Dryade

The Dryad von Evelyn De Morgan

Die Dryaden (altgriechisch ΔρυάδεςDryádes) sind Baumgeister der Griechischen Mythologie. Sie stellen eine Unterart der Nymphen, die Baumnymphen, dar. Obwohl Dryaden heute als Baumgeister aller Baumarten bekannt sind, waren es ursprünglich nur Nymphen der Eichbäume. Das griechische Wort δρῦςdrýs bedeutet „Baum, Eiche“ (aus der indoeuropäischen Wurzel *deru-[1]„Baum“). Dryaden sind dämonenartige Wesen, die wie Götter in ihrem abgegrenzten Bezirk herrschen.[2]

Ihr Lebenszyklus ist ungemein höher als der eines sterblichen Menschen. In der Erzählung um Herakles Eromenos Hylas besitzen die Dryaden ewiges Leben und unvergängliche Schönheit. Die Sibylle Herophile wurde 900 Jahre alt. Obwohl die Nymphe Echemea von Pfeilen der Artemis durchbohrt wird, stirbt sie nicht.[3]

Die ersten Menschen entstanden aus „Eschenweibern“, die zusammen mit den Erinyen und Giganten aus dem Samen Uranos’ hervorgegangen sind. Die Nymphen der Eschen wurden Meliai genannt.

Auch nach Homer sind die Baumgeister die Mütter der Menschheit. Flussgott Phoroneus hatte die Nymphe Melie zur Mutter. Eine Parallele für einen Baum als Erzeuger der Menschheit findet sich in der germanischen Mythologie, siehe hier Yggdrasil.

In den Metamorphosen von Ovid wird die Vergewaltigung der Nymphe Kallisto, Begleiterin der Göttin Diana, durch Jupiter beschrieben.

Hamadryaden

Die Hamadryaden, die Baumseelen. Aufgrund der Verbundenheit des Baumes mit der Seele, sind die Hamadryaden an das Leben oder Sterben ihres Baumes gebunden. Stirbt der Baum einer Hamadryade, vergeht auch ihr Leben. Die Verbundenheit von Dryade und Baum entstand aus dem Glauben, mit dem Entstehen eines Baumes entstehe gleichzeitig auch die ihm innewohnende Dryade. Ist eine Dryade zu lange von ihrem Baum getrennt oder leidet der Baum, so leidet auch die Dryade. Wird der Baum in irgendeiner Weise verletzt, verletzt dies auch die Dryade. In der Erzählung um Erysichthon tritt das Blut der Dryade aus dem Baum heraus und die Stimme der Dryade nennt die Strafe für das Verletzen des Baumes. Kybele tötet eine Baumnymphe durch auf den Baum ausgeführte Schläge.[4]

Hamadryaden können ihren Baum für kurze Zeit verlassen und sich außerhalb ihres Baumes frei bewegen.

Hamadryaden wurden im Laufe der Zeit, aufgrund von Vermischungen der einzelnen Nymphenarten, zu Baumgöttinnen.

Siehe auch unter Daphne, die eine mit dem Lorbeer verbundene Dryade wurde.

Die Hamadryaden waren laut Pherenikos die Töchter des Waldgeistes Oxylos und seiner Schwester, der Dryade Hamadryas. Die namentlich überlieferten Hamadryaden waren Aigeiros, Ampelos, Balanos, Karya, Kraneia, Orea, Ptelea und Syke. Darüber hinaus hatten Oxylos und Hamadryas weitere Töchter. Der Name jeder dieser Töchter stand Pate für den griechischen Namen einer Baumart, Aigeiros etwa für die Schwarzpappel, Ampelos für den Weinstock, Balanos für die Eiche, Karya für den Nussbaum (Hasel- und Walnussbaum, eventuell auch für die Esskastanie), Kraneia für die Kornelkirsche, Orea für den schwarzen Maulbeerbaum oder aber den wilden Olivenbaum, Ptelea für die Bergulme und Syke für den Feigenbaum.[5]

Nymphenkult in Griechenland

Die Nymphen, zu denen auch die Dryaden gehören, wurden im ganzen griechischen Gebiet verehrt, allerdings nur in bescheidener Form. In großen, politisch bedeutenden Kulten, wurden sie nur wenig verehrt. Die Nymphen wurden im Geiste anschwellenden Nationalgefühls zu Halbgöttinnen und schließlich zu Dämonen deklariert.[6]

Literatur

Weblinks

Wiktionary: Dryade – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. idg_tg_d. Abgerufen am 2. November 2021.
  2. Wilhelm Heinrich Roscher: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Leipzig, B. G. Teubner, 1897 (archive.org [abgerufen am 2. November 2021]).
  3. Wilhelm Heinrich Roscher: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Leipzig, B. G. Teubner, 1897 (archive.org [abgerufen am 2. November 2021]).
  4. Wilhelm Heinrich Roscher: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Leipzig, B. G. Teubner, 1897 (archive.org [abgerufen am 2. November 2021]).
  5. Hamadryades. theoi.com, abgerufen am 20. April 2017.Vorlage:Cite web/temporär
  6. Wilhelm Heinrich Roscher: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Leipzig, B. G. Teubner, 1897 (archive.org [abgerufen am 2. November 2021]).

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