Duchesse

Kleid und Sesselbezug aus Duchesse; 1853

Duchesse (frz. für „Herzogin“) ist heute die Handelsbezeichnung für hochwertige, schwere und glänzende Gewebe aus Seide, Halbseide oder synthetischen Filamenten.[1]

Ursprünglich handelte es sich um reinseidene Kettatlasgewebe in 12-bindigem Atlas (Satin), wobei die Kette aus Organsin und der Schuss aus Tramé bestand.[2] Heute wird dieser Gewebetyp auch in achtbindigem Kettatlas hergestellt.

Für diese Gewebebindungen muss eine hohe Fadenzahl in Kette (100 bis 200/dm) und Schuss (40 bis 90/dm) gewählt werden. Die Fadenfeinheit liegt in der Kette zwischen 6,8 und 3,4 tex und im Schuss zwischen 14 und 6,8 tex.[3] Das Flächengewicht liegt zwischen ca. 60 und 140 g/m², was einen fließenden Fall bewirkt.[4] Durch die dichte Kette wird ein hoher Glanzeffekt erzielt.[5]

Duchesse wird zu festlichen Kleidern, Kostümen und Blusen verarbeitet sowie als Futterware für Jacken und Mäntel verwendet.

Einzelnachweise

  1. Fabia Denninger, Elke Giese: Textil- und Modelexikon. 8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt am Main 2006, Bd. A – K, ISBN 3-87150-848-9, S. 172.
  2. Paul-August Koch, Günther Satlow: Großes Textil-Lexikon: Fachlexikon für das gesamte Textilwesen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1965, Bd. A-K, S. 304.
  3. Handbuch der Textilwaren. Bd. 2, Fachbuchverlag Leipzig 1972, S. 74.
  4. Thomas Meyer zur Capellen: Lexikon der Gewebe. 3., erw. Aufl. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-893-4, S. 94.
  5. Ursula Völker, Katrin Brückner: Von der Faser zum Stoff – Textile Werkstoff- und Warenkunde. Büchner, Hamburg 2007. ISBN 978-3-582-05112-7, S. 135.

Literatur

  • Hannelore Eberle u. a.: Fachwissen Bekleidung. 10. Auflage. Europa-Lehrmittelverlag, Haan-Gruiten 2013. ISBN 978-3-8085-6210-9.

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