Eimermelkanlage

(c) Bundesarchiv, Bild 183-20029-0005 / Illner / CC-BY-SA 3.0
Eine Eimermelkmaschine, hier sowjetischer Bauart, 1953

Die Eimermelkanlage ist ein automatisiertes Melksystem, dass zum Melken von Kühen, Schafen und Ziegen in der Anbindestallhaltung angewandt wird. Es ist der einfachste und älteste Melkanlagentyp. Bei dem Verfahren wird die Milch mittels einer Melkmaschine (Melkzeug) in einen tragbaren Eimer (ca. 20 Liter Volumen) gepumpt, der seinerseits über einen Pulsator mit dem Vakuumsystem verbunden wird. Die Anwendung des Systems ist arbeitsaufwändig und auch milchhygienisch bedenklich, seine Verbreitung deshalb seit Jahrzehnten rückläufig. Neben Rohrmelkanlagen, Melkständen und Melkrobotern gehört das Eimermelken vor allem bei kleinen viehwirtschaftlichen Betrieben aber auch heute zu den verbreiteten Melkmethoden. So war die Eimermelkanlage in der Schweiz im Jahr 2010 sogar noch der verbreitetste Melkanlagentyp (39,4 %).[1] Ein bedeutender Hersteller von Anlagen dieses Types ist DeLaval.

Einzelnachweise

  1. Tierhaltung auf Schweizer Milchbetrieben: Melken, auf der Website Swissmilk der Schweizer Milchproduzenten SMP Genossenschaft. Abgerufen am 15. Februar 2015

Literatur

  • Petra Winter, Praktischer Leitfaden Mastitis: Vorgehen beim Einzeltier und im Bestand, ISBN 978-3-8304-4206-6, Georg Thieme Verlag, 2008, S. 128
  • Volker Krömker, Kurzes Lehrbuch Milchkunde und Milchhygiene, Rupert M. Bruckmaier (Hrsg.), ISBN 978-3-8304-4155-7, Georg Thieme Verlag, 2007, S. 33

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Priefel, Vorführung einer Melkmaschine Zentralbild Illner Kno-No. 18.6.1953 Sowjetische Melkanlage in volkseigenen Gut Priefel. Das volkseigene Gut Priefel im Kreis Altenburg verfügt über eine elektrische Melkanlage modernster Art, die der Betrieb aus der Sowjetunion erhalten hat. Melkermeister Rolli erklärt dazu: "Die Anlage übertrifft in der Sicherheit ihrer Betriebsweise und in der Einfachheit ihrer Konstruktion alle unsere Erwartungen. Während bei der früher in Deutschland gebräuchlichen Melkanlage durch das unnatürliche Zweitaktverfahren sehr oft Euterentzündungen entstanden und die Tiere sehr unruhig waren, ist gegen die aus der Sowjetunion gelieferte Anlage auch nicht der leiseste Einwand zu erheben." UBz: Der Melker Martin Müller zeigt dem Lehrling Jochen Müller, wie die sowjetische Melkanlage arbeitet.