Eichstädt (Oberkrämer)

Eichstädt
Gemeinde Oberkrämer
Koordinaten: 52° 41′ 48″ N, 13° 6′ 42″ O
Höhe: 53 (32–54) m
Einwohner:835 (2019)
Eingemeindung:18. Mai 1998
Postleitzahl:16727
Vorwahl:03304
Kirche auf dem Dorfanger
(c) Bundesarchiv, Bild 183-27220-0001 / CC-BY-SA 3.0

Eichstädt ist ein Ortsteil der Gemeinde Oberkrämer im Landkreis Oberhavel in Brandenburg. Der Ort liegt unmittelbar an der Anschlussstelle Oberkrämer der A 10 (Berliner Autobahnring). Die Ausfahrt bedient eine Landstraße, die von Schwante nach Velten führt und die Hauptstraße von Eichstädt bildet, die sich im Ort angerförmig weitet. Nächster Bahnhaltepunkt ist Bärenklau an der Kremmener Bahn, rund 2 km nordöstlich. Eichstädt liegt in einer Höhe von 54 Metern zwischen dem Zehn-Ruten-Berg und dem Waldgebiet Krämerwald im Ländchen Glien.

Geschichte

Eichstädt wurde erstmals 1350 erwähnt, als das Dorf an Ulrich von Lindow als Lehen übergeben wurde. Im Spätmittelalter war es ein zu Bötzow gehöriges Burglehen; 1474 wurden ein Rittergut mit vier Hufen und Bauerngüter mit 13 Hufen verzeichnet. Ab dem 16. Jahrhundert bestanden zwei Rittergüter im Ort, die den Familien von Hünnicke und von Krämer gehörten, die in der Folge die Geschichte Eichstädts bestimmten. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts kamen drei weitere Rittergüter hinzu, doch waren alle Rittergüter in Eichstädt im Jahre 1805, als der Ort 323 Einwohner zählte, wieder in einer Hand vereint. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Erbuntertänigkeit der Bauern abgeschafft und der Rittergutsbesitz kam in bürgerlichen Besitz. Die Einwohnerzahl wuchs in der Folge stetig und betrug für das Dorf 1885 467 Einwohner; nach dem Zweiten Weltkrieg waren es rund 600. Während der Zeit der DDR wurde für die Bauern eine Maschinen-Ausleihstation eingerichtet und eine neue Wohnsiedlung erschlossen. Nach 1990 kam ein Gewerbegebiet hinzu und die Infrastruktur wurde umfassend erneuert. Die alte Schafstallanlage wurde in ein Trabergestüt, aktuell Deutschlands erfolgreichstes, umgewandelt. Mit Wirkung zum 18. Mai 1998 ging die Gemeinde Eichstädt in der neu gebildeten Gemeinde Oberkrämer auf.[1]

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
1875556
1890654
1910577
1925622
1933603
1939560
1946711
JahrEinwohner
1950778
1964610
1971535
1981460
1985440
1989429
1990409
JahrEinwohner
1981460
1985440
1989429
1990409
1991409
1992406
1993419
JahrEinwohner
1994428
1995442
1996469
1997500
2017844
2018842
2019835

Gebietsstand des jeweiligen Jahres[2]

Politik

Ortsvorsteher von Eichstädt ist Dirk Ostendorf (Bürger für Oberkrämer), der sich in der Kommunalwahl vom Mai 2014 durch ein Bündnis mit der CDU gegen den bisherigen Amtsinhaber Dietmar Schünemann (SPD) durchsetzte.[3] Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern. Im Ort befindet sich die Gemeindeverwaltung von Oberkrämer.

Sehenswürdigkeiten

Auf dem Dorfanger befindet sich eine mittelalterliche Dorfkirche mit wuchtigem Westturm.

Bildung

Eichstädt verfügt über eine Kindertagesstätte. Nächste Grundschulen sind in Vehlefanz und Bötzow.

Sport

Eichstädt ist Heimatort des SV Eichstädt 1949 e. V., der in der Handball-Landesliga der Männer aktiv ist. In Eichstädt wurde 2014 für 4,75 Millionen Euro die Oberkrämerhalle eröffnet. Die von der Gemeinde gebaute Mehrzweckhalle wird vor allem von Schulen und Sportvereinen aus Oberkrämer genutzt.[4]

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Eichstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  2. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel. S. 18–21
  3. Ostendorf nun Ortsvorsteher. In: Märkische Oderzeitung. 20. Juni 2014, archiviert vom Original;.
  4. Robert Tieseler: Viel Lob für die Oberkrämerhalle, Märkische Allgemeine 22. September 2014

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Bundesarchiv Bild 183-27220-0001, Eichstädt, Ausfahrt der MTS.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-27220-0001 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Eichstädt, Ausfahrt der MTS Zentralbild Sturm 12 Mot. 30.10.1954 Ernte-Echo, die Dorfzeitung der MTS Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Eichstädt bei Velten. UBz: (siehe Begleittext). Bertha Hennicke, Mitglied der Redaktionskommission des Ernte Echo und Pförtner in der MTS kontrolliert die Papiere der Traktoristen, bevor sie aufs Feld fahren.
Eichstädt church 2016 NW.JPG
Autor/Urheber: Hans G. Oberlack, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dies ist ein Foto des brandenburgischen Baudenkmals mit der Nummer