320
6Thomas Dechel48er52971821612188.464.240230
7Johannes BürgWeiz3159107931486.925.280030
8Lorenz HirnLinz1603732586.495.000010
9František DašekLinz1483732586.496.250010
10Michael MayerZeltweg1603530585.715.000010

Meisterschaftsendstand

  1. ATSE Graz
  2. Kapfenberg Bulls
  3. EC Wels
  4. EV Zeltweg
  5. Hockeyclub „Die 48er“
  6. EHC Linz II
  7. Weiz Bulls
  8. EC Oilers Salzburg

Kader des Oberliga-Meisters

Oberliga-Meister

ATSE Graz

Torhüter: Philipp Meichernitsch, Markus Seidl

Verteidiger: Alexander Neubauer, Roman Klicznik, Manfred Unterweger, Matthias Gruber, Michael Mana, Markus Marschnig, Christoph Haas, Philipp Hofer

Angreifer: Diethard Winzig, Christian Widauer, Andreas Kleinheinz, Gerald Marchl, Christian Hofmaier, Philipp Winzig, Peter Preis, Franz Wilfan, Daniel Forcher, Christian Gombotz, Florian Hutzl, Michael Pollross, Thomas Rack, Darren McKague

Cheftrainer: Andreas Wanner

Quellen

  1. Tarco steigt aus der Oberliga aus
  2. Austragungsmodus Oberliga 2009/10 (Memento des Originals vom 27. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eishockey.at
  3. Oberliga-Saison ist auf Schiene

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