Ein Polterabend

Film
OriginaltitelEin Polterabend
ProduktionslandDDR
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr1955
Länge90 Minuten
AltersfreigabeFSK 0
Stab
RegieCurt Bois
DrehbuchWerner Bernhardy
Curt Bois
ProduktionDEFA
MusikPaul Strasser
KameraRobert Baberske
SchnittLena Neumann
Besetzung

Ein Polterabend ist eine Filmkomödie des Regisseurs Curt Bois aus dem Jahr 1955. Die Literaturverfilmung basiert auf der gleichnamigen Alt-Berliner Posse des Autors Werner Bernhardy, der auch am Drehbuch mitgewirkt hat.[1] In der Hauptrolle verkörpert Rolf Moebius den Publizisten und Satiriker Adolf Glasbrenner.

Handlung

Berlin im Jahre in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Adolf Glasbrenner, genannt „Brennglas“, ist ein kritischer Publizist und für seine provokativen Äußerungen bekannter Satiriker. Der Politik sind seine Veröffentlichungen unangenehm, bringen diese doch Tatsachen in den Blick der Öffentlichkeit, die für die an der politischen Macht stehenden eher peinlich sind.

Adolf Glasbrenner ist mit seiner Situation auch nicht zufrieden, da seine Verlobte Adele Peroni treue und loyale Dienste am königlichen Schauspielhaus leistet: Ein Umstand, der es ihm unmöglich macht, mit ihr die Ehe einzugehen. So beabsichtigt er, einen Auftritt seiner Braut am Schauspielhaus mit einem Polterabend zu stören. Folglich gerät Adele zwischen die Fronten. Einerseits will sie ihren fortschrittlich und demokratisch gesinnten Ehemann nicht vergrämen, andererseits gerät sie in einen Konflikt mit der Preußischen Reaktion. Der amtierende Kultusminister droht sogar damit, ihren Mann verhaften zu lassen, sollte sie einen Vertrag mit dem Schauspielhaus nicht unterschreiben.

Die Handlung des Films nimmt eine glückliche Wendung, als der Kultusminister mit weiteren Kollegen kompromittiert wird. Adele und Adolfs glücklicher Ehe steht nun nichts mehr im Wege.

Produktion und Veröffentlichung

Der Film wurde auf Agfacolor im Studio Babelsberg produziert, die Außenaufnahmen entstanden in Berlin.[2] Er wurde am 19. August 1955 erstmals in mehreren Berliner Kinos[3] und am gleichen Tag im Offiziellen Versuchsprogramm des Fernsehzentrums Berlin[4] gezeigt.

Kritik

Heino Brandes schrieb im Neuen Deutschland:[5]

„Curt Bois hat diese Altberliner Posse bereits mit Erfolg im Deutschen Theater inszeniert. Er ist ein bekannter, einfallsreicher Schauspieler, ein Meister der Improvisation. Manchmal ist im Film mit dem Regisseur der Schauspieler Bois durchgegangen, hat er Szenen sehr ausspielen und weitere um der Komik willen einfügen lassen.“

Das Lexikon des internationalen Films schreibt, dass der Film statt der angestrebten Berliner Atmosphäre lediglich schlecht inszenierten Klamauk bietet. Parallelen zu Leben und Werk des Satirikers Adolf Glasbrenner sind zwar beabsichtigt, aber wenig authentisch.[6]

Literatur

  • Frank-Burkhard Habel: Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2000, ISBN 3-89602-349-7, S. 459–460.
  • Günter Helmes: Lebensbilder auf Zelluloid. Über deutschsprachige biographische Spielfilme der 1950er Jahre. Hamburg 2021, ISBN 978-3-948958-06-0, S. 83f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DEFA - Stiftung - Filme. In: defa-stiftung.de. Abgerufen am 3. Juli 2015.
  2. Dr. Alfred Bauer: Deutscher Spielfilm Almanach. Band 2: 1946–1955. S. 548.
  3. Neues Deutschland vom 19. August 1955, S. 6.
  4. Neue Zeit vom 12. August 1955, S. 6.
  5. Neues Deutschland vom 21. August 1955, S. 4.
  6. Ein Polterabend. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 7. Oktober 2018.