Bahnhof Eibenstock unt Bf

Eibenstock unt Bf
Modell des Empfangsgebäudes des Bahnhofs Eibenstock unt Bf
Modell des Empfangsgebäudes des Bahnhofs Eibenstock unt Bf
Daten
BetriebsstellenartBahnhof
Bahnsteiggleise3
Eröffnung7. September 1875
Auflassung5. Oktober 1975
Lage
Stadt/GemeindeEibenstock
LandSachsen
StaatDeutschland
Koordinaten50° 30′ 45″ N, 12° 34′ 56″ O
Höhe (SO)512,69 m
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe und Haltepunkte in Sachsen
i16

Der Bahnhof Eibenstock unt Bf war eine Eisenbahn-Betriebsstelle an der Bahnstrecke Chemnitz–Adorf und der hier abzweigenden Strecke Eibenstock unt Bf–Eibenstock ob Bf. Die Betriebsstelle war einer von zwei Bahnhöfen der Stadt Eibenstock in Sachsen.

Geschichte

Der Bahnhof im Tal der Zwickauer Mulde und die Eisenbahnstrecke vor dem Bau der Talsperre Eibenstock
Ansichtskarte mit dem unteren Bahnhof

1875 erhielt Eibenstock mit der Eröffnung der Bahnstrecke Chemnitz–Adorf der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft (CAAE) erstmals einen Eisenbahnanschluss. Der Bahnhof lag aber 3,5 km entfernt und etwa 130 m tiefer im Muldental, sodass sich die Verkehrsbedingungen nicht wesentlich verbesserten. Nach der Errichtung des Streckenabschnitts Schönheide-Wilzschhaus der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld, der 1893 in Betrieb ging, wurde über eine Verlängerung nach Carlsfeld diskutiert. Die Stadt Eibenstock wandte sich mit einer Petition an den Sächsischen Landtag mit dem Ziel, dass eine Schmalspurbahn von Eibenstock nach Schönheide und Schönheiderhammer mit einem Anschluss an die Schmalspurbahn Wilzschhaus-Saupersdorf gebaut werde. Diese Petition verwarf der Landtag in seiner Sitzung am 13. März 1894.[1] Erst mit der Eröffnung der Steilstrecke Eibenstock am 2. Mai 1905 erhielt Eibenstock einen besseren Verkehrsanschluss. Der bisherige Bahnhof Eibenstock erhielt den neuen Namen Eibenstock unt Bf, da am oberen Ende der Steilstrecke mit dem oberen Bahnhof eine weitere Bahnstation entstand. Mit der Streckeneröffnung mussten auch die Gleisanlagen erweitert werden, zeitgleich wurde auch die Wasserstation abgerissen, da sie dem Ausbau im Weg stand.

Mit der Stationierung einer Kleinlok wurde 1934 auch ein passender Schuppen dafür gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs führte vom Bahnhof ein Anschlussgleis zu einer 1936 erbauten Munitionsfabrik. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Anschluss abgetragen und das Werk gesprengt. 1950 wurde die Kleinlok abgezogen. Ende der 1960er Jahre wurde der Güterschuppen und die Seitenladerampe abgerissen.

Im Zuge des Baus der Talsperre Eibenstock wurde der Personenverkehr am 27. September 1975 und der Güterverkehr im Oktober desselben Jahres beendet. Anschließend waren die Bauwagen für die Arbeitskräfte, die die Strecke zum oberen Bahnhof abbauten, im unteren Bahnhof stationiert. Die Gleisanlagen des Bahnhofs selber wurden Ende Oktober 1975 entfernt, auch wurden sämtliche noch vorhandene Hochbauten ausnahmslos abgerissen. Das Areal des Bahnhofes befindet sich heute 20 m unter der Wasserfläche des Stausees.

Weblinks

Commons: Eibenstock unterer Bahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Protokoll über die Sitzung der Zweiten Kammer am 13. März 1894, S. 393 Digitalisat bei Landtagsprotokolle.Sachsendigital.de

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Muldenhammer (Eibenstock) Eibenstock unterer Bahnhof Kartenausschnitt.jpg
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Muldenhammer (Eibenstock) und Eibenstock unterer Bahnhof im Tal der Zwickauer Mulde: Der heute in der Talsperre Eibenstock versunkene Abschnitt der Mulde. Westlich ist der Bahnhof Schönheiderhammer (Bahnhofsbezeichnung seit 1950: Schönheide Ost) zu sehen, bis dorthin reicht das in der Talsperre gestaute Wasser. Außerhalb des nördlichen Kartenrands steht die Staumauer. Landkarte aus der Zeit um 1900. Die Karte im Maßstab 1 : 25.000 zeigt zahlreiche Details.
Miniatur Eibenstock unt Bf (11).jpg
Autor/Urheber: Aagnverglaser, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Miniatur Eibenstock unt Bf, Empfangsgebäude
Eibenstock mit Oberem und Unterem Bahnhof Ansichtskarte um-1905.jpg
Eibenstock in einer Ansichtskarte von um 1905 mit dem „Oberen Bahnhof“ und dem Unteren Bahnhof.