Duisburger Platt

Duisburger Platt

Gesprochen in

Deutschland
Linguistische
Klassifikation
Verbreitung des Niederfränkischen inklusive des heute als Südniederfränkisch bezeichneten niederfränkisch-ripuarischen Übergangsbereich in Limburg. Der ripuarisch-basierte Dialekt von Kerkrade und Umgebung wird nicht dargestellt.

Duisburger Platt (Düsbergsch Platt), auch Duisburger Mundart genannt, gehörte zu der südöstlichen Ausprägung der kleverländischen Mundart. Diese zählt man zum Niederfränkischen, zu dem auch das Niederländische gehört.

Die südlich des Sprachgebiets liegende Uerdinger Linie (ik-ich-Unterscheidung) ist die Trennlinie zum Südniederfränkischen zwischen Krefeld/Duisburg-Mündelheim und Düsseldorf-Benrath. Duisburger Platt gilt mittlerweile als ausgestorben. Mittlerweile spricht man im Duisburger Raum einen Ruhrgebietsregiolekt mit niederrheinischer Prägung.

Herkunft

Näherung des altfränkischen Sprachraums der Spätantike, ohne kleinere Sprachinseln in Gallia Belgica.[1]
Legende:
  • Altfränkische Varietäten (1.)
  • Nordsee- (2.) und Elbgermanische (3.) Varietäten
  • Romanische Varietäten

  • Somme-Aisne-Linie, nördlich davon dominieren germanische Ortsnamen.
  • Grenze der späteren, aus den elbgermanischen Gebieten verbreiteten, althochdeutschen Lautverschiebung im 7. Jh.[2]
  • Mit Beginn des 3. Jahrhunderts griffen die fränkische Stämme von der rechten Rheinseite auf die linke Rheinseite und drangen in die von Römern und Galloromanen besiedelten Gebiete.[3][4] Das heutige Niederfränkische leitet sich wie das Süd- und Mittelfränkische von diesen am Rhein ansässigen und nach Westen expandierenden Franken ab.

    Rheinischer Fächer – Fränkische Mundarten und Isoglossen im Rheinland

    Uerdinger Linie (ik—ich) und Sprachgrenze zum Westfälischen

    Während man im Südniederfränkischen das Personalpronomen „ich“ als „esch“ oder „isch“ ausspricht (esch ben enne Düsseldörwer), spricht man es ab dem Krefelder Ortsteil Hüls (Hölsch Plott), in Kempen und links und rechts der unteren Rheinschiene von Duisburg bis Emmerich/Kleve als „ek“ oder „ik“ aus.[5] Östlich von Oberhausen/Mülheim an der Ruhr/Gummersbach verläuft die Einheitsplurallinie, die das Rheinische vom Westfälischen trennt. Die Einheitsplurallinie ist auch als Rhein–IJssel–Linie bekannt. Es bezeichnet die Isoglosse, die das Niederfränkische vom Niedersächsischen trennt. Sie ist auch als mähet/mähe(n)-Linie bekannt und verdankt ihren Namen der Tatsache, dass die Präsens-Pluralformen regelmäßiger Verben („mähen“) auf den beiden Seiten der Linie anders gebildet werden

    Der vom LVR (Landschaftsverband Rheinland) veröffentlichte Rheinische Fächer verdeutlicht die Sprachlinien im Rheinland, wie sie sich historisch darstellen.

    Sprachliche Entwicklung im Rhein-Ruhr-Mündungsgebiet

    Im Rhein-Ruhr-Mündungsbiet, das zum Herzogtum Kleve, dem frühmittelalterlichen ehemaligen Duisburg-Gau, gehörte, sprach man bis ins 16. Jahrhundert niederfränkische, d. h. niederländische Dialekte brabantisch/limburgischer Prägung.

    Vom Duisburger Geistlichen Johann Wassenberch liegt eine schriftliche Chronik der Verschriftlichung dieser Sprache aus dem 15. und 16. Jahrhundert vor. So schrieb er über den Geldernkrieg des Jahres 1502:

    „Die van Wesel voirden dat gelresche veynken myt yn, die van Emerick des hartogen van Gelre syn pert. Et ys der bonter koe dair wail gelongen, den gelreschen varr bracht sy yn groet verdreyt. Drie slangen synt mede to Wesel gespronghen, des en konden die Gelreschen gekeren nyet.“
    („Die Weseler eroberten das Banner der Geldernschen, die Emmericher des Herzogs Pferd. Da gelang es der bunten Kuh, den geldernschen Stier in die Enge zu treiben. Drei Kanonen wurden nach Wesel gebracht, das konnten die Geldernschen nicht verhindern“).
    [6]

    Mit dem Zusammenschluss der Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg, der Herrschaft Ravenstein sowie der westfälischen Grafschaften Mark und Ravensberg im Jahre 1521 machte sich sprachlich immer mehr mitteldeutscher (kölnischer) Einfluss bemerkbar. Ursprünglich übten die Grafen von Berg die Schutzherrschaft über die Reichsstadt Duisburg, bis 1290 Rudolf von Habsburg die Stadt seinem Schwiegersohn Dietrich von Kleve verpfändete. Durch die Vereinigung mit Kleve zeigte die ursprünglich bergische Mundart südlich der Ruhr immer mehr kleverländisch-niederländische Einflüsse. 1666 kamen Duisburg und Kleve endgültig an Brandenburg, das spätere Preußen. Es entstand am Niederrhein ein Übergangsraum zwischen dem Niederländischen und der deutschen Sprache.

    Das Brabantische Dialektgebiet

    Die Mundarten wandelten sich und nahmen immer mehr rheinfränkische, aber auch westfälische Elemente auf. Während die kleverländischen Mundarten im Norden und Westen des Dialektgebietes noch viele Charakteristika des Niederländischen aufwiesen, schwanden diese im Süden. Es entstanden im Rhein-Ruhr-Mündungsgebiet Mundarten, die einerseits mehr unter westfälischem Einfluss standen wie beispielsweise jene in Sterkrade, Hamborn und in Dinslaken gesprochenen Mundarten und die andererseits mehr unter ripuarischen Einfluss standen (Ruhrorter Platt, Meidericher Platt, Duisburger Platt, Mölmsch (Mülheim an der Ruhr), das Grafschafter Platt im Raum Moers). Im nordöstlich von Duisburg gelegenen und dünn besiedelten Gebiet des heutigen Stadtzentrums von Oberhausen, in der Bauernschaft Lirich und in der Lipper Heide, die beide zur Bürgermeisterei Borbeck gehörten, sprach man eine westfälische Mundart (Borbecksch Platt).

    Duisburger Platt wurde südlich der Ruhr gesprochen, innerhalb der Grenzen des heutigen Stadtbezirks Duisburg-Mitte und in Wanheim-Angerhausen. Südlich dieses Gebietes, in den ehemals bergischen Orten und heutigen zum Stadtbezirk Duisburg-Süd gehörigen Stadtteilen Huckingen, Mündelheim, Serm und Rahm, sprach man südniederfränkische (limburgische) Mundarten, die dem Düsseldorfer Platt ähnelten.

    Ruhrorter Platt

    (Kleverländisch)

    Meidericher Platt

    (Kleverländisch)

    Borbecksch (Südwestfälisch)
    Grafschafter Platt

    (Kleverländisch)

    WindroseMölmsch

    (Bergisch)

    Sermer Platt

    (Limburgisch)

    Huckinger Platt

    (Limburgisch)

    Mölmsch

    (Bergisch)

    Das Duisburger Platt nahm eine Sonderstellung am rechten Niederrhein ein, da es sich von den Mundarten des Kleverländischen nördlich der Ruhr in Wortschatz und Aussprache unterschied und einen Sprachstand zwischen den kleverländischen, bergischen und anderen südniederfränkischen (limburgischen) Mundarten einnahm. Ursprünglich übten die Grafen von Berg die Schutzherrschaft über die Reichsstadt Duisburg, bis 1290 Rudolf von Habsburg die Stadt seinem Schwiegersohn Dietrich von Kleve verpfändete. Durch die Vereinigung mit Kleve zeigte die ursprünglich bergische Mundart immer mehr kleverländische Einflüsse.

    Mundarten an der Grenze zwischen dem kleverländischen und bergischen Mundartraum Anfang des 20. Jahrhunderts.

    So stellte der Sprachwissenschaftler Heinrich Neuse in seinen Untersuchungen am Anfang des 20. Jahrhunderts fest, dass das Duisburger Platt zum kleverländischen Hauptmundartgebiet „bis zu 149“ Unterschiede und zum bergischen Hauptdialektgebiet 151 Unterschiede aufwies. Mit der Eingemeindung der Städte Ruhrort und Meiderich im Jahre 1905 und der Stadt Hamborn sowie der Eingemeindung ursprünglich zum Kreis Düsseldorf gehörenden Orten der Bürgermeisterei Angermund im Jahre 1929 gab es so mehrere Mundartgebiete, die in einer Stadt vereinigt waren.

    Das Verschwinden der Mundarten im Rhein-Ruhr-Mündungsgebiet zeichnete sich bereits in den 1950er Jahren ab und war spätestens in den 1970er Jahren abgeschlossen. Langsam setzte sich die Entwicklung zu einem Ruhrdeutsch niederrheinischer Prägung durch. Die sprachlichen Unterschiede zwischen Norden und dem Süden der Stadt, die durch die historische Mundartscheide entstanden sind, kann man allerdings heute noch bei der älteren Bevölkerung beobachten.

    Sprachliche Charakteristik

    Das Duisburger Platt hat die Zweite (Hochdeutsche) Lautverschiebung nicht mitgemacht. Als deutsche oder zweite Lautverschiebung (auch: hochdeutsche oder althochdeutsche Lautverschiebung) wird der Lautwandel im Bereich des Konsonantensystem verstanden, der im Frühmittelalter die hochdeutschen Dialekte entstehen ließ, die sich dadurch von den niederfränkischen Mundarten in einem gemeinsamen Dialektkontinuum unterschieden. So sind im Duisburger Platt die ursprünglichen altgermanischen Konsonanten p, t und k erhalten geblieben:

    • Duisburger Platt: schlohpe - Hochdeutsch: schlafen
    • Duisburger Platt: Stroot – Hochdeutsch: Straße
    • Duisburger Platt: maken - Hochdeutsch: machen

    Auch die sogenannte zweite Phase der Hochdeutschen Lautverschiebung, bei der p, t, k zu pf, ts (z) und ch wurden, wurde nicht vollzogen:

    • Duisburger Platt: Appel – Hochdeutsch: Apfel
    • Duisburger Platt: Tid – Hochdeutsch: Zeit
    • Duisburger Platt: ek/ uk – Hochdeutsch: ich/auch

    Erhalten geblieben sind auch altgermanisches d:

    • Duisburger Platt: Desch, dohn – Hochdeutsch: Tisch, tun

    Rheinische Schärfung und kleverländischer Akzent

    In den Ripuarischen und Limburgischen Sprachen bezeichnet man die für diese Dialekte typischen Tonakzente als „rheinische Schärfung“.

    Der Akzent wird im übrigen deutschen und niederländischen Sprachraum als „typisch rheinische“ Intonation oder „rheinischer Singsang“ wahrgenommen.

    Tonakzent 1 und Tonakzent 2

    Es gibt zwei Tonakzente, den Tonakzent 1 und den Tonakzent 2. Tonakzent 1 ist der geschärfte (rheinische) „Stoßton“, Tonakzent 2 der ungeschärfte „Schleifton“.

    Bei den geschärften Wortsilben (Tonakzent 1) erfolgt ein abrupter Druckabfall. Die Sonoranten (Vokale oder folgende „Dauerlaute“) enden dabei mit einem Abbruch der Kehlkopfschwingungen und einer starken Abnahme des Schalldrucks.

    Der Sprachwissenschaftler Rudolf Plagen beschreibt den ersten Tonakzent wie folgt:
    der betreffende Laut (wird) von dem Moment seines Eintretens mit vollem, energischen Exspirationsdruck gebildet, bei starkem Vibrieren der Stimmbänder, plötzlich in jähem Fall den Exspirationsdruck verliert: die Stimmbänderschwingungen hören mit einem plötzlichen Ruck auf, und der folgende Laut erfolgt rein als Artikulation der Mundorgane, ohne dass Exspiration und Stimmbänderschwingung Zeit hätten, wieder einzusetzen.

    Der Schleifton (Tonakzent 2) ist charakterisiert durch einen Tonhöhenverlauf und Druckverlauf, der oft bei einem hohen Ton mit hohen Druck beginnt, die beide schnell abfallen und danach etwas langsamer wieder ungefähr auf das Normalniveau steigen.

    Das Besondere an diesen Tonakzenten ist, dass sie distinktiv sein können, d. h. in ihrer Lautfolge gleiche Wörter erhalten durch unterschiedliche Tonakzente auch unterschiedliche Bedeutung.

    So bedeutet in der Kölner Mundart das Wort „Luus“ mit Tonakzent 1 gesprochen „schlau“, mit Tonakzent 2 gesprochen „Laus“. Das gilt im Dialekt von Nieukerk im Kreis Kleve etwa für „de Wääch“ (der Weg <Singular>) im Tonakzent 2 und „die Wääch“ (die Wege - <Plural>) im Tonakzent 1.[7]

    Verbreitung der rheinischen Tonakzente

    Der Wortakzentkontrast zwischen Tonakzent 1 und Tonakzent 2 ist auf drei Silbenarten beschränkt: auf Silben mit einem Langvokal, auf Silben mit einem Diphthong oder auf Silben mit einem Kurzvokal, dem ein konsonantischer Sonorant folgt (l,m,n,ŋ,r).

    Generell zeichnen sich geschärfte Silben dadurch aus, dass sie ausgefallene Endsilben andeuten: So wird in der Kölner Mundart das Wort „Nas“ für hochdeutsch „Nase“ geschärft ausgesprochen, ganz im Gegensatz zum Wort „nass“ für hochdeutsch „nass“, welches ungeschärft ausgesprochen wird.

    Ungeschärfte Wortsilben (Tonakzent 2) bezeichnet man in der traditionellen Literatur als „Schleifton“, „Zirkumflex“ oder „Trägheitsakzent“. Sie zeichnen sich durch eine langsame, schleppende und kontinuierlich fallende, steigende oder steigend-fallende zweigipflige Tonbewegung auszeichnet.

    Der Grenzbereich zwischen dem nicht-distinktiven Tonakzent des Standarddeutschen und den kontrastiven Tonakzenten des „rheinischen Singsangs“ verlief durch das heutige Duisburger Stadtgebiet.

    Charakterisierung des kleverländischen Akzents

    Im Gebiet nördlich der Grenze beobachtete der Sprachwissenschaftler Jakob Ramisch ebenfalls einen wie im Ripuarischen vergleichbaren Tonakzent 2. Er beschrieb diesen Tonakzent 2 allerdings als monotoner, ebener und schien zum Tonakzent 2 (lediglich) zu neigen. Dieser Akzent wurde vom Sprachwissenschaftler Heinrich Neuse Anfang des 20. Jahrhunderts als „kleverländischer Accent“ bezeichnet:[8]

    Das Wesen des kleverländischen Accentes besteht darin, dass der davon betroffene lange Vocal in zwei Teile zerlegt wird: der erste mit etwa 3/5 der Exspirationsdauer ist reinvocalig mit musikalischem Hochton, der zweite mit etwa 2/5 der Exspirationsdauer hat musikalischen Tiefton, die Qualität des Vocals bildet eine Übergangsstufe nach ɘ, in individueller Aussprache schwankend. Die Gesamtlänge des Vocals ist nicht etwa geringer als bei einfachen Längen, eher ist das Gegenteil der Fall. [...]

    Der kleverländische Akzent kommt nur bei langen Vokalen, in geschlossener Silbe und im Wortauslaut vor.

    Im heutigen Stadtgebiet Duisburgs fanden sich vor rund hundert Jahren sowohl Varietäten mit einem Kontrast zwischen Akzent 1 und 2 (rheinischer Akzent) als auch mit nichtdistinktivem Akzent (kleverländischer Akzent).

    Laut Neuse verlief die Nordgrenze des "rheinischen Akzentes" nördlich der Duisburger Altstadt und Styrum. In Mülheim, Styrum und Speldorf und im Duisburger Ratsdorf Duissern war die rheinische Schärfung noch deutlich ausgeprägt, in der Altstadt Duisburg merklich abgeschwächt, denn laut Neuse war das Duisburger Platt ursprünglich eine bergische Mundart wie das Mölmsch. Durch die Vereinigung der Reichsstadt Duisburg mit Kleve zeigte es starke Kleverländische Einflüsse, die besonders in der Altstadt Duisburg deutlich hervortraten, während die Dörfer der Stadt Duisburg weniger davon berührt waren.[9][10]

    Lautsystem

    Das Lautsystem des Duisburger Platt hatte Ähnlichkeiten mit dem (bergischen) Mölmsch der Nachbarstadt Mülheim an der Ruhr und wich vom nördlich und westlich liegenden Mundarten des Kleverländischen ab. Die folgende Darstellung folgt den Ausführungen Heinrich Neuses. Neuse benutzte allerdings die damals übliche Notation: das lateinische Alphabet mit diakritischen Zeichen. Kurze Vokale blieben unbezeichnet, Längen wurden durch einen Querstrich über dem Vokal angedeutet: ō. Offene Vokale erhielten ein unterhalb des Buchstaben ein Komma: ǫ. Die Laute der deutschen Schreibungen ö und ü wurden durch ø und y dargestellt.

    Neuse erläuterte den Sprachstand der Mundart des heutigen Duisburger Stadtteils Aldenrade und verglich diesen mit den anderen Mundarten in einem statistischen Teil seines Buches, in dem er die jeweiligen Abweichungen der kleverländischen Mundarten untereinander aufführte.

    Vokalsystem

    Kennzeichnend für die Duisburger Mundart war die Dehnung der Vokale vor Zischlauten, z. B. waasche (waschen), waasse (wachsen) sowie die nicht vorhandene durchgängige im Kleverländischen übliche Ebnung von /ae/ zu /eˑ/ , /aʊ/ zu /oˑ/ und /øʏ/ zu /øˑ/ . Stattdessen lauteten die entsprechenden Laute in der Duisburger Mundart /æˑe̯/, / ɒˑo̯/ und / ɶˑʏ̯/. So hieß es im Duisburger Platt nicht Steen, sondern Stäin (Stein), Boum statt Boom (Baum) und Böum statt Bööm (Bäume).

    Auch war der kleverländische Schwund von /v/, /h/,/ g/ und /d/ durch Ersatz von /j/ im Duisburger Platt nicht durchgängig vorhanden. So hieß es /riɘ/ statt /rijɘ/ (reiten), /ɡuˑɘ/ statt /ɡuˑjɘ/ (gute) wie im Ruhrorter Platt.

    Apokopierte Wörter wurden wie im Ripuarischen geschärft ausgesprochen.

    LautBeschreibungBeispiel
    ​/⁠a⁠/​kurzer, ungerundeter offener Vorderzungenvokalwachten (warten), Nach (Nacht)
    ​/⁠⁠/​langer, ungerundeter offener VorderzungenvokalVader (Vater), Water (Wasser), wahße (wachsen), wasche (waschen)
    ​/⁠ɐ⁠/​dumpfes etwas helles a, zwischen​/⁠a⁠/​ und​/⁠ə⁠/​rt (Wörter)
    ​/⁠ɛ⁠/​kurzer, halboffener vorderer ungerundeter VokalSchepp (Schiff), trecke (ziehen), sägge (sagen), mäe (mähen)
    ​/⁠ɛː⁠/​langer, offener ungerundeter Vokalgäwe (geben), Wääk (Woche), Ääd (Erde), Pääd (Pferd), Kääl (Kerl, Mann), sähs (sechs)
    ​/⁠ə⁠/​kurzer, halboffener vorderer ungerundeter Vokalschlohpe (schlafen), schriewe (schreiben), tefree [təˈfreə]
    ​/⁠e⁠/​kurzer, geschlossener vorderer ungerundeter Vokalek (ich), drenke (trinken), mech (mich, mir) , geng [χeŋ] (ging), met (mit)
    ​/⁠⁠/​langer, geschlossener vorderer ungerundeter VokalSchweel (Schwiele), Deesch (Tisch), Deen (Dirne), deht (tat)
    ​/⁠i⁠/​kurzer, geschlossener vorderer ungerundeter Vokalvermie (vermieten) , rie (reiten), Win (Wein), kinn (kein)
    ​/⁠⁠/​langer, geschlossener vorderer ungerundeter Vokalfief (fünf) , Rieg [riːχ] (Reihe), sihn (sehen)
    ​/⁠ɔ⁠/​kurzer, offener hinterer gerundeter Vokalkott (kurz), groff (grob), loss (lose)
    ​/⁠ɔ:⁠/​langer, offener hinterer gerundeter VokalStroot (Straße), schlohpe (schlafen) , Poht (Pforte, Tür), Soterdag (Samstag), Dosch (Durst)
    ​/⁠o⁠/​kurzer, geschlossener hinterer gerundeter Vokalock (auch, neben: uck, ouck)
    ​/⁠⁠/​langer, geschlossener hinterer gerundeter VokalHoond (Hund), gefoonde (gefunden), koom (kam)
    ​/⁠œ⁠/​kurzer, offener vorderer gerundeter VokalPött (Töpfe), Söster (Schwester), Dörpel (Türschwelle)
    ​/⁠œː⁠/​langer, offener vorderer gerundeter VokalHöhnder(Hörner), wöhd (wird) , dou böß (du bist)
    ​/⁠ø⁠/​kurzer, geschlossener vorderer gerundeter Vokalhönn (Hunde), kömp (kommt)
    ​/⁠øː⁠/​langer, geschlossener vorderer gerundeter Vokalöver (über), Möhl (Mühle), gröter [χøːtɐ] (größer)
    ​/⁠u⁠/​kurzer, geschlossener Hinterzungenvokaluck (auch), Brur (Bruder), gue [χuˑə] (gute)
    ​/⁠⁠/​langer, geschlossener hinterer gerundeter VokalHus (Haus), bruke (brauchen), Buk (Buch), Duweschlag (Taubenschlag), ut (aus), suupe (saufen)
    ​/⁠y⁠/​kurzer, geschlossener vorderer gerundeter VokalBüll (Beule), bedüe (bedeuten), lüe (lügen), Strücker (Sträucher)
    ​/⁠⁠/​langer, geschlossener vorderer gerundeter VokalLüs (Läuse), Müs (Mäuse), Hüser (Häuser)
    ​/⁠æˑe̯⁠/​fallender Diphthong aus offenem hellem a, zwischen a und ä und halbgeschlossenem vorderen ungerundetem Vokalklein (klein), Kleider (Kleider), meine (meinen), ein (eins), Fleisch (Fleisch)
    ​/⁠ɪˑi̯⁠/​fallender Diphthong aus offenem und geschlossenem ischniee (schneien), bi (bei), mi (Kurzform mich/mir), tid (Zeit)
    ​/⁠ɒˑo̯⁠/​fallender Diphthong aus offenem hinterem gerundeten Vokal und halbgeschlossenem hinterm vorderen gerundetem Vokalloupe (laufen), Boum (Baum), ouck (auch - betont), Frou (Frau)
    ​/⁠ɶˑʏ̯⁠/​fallender Diphthong aus offenem gerundetem vorderen Vokal ö und gerundetem zentralisiertem fast geschlossenem Vorderzungenvokal üBäum (Bäume), gläuwe (glauben), däue (tauen)
    ​/⁠aɪˑi̯⁠/​fallender Triphthong aus kurzem hellem a, geschlossenem und offenem iEii (Ei), Klaii (Lehm)

    Konsonantensystem

    Anlautendes s war stimmlos:​/⁠s⁠/​. Das Wort „Söster“ wurde also wie im Mölmsch mit „scharfem s“ gesprochen. Das im Hochdeutschen anlautende​/⁠g⁠/​ wurde wie im Mölmsch anlautend​/⁠x⁠/​ gesprochen, d. h. als velarer Reibelaut zwischen den hochdeutschen Lauten in „ach“ und „ich“.[11]

    Artikel

    Der unbestimmte Artikel
    Zählbare SubstantiveUnzählbare Substantive

    aller Genera
    SingularPlural
    Kasusmaskulinfemininneutral
    Nominativenenen
    Genitivvan ennevan envan en
    Dativenenen
    Akkusativenneenen
    Der bestimmte Artikel – betont (unbetont)
    SingularPlural
    Kasusmaskulinfemininneutral
    Nominativdä, dänn, däm (de)die (de)dat (de)die (de)
    Genitivvan dämm (van de)van die (van de)van dat (van et)van die (van de)
    Dativdä(m) (de)die (de)datdie (de)
    Akkusativdä, dänn (de)die (de)dat (dat)die (de)

    Konjugation

    Präsens
    SingularPlural
    Infinitiv1. Person2. Person3. Person1. Person2. Person3. Person
    sinn (sein)(ek) bön(dou) böß(hä) es(wie/we) sinn(chi) sitt(se) sinn
    häbbe(n) /häwwe(n) (haben)(ek) heff/hebb(dou) häß(hä) hätt(wie/we) häbbe(n)/häwwe(n)(chi) hätt(se) häbbe(n)/häwwe(n)
    make(n) (machen)(ek) maak(dou) mäcks(hä) mäck(wie/we) make(n)(chi) maakt(se) make(n)
    wete(n) (wissen)(ek) weet(dou) wezz(hä) weet(wie/we) wete(n)(chi) weet(se) wete(n)
    Präteritum
    SingularPlural
    Infinitiv1. Person2. Person3. Person1. Person2. Person3. Person
    sinn (sein)(ek) wor(dou) wors(hä) wor(wie/we) wore(n)(chi) wort(se) wore(n)
    häbbe(n) (haben)(ek) had(dou) hads(hä) had(wie/we) hadde(n)(chi) had(se) hadde(n)
    make(n) (machen)(ek) miek(dou) mieks(hä) miek(wie/we) mieke(n)(chi) miek(se) mieke(n)
    weete(n) (wissen)(ek) woss(dou) woss(hä) woss(wie/we) wosse(n)(chi) wosset(se) wosse(n)

    Zahlwörter

    WertKardinalzahlOrdnungszahlIterativ
    1eenerschteeimohl, eens, öhs
    2tweetweedetweemohl
    3dreederdedreemohl
    4viervierdeviermohl
    5fieffiefdefiefmohl
    6sähssähsdesähsmohl
    7söhwe(n)söhwendesöhwemohl
    8achachdeachmohl
    9ne(g)e(n)ne(ge)ndene(ge)nmohl
    10tientiendetienmohl
    11ällefällefdeällefmohl
    12twelftwelfdetwelfmohl
    13dertiendertiendedertienmohl
    14vertienvertiendevertienmohl
    15fieftienfieftiendefietienmohl
    16sähstiensähsstiendesähstienmohl
    17söhwe(n)tiensöhwe(n)tiendesöwe(n)tienmohl
    18achtienachtiendeachtienmohl
    20twentechtwentechsdetwentechmohl
    21eenontwentecheenontwintechsdeeenontwintechgmohl
    30dertechdertechsdedeetechmohl
    40vertechvertechsdevertechmohl
    50fieftechfieftechsdefieftechmohl
    60sähstechsähstechsdesähstechmohl
    70sähwetechsähwetechsdesähwetechmohl
    80achtechachtechsdteachtechmohl
    90ne(ge)ntechne(ge)entechsdene(ge)ntechmohl
    100honderthondertsdehondertmohl
    1000dousentdousentsdedousentmohl

    Wortbeispiele

    Duisburger PlattHochdeutschAnmerkung
    BeschüttKeksnl.:: beschuit
    BeusJackenl.: wambuis
    bottdick, fett 
    De Borchder Burgplatzursprünglicher Ort der Duisburger Kaiserpfalz und Zentrum der Altstadt
    buttendraußennl.: buiten
    BuxHose 
    DenslakeDinslakenStadt in NRW, nördlich von Duisburg
    DöhrTürnl.: deur 
    Driet, Drietkes, Driss Exkremente, dummes Zeug
    DürpelTürschwellenl.: durpel 
    ErpelKartoffelnl.: aardappel, (Brabantisch: er(re)pel) 
    HippZiege 
    KeckwoschFroschnl.: kikvors 
    MostertSenfnl.: mosterd 
    ÖlkZwiebel 
    OllichÖl 
    opaufnl.: op 
    ÖrtskesEssensreste 
    Pannas in der Pfanne knusprig Gebackenes
    Pock, PöckskeSchwein, Schweinchen 
    RhinRhein 
    ScholSchulenl.: school 
    SösterSchwesternl.: zuster
    stohn, stongstehen, standnl.: staan, stond (Brabantisch: staon, stong) 
    TönbankAuslage (Geschäft)nl.: toonbank
    trecke(n)ziehennl.: trekken
    vandaachheutenl.: vandaag
    VenüssOfennl.: fornuis
    vertelle(n)erzählennl.: vertellen
    WahnemWanheimDuisburger Stadtteil

    Satzbeispiele

    Wellem van der Weppe wor all fis op Johre, as hä sech en Frau nohm. Hä wor ömmer
    en betzke vörsechtig en allem.
    „Jezz bös do noch los on ledig,“ sagg hä sich, as hä fiefonvertig Johr old wor,
    „on wezz, wat do häss, ävver wat do kriggs, wenn do dich en Frau an den Hals
    hängs, dat wezz do noch lang nit!“
    (Wilhelm van der Weppe war schon alt an Jahren, als er sich eine Frau nahm. Er war immer
    ein bisschen vorsichtig in allem.
    „Jetzt bist du noch frei und ledig,“ sagte er sich, als er fünfundvierzig Jahre alt war,
    „und weißt, was du hast, aber was du bekommst, wenn du dir eine Frau an den Hals
    hängst, das weißt du noch lang nicht!“)


    „Nun komm einmal her, mein Sohn!“
    „Bös do de Lehrer?“ „Ja, mein Junge, der bin ich.“
    „Ek woll hier en de Schol! Ävver ek bön allein. Vader mot arbeie, on Moder es wasche, on os
    Drütt sag, ek kös allein gohn.“
    „Wenn es Drütt?“ frogte nu de Lehrer, den ensog, dat hä met Düsbergsch Platt weherköm.
    „Drütt? Dat es min Söster!“
    „Ah so! Dann komm ma es hier on segg, wie do hits on wann de gebore bös. Dat mot alles hier in
    de Less.“
    „Ek hitt Pitt Schmetz on wohn op de Möschenberg. Min Vader arbeit op de Schnittmöhl an de Kanal.
    Den Empschinn hebb ek nit; Moder sagg, me kös et noch an de Arme sihn on helpe deht et doch
    ner! En Tafel krieg ek Soterdag, dann krieg Vader Geld.“
    („Nun komm einmal her, mein Sohn!“
    „Bist du der Lehrer?“ „Ja, mein Junge, der bin ich.“
    „Ich will hier in die Schule. Aber ich bin allein. Vater muss arbeiten, und Mutter wäscht gerade, und
    unsere Drütt (‚Gertrud‘) sagt, ich könnte alleine gehen.“
    „Wer ist Drütt?“ fragte nun der Lehrer, der einsah, dass er mit Duisburger Platt weiterkomme.
    „Drütt? Das ist meine Schwester!“
    „Ach so! Dann komm einmal her und sag, wie du heißt und wann du geboren bist. Das muss alles hier
    in das Schulbuch.“
    „Ich heiße Peter Schmitz und ich wohne auf dem Möschenberg („Spatzenberg“). Mein Vater arbeitet
    im Sägewerk am Kanal.
    Den Impfschein habe ich nicht; Mutter sagte, wir können es noch an den Armen sehen und helfen tat es doch eh nie! Eine Schreibtafel bekomme
    ich am Samstag, dann bekommt Vater Geld.“)[12]

    Das „Vater unser“

    Hochdeutsch
    Vater unser im Himmel,
    Geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe,
    Wie im Himmel so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute.
    Und vergib uns unsere Schuld,
    Wie auch wir vergeben
    Unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    Sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das Reich und die Kraft
    Und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
    Amen.
    Düsbergsch
    Os Vader ennem Hemmel,
    din naam holde we heilech
    Din Riek sall komme
    din Welle sall geschiee
    so ass em Hemmel so ass op de Äad
    on gääw ohs vandaach os dächlech Brood
    on vergääw ohs os Schöld,
    so ass wie uck vergäwwe dämm, dä schöldech es.
    On hüüt ohs vör däm Schläächte,
    on befrie ohs vannem Dühwel.
    denn dou böß dä Härr on de Kraff on
    de Härrlechkäit en Äwichkäit.
    Amen

    Siehe auch

    Literatur

    • Georg Böllert: Ut Old Düsberg’s Tid. Verlag von Georg Böllert, Duisburg 1934.
    • Heinrich Neuse: Studien zur niederheinischen Dialektgeographie in den Kreisen Rees, Dinslaken, Hamborn, Mülheim, Duisburg. In: Deutsche Dialektgeographie. Heft VIII, Marburg 1915.

    Weblinks

    Einzelnachweise

    1. Karte in Anlehnung an: P.A. Kerkhof: Language, law and loanwords in early medieval Gaul: language contact and studies in Gallo-Romance phonology, Leiden, 2018, S. 24 und H. Ryckeboer: Het Nederlands in Noord-Frankrijk. Sociolinguïstische, dialectologische en contactlinguïstische aspecten, Gent, 1997, S. 183-4.
    2. Cowan, H.K.J: Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde. Jahrgang 71. E.J. Brill, Leiden, 1953, S. 166–186. Note: Die Linie ist nicht gleich an der späteren Benratherlinie, weil diese erst im Hochmittelalter ihre aktuelle Position erreicht hat.
    3. H. F. Döbler: Die Germanen – Legende und Wirklichkeit. Verlag Heyne, München 1975, ISBN 3-453-00753-0, Rubrik Franken. S. 197 ff.
    4. Ulrich Nonn: Die Franken. Verlag Kohlhammer, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-17-017814-4, S. 15 ff.
    5. Georg Cornelissen: Der Niederrhein und sein Deutsch. Greven Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-7743-0349-2, S. 11 ff.
    6. Arend Mihm: Die Chronik des Johann Wassenberch. Mercator-Verlag, Duisburg 1981, ISBN 3-87463-095-1.
    7. Rheinische Tonakzente. LVR Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte.
    8. Heinrich Neuse:
      • Studien zur niederrheinischen Dialektgeographie in den Kreisen Rees, Dinslaken, Hamborn, Mülheim, Duisburg. Inaugural-Dissertation. R. Friedrich's Universitätsbuchdruckerei (Inhaber: Karl Gleiser), Marburg 1914, S. 5 (innerhalb § 5)
      • Studien zur niederrheinischen Dialektgeographie in den Kreisen Rees, Dinslaken, Hamborn, Mülheim, Duisburg. In: Deutsche Dialektgeographie. Berichte und Studien über G. Wenkers Sprachatlas des Deutschen Reichs herausgegeben von Ferdinand Wrede. Heft VIII. N. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung, Marburg 1915, S. 85 (innerhalb § 5)
    9. Studien zur niederrheinischen Dialektgeographie in den Kreisen Rees, Dinslaken, Hamborn, Mülheim, Duisburg. Statistischer Teil §§245,390.
    10. Jörg Peters: Intonation deutscher Regionalsprachen. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-019096-6, Kapitel 9: Duisburg, S. 325 ff.
    11. Studien zur niederrheinischen Dialektgeographie in den Kreisen Rees, Dinslaken, Hamborn, Mülheim, Duisburg. Statistischer Teil §§1 bis 373.
    12. Georg Böllert: Ut Old Düsberg’s Tid. Verlag von Georg Böllert, Duisburg 1934.

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    Darstellungskarte der niederfränkischen Dialektgruppen.
    Legende:
        = Nordniederfränkisch
        = Südniederfränkisch
        = Ostbergisch
        = niedersächsisches Übergangsgebiet, das verschiedentlich zum Niederfränkischen gezählt wird.
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    Niederrheinische Mundarten Anfang des 20. Jahrhunderts.
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    Map showing the approximate extent of the Old Frankish language during the 6-7th century.

    Legend:

    • 1: Old Frankish language area (ancestral to Old Low Franconian and partially to Old High German)
    • 2. Northsea Germanic dialects (ancestral to Old English, Old Frisian, Old Saxon)
    • 3. Elbe Germanic dialects (partially ancestral to Old High German)
    • Red line: the Somme-Aisne-line, north of which Germanic toponymns dominate.
    • Yellow line: approximative extent of the High German consonant shift during the Early Medieval Period. (note: its position is not identical to that of the later Benratherline, as the current westernmost position of this isogloss is due to 12th and 13th century developments)

    Based on:

    • Kerkhof, P.A. [Peter Alexander]: Language, Law and Loanwords in Early Medieval Gaul: Language Contact and Studies in Gallo-Romance phonology, Doctoral Thesis, Leiden, 2018, pp. 24 [it's either p. or other pages are missing]. [1]
    • Ryckeboer, H.: Het Nederlands in Noord-Frankrijk: Sociolinguïstische, dialectologische en contactlinguïstische aspecten, Gent, 1997, pp. 183-4. [2]
    • Cowan, H.K.J: Oudoostnederfrankisch of oostelijk Oudnederlands? [Old East Low Franconian/Frankish or eastern Old Netherlandic/Dutch?], in: Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde, jaargang 71. E.J. Brill, Leiden, 1953, pp. 161-182. [3]
    Rheinische Schärfung.jpg
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    Verbreitung der „rheinischen Schärfung“ in den ripuarischen und limburgischen Dialekten.