Eichenried (Kalbach)

Eichenried
Gemeinde Kalbach
Koordinaten:50° 24′ N, 9° 39′ O
Höhe: 476 (474–504) m ü. NHN
Fläche:2,7 km²[1]
Einwohner:193 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:71 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. September 1969
Eingemeindet nach:Veitsteinbach
Postleitzahl:36148
Vorwahl:09742

Eichenried ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil in der Gemeinde Kalbach im osthessischen Landkreis Fulda.

Geographische Lage

Eichenried liegt auf einer Höhe von 475 m über NN im Süden des Landkreises Fulda, im Naturpark Hessische Rhön. Der Ort grenzt im Nordwesten an Mittelkalbach, im Osten an Oberkalbach und im Süden an Veitsteinbach.

Der Landrückentunnel, der mit 10.779 m längste Tunnel Deutschlands, unterquert Eichenried mit einer Überdeckung von mehr als 100 m.

Geschichte

Der Fürstabt des Klosters Fulda, Johann III. von Henneberg-Schleusingen († 1541), ließ den Weiler im Jahre 1523 in der Gemarkung von Veitsteinbach anlegen. Veitsteinbach und Eichenried waren damals eine Gemeinde. Das führte 1534 zu einem Prozess zwischen Philipp von Eberstein und dem Kloster, da Philipp von Eberstein nun analog einen Anteil am Zehnten auch von Eichenried verlangte. Veitsteinbach wurde schon 953 genannt, ist also wesentlich älter als Eichenried. Da es im 14. und 15. Jahrhundert von seinen Einwohnern vorübergehend verlassen worden war, wurde seine Gemarkung zwischen Eichenried und Mittelkalbach aufgeteilt.

Zu einem späteren Zeitpunkt gelangte Eichenried unter die Herrschaft der Landgrafschaft Hessen-Kassel. Diese ordnete Eichenried 1786 dem Amt Brandenstein in der seit 1736 zur Landgrafschaft gehörigen Grafschaft Hanau-Münzenberg zu. 1803 wurde der Landgraf zum Kurfürst erhoben. Während der napoleonischen Zeit stand das Amt Brandenstein – und damit auch Eichenried – ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt. Anschließend fiel es an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, die Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise einteilte, kam Eichenried in den Kreis Fulda. Veitsteinbach war bis 1837 ein Ortsteil von Eichenried, wurde dann wieder selbstständig und nahm am 1. September 1969 Eichenried auf.

Neugliederung

Im Zuge der Gebietsreform gab es Veränderungen. Am 1. April 1972 schlossen sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Gemeinden Mittelkalbach, Niederkalbach und Veitsteinbach zusammen, gingen aber bereits am 1. August 1972 in der Gemeinde Kalbach auf.[2]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

• 1812:37 Feuerstellen, 326 Seelen[3]
Niederkalbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
170
1840
  
175
1846
  
175
1852
  
144
1858
  
154
1864
  
159
1871
  
140
1875
  
134
1885
  
152
1895
  
139
1905
  
147
1910
  
149
1925
  
151
1939
  
147
1946
  
201
1950
  
197
1956
  
171
1961
  
153
1967
  
159
1970
  
159
1972
  
168
1987
  
163
1989
  
175
1996
  
191
2006
  
174
2011
  
174
2016
  
203
2020
  
193
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [3] nach 1970: Gemeinde Kalbach[1]; Zensus 2011[4]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885:152 katholische (= 100 %) Einwohner[3]
• 1961:152 römisch-katholische (= 99,35 %), ein evangelischer (= 0,65 %) Einwohner[3]

Politik

Bei den Kommunalwahlen 2021 erlangten die Freien Wähler für Eichenried (FWfE) die Mehrheit der Stimmen und verfügen so über die Mehrheit im Ortsbeirat.[5] Ortsvorsteher ist Holger Quitt.[6]

Sehenswürdigkeiten

Uranustafel am Planetenwanderweg Neuhof–Kalbach
  • Aussichtspunkt Eichenrieder Weitblick, 1995 eingeweiht.
  • Planetenwanderweg

Infrastruktur

  • Eichenried hat ein eigenes Bürgerhaus.
  • Durch den Ort führt die Landesstraße 3207.
  • Die Linie 52 der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Fulda (LNG Fulda) stellt im ÖPNV die Verbindung zu den umliegenden Orten sicher.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Lage, Fläche, Einwohner. In: Webauftritt. Gemeinde Kalbach, abgerufen im Januar 2021.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394 und 395.
  3. a b c d Eichenried, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original am 5. Dezember 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  5. Ergebnis der Ortsbeiratswahl auf Votemanager, abgerufen am 22. März 2021.
  6. Ortsvorsteher von Kalbach im Internetauftritt der Gemeinde Kalbach, abgerufen am 22. März 2021.

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Kalbach.png
The right half shows in the upper part the chevrons of the Counts of Hanau, and in the base the cross of the State of Fulda. Both had several possessions in the territory of the municipality. The leaf is a chestnut leaf with seven branches, for the seven villages in the municipality (Eichenried, Heubach, Ober-, Mittel- and Niederkalbach, Uttrichshausen and Veitsteinbach). The base shows a wavy bend for the Kalbach river.
Uranustafel.jpg
Autor/Urheber: Astrobernd, Lizenz: CC BY-SA 3.0
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