Edge East Side Tower

Edge East side Tower
Amazontower
Basisdaten
Ort:Berlin-Friedrichshain
Bauzeit:2019–2023 (Plan)
Status:im Bau
Baustil:Moderne
Architekten:Bjarke Ingels Group
Nutzung/Rechtliches
Nutzung:Gewerbe, erste drei Etagen Gastronomie, Kultur
Eigentümer:Allianz Real Estate und Universal-Investment
Hauptmieter:Amazon
Bauherr:Projektentwickler Edge
Technische Daten
Höhe:140,0 m
Etagen:36
Nutzungsfläche:65.000 m²
Baustoff:Stahlbeton
Baukosten:400 Mio. €
Anschrift
Anschrift:Warschauer Straße
Stadt:Berlin
Land:Deutschland

Der Edge East Side Tower Berlin (Eigenschreibweise: EDGE East Side Berlin) ist ein im Jahr 2018 geplantes und begonnenes Bürohochhaus im Berliner Ortsteil Friedrichshain (Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg), für das im November 2019 die endgültige Baugenehmigung erteilt wurde. Der 140 Meter hohe Turm mit markanter Fassadenstruktur soll am südlichen Ende der Warschauer Brücke entstehen und 2023 eingeweiht werden.[1]

Planung und Ausführung

Den Entwürfen ging ein Einladungswettbewerb an drei Architektenteams voraus, den das dänische Architekturbüro Bjarke Ingels Group gewann. Die Senatsvorgaben orientierten sich am gültigen Berliner Bebauungsplan aus dem Jahr 2004, der den Titel Rough & Wild trug und das Ziel verfolgte, den Einzelturm gut in die bereits vorhandene Bebauung der Umgebung einzupassen.[2][3] Dies bezieht sich nicht nur auf die East Side Gallery, sondern auch auf die Allianz-Treptowers (Bebauungsplan V-3, Mark 1).[4][5] Der Bebauungsplan erscheint damit im Zusammenhang mit der Entwicklung der Mediaspree, für die ab 2002 von Seiten des Senats ein neuer Flächennutzungsplan für das Gebiet vorlag.

Auf der Basis des Bebauungsplans lag ein Planungsrecht vor, zu dem im Verlauf des Jahres 2018 Gespräche mit dem Bezirk und dem Baukollegium stattfanden.[3] Am 19. März 2019 wurde dann ein Bauantrag durch die Della S.à.r.l. (Luxembourg) eingereicht. Der Baugenehmigung wurde am 2. September 2019 durch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg erteilt.[4] Das Baukollegium der Senatsverwaltung hatte weitere Anpassungen des ersten Entwurfs gefordert, die zu einer Änderung am Sockelbereich sowie des Rhythmus' der Stützen und Träger geführt hat. In einer Beratung des Baugremiums der Bausenatorin Regula Lüscher im September 2019 kam allerdings zum Ausdruck, dass die meisten Fachleute die vorgelegten Änderungen eher als Kosmetik ansehen. Wegen der bereits erfolgten Genehmigung seien aber weitere Umplanungen kaum noch möglich.[2] Diskussionen zur Entziehung des Baurechts im Oktober 2019 stellten sich als rechtlich aussichtslos heraus – die in der Berliner Hochhausleitline geforderte "besonders hohe städtebauliche und architektonische Qualität" muss daher nicht angewendet werden.[6]

Die Kosten des Neubaus werden auf rund 400 Millionen Euro geschätzt.[7][8] Erster Bauherr des Projekts war der Projektentwickler Edge, ein Tochterunternehmen der holländischen OVG Real Estate.[8]

Im Juli 2019 wurde die Baustelle vorbereitet und erste Container aufgestellt. Im Sommer 2019 wurde das Projekt an ein Joint Venture aus Allianz Real Estate und Universal-Investment verkauft.[2] Im Februar 2020 wurde der erste Kran aufgestellt und das Fundament vorbereitet. Im Oktober 2020 wurde die Baugrube ausgehoben. Der Grundstein wurde im Januar 2021 gelegt.[9]

Die Fertigstellung und Eröffnung ist für das Jahr 2023 geplant.[9]

Standort und Beschreibung

Das Hochhaus entsteht auf der Fläche westlich der Warschauer Straße an der Warschauer Brücke direkt neben den Bahngleisen. Mit 36 Stockwerken bildet es einen Blickfang an dieser Stelle und soll mit seiner Höhe von 140 Metern zu den höchsten Hochhäusern in Berlin zählen und sowohl das Zoofenster als auch das Upper West überragen.

Die Bürofläche soll rund 65.000 Quadratmeter betragen. Auf einer rechteckigen Grundfläche werden neun rundum gerasterte Etagen errichtet. Darüber beginnt eine treppenartig ausgeführte Vorhangfassade, die sich auf die übrigen Stockwerke gleichmäßig verteilt.[2] Neben den Büroflächen sollen die ersten beiden Etagen öffentlich zugänglich sein und über Restaurants, Cafés und Veranstaltungsräume verfügen. Der Bauherr plant zudem eine Bar auf dem Dach des Turms.[10]

Im Gebäude soll der erste nutzbare Thyssenkrupp MULTI installiert werden, ein seilloses Aufzugssystem, das ähnlich wie der Transrapid per Linearmotoren angetrieben wird.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Senat gibt Neubau von Amazon-Turm frei. Abgerufen am 14. November 2019.
  2. a b c d Ulrich Paul: Kritik am Turm. In: Berliner Zeitung, 25. September 2019, S. 16 (Printausgabe).
  3. a b Bürohochhaus EDGE (Wiedervorlage) - PROTOKOLL 70. Sitzung des Baukollegiums Berlin 10.09.2018. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (Berlin). 10. September 2018.: „Am 31. Juli 2018 fand ein Zwischentermin [mit dem Vorhabenträger] statt, bei dem erste Zwischenergebnisse präsentiert wurden. Das Projekt befindet sich nun im Abschluss der Leistungsphase 2, die Einreichung des Bauantrags ist für Ende des Jahres 2018 geplant.“
  4. a b Drucksache 18 / 21 153 : Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Gabriele Gottwald (LINKE). 22. Oktober 2021.: „Grundlage der Baugenehmigung ist der gültige Bebauungsplan V-3 aus dem Jahre 2004, der auf dem betreffenden Baufeld ein Hochhaus von der Höhe des genehmigten Hochhauses vorsieht. [..] Die Platzierung des Hochhauses verfolgt bestimmte städtebauliche Ziele, die im Einzelnen der Begründung des B-Plans V-3 entnommen werden können.“
  5. Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin - Abteilung für Stadtentwicklung und Bauen - Amt für Stadtplanung und Vermessung: Begründung Bebauungsplan V-3 : Für die Grundstücke Mühlenstraße 4–11, 31–33, eine Teilfläche des Grundstücks Mühlenstraße 12–30 und eine Teilfläche des Rummelsburger Platzes. März 2004. Archiviert vom Original am 2019. Abgerufen am 1. November 2021: „Der Teilbereich MK 1 ist zugleich ein in sich geschlossener Block, in dem ein bis zu maximal knapp 137 m hohes Gebäude errichtet werden soll. Die Gebäudehöhe basiert auf dem städtebaulichen Konzept und nimmt Bezug auf das Allianz-Hochhaus an der Elsenbrücke. Das Hochhaus ist einer von insgesamt fünf Hochpunkten, die miteinander korrespondieren sowie das Plangebiet städtebaulich prägen und einfassen werden. Das im Teilbereich MK 1 geplante Gebäude soll das höchste dieser Gebäude sein und das Plangebiet in seiner nordöstlichen Ecke städtebaulich markant abschließen. Städ-tebaulich ist ein möglichst nahes Heranbauen an die Warschauer Brücke erforderlich. [..] Die besondere Lagegunst am U- und S-Bahnhof Warschauer Straße erfordert aus Gründen der Verkehrsvermeidung eine hohe Bebauungsdichte. Die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie die direkte Anbindung an die Warschau-er Brücke, die die Fußwege weiter verkürzt und die Benutzung des öffentlichen Ver-kehrs noch attraktiver macht, stellen ausgleichende Umstände im Sinne des § 17 Abs. 2 Nr. 2 BauNVO dar. Die zulässige städtebauliche Dichte - die zulässige GFZ beträgt 13,8 – ist zwar sehr hoch; die auf das Baugrundstück bezogene GFZ ist jedoch auch vor dem Hintergrund der sich im Norden anschließenden freien Bahnflächen verträglich und erforderlich. Insoweit stellen die Bahnflächen einen ausgleichenden Umstand für die hohe städtebauliche Dichte dar.“
  6. Edge East Side in Berlin-Friedrichshain: Grünes Licht für den Amazon-Turm. Berliner Zeitung. 27. Oktober 2019.
  7. Friedrichshain soll 36-stöckigen Turm bekommen. Abgerufen am 1. August 2019.
  8. a b EDGE East Side Berlin | A development by EDGE Technologies. Abgerufen am 1. August 2019 (amerikanisches Englisch).
  9. a b EDGE East Side Berlin. Edge. Abgerufen am 1. November 2021.
  10. Isabell Jürgens: 140-Meter-Hochhaus an der Warschauer Brücke in Friedrichshain. 11. September 2018, abgerufen am 1. August 2019 (deutsch).
  11. Thyssenkrupp stellt ersten seillosen Aufzug vor. In: ingenieur.de. www.ingenieur.de, 2017, abgerufen am 15. Oktober 2019.