Douméga

Landgemeinde Douméga
Landgemeinde Douméga (Niger)
Landgemeinde Douméga
Koordinaten12° 58′ N, 3° 59′ O
Basisdaten
StaatNiger

Region

Dosso
DepartementTibiri
Einwohner29.429 (2012)

Douméga ist eine Landgemeinde im Departement Tibiri in Niger.

Geographie

Die Gemeinde grenzt an den Nachbarstaat Nigeria. Nördlich von Douméga liegt die Gemeinde Tibiri, südlich und westlich die Gemeinde Guéchémé. Die drei Orte befinden sich alle am Trockental Dallol Maouri, das in Richtung des Flusses Niger verläuft, und am Übergang der Sahelzone zur fruchtbaren Großlandschaft Sudan.

Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 27 Dörfer, 22 Weiler und 6 Lager.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist das Dorf Douméga.[2] Die nach Einwohnern größten Dörfer in der für nigrische Verhältnisse dicht besiedelten Gemeinde sind der Hauptort Douméga sowie Zoumbou, Birni Falla und Zariatou. Das Dorf Angoual Magagi Ango befindet sich direkt an der Staatsgrenze zu Nigeria.[1]

Geschichte

Douméga wurde von Magorawa, einer Untergruppe der Hausa, gegründet. Der Name Douméga kommt vom Wort Douma, das „Kalebassenbaum“ bedeutet.[3] Das traditionelle Oberhaupt im Nachbarort Tibiri nimmt eine regionale Führungsposition ein, wobei ihm die Berechtigung dazu vom traditionellen Oberhaupt von Douméga abgesprochen wird. Ersterer besitzt seine legitime Abstammung nur matrilinear, während letzterer eine patrilineare Abstammungsfolge vorweisen kann. Die Familie des 1999 getöteten nigrischen Präsidenten Ibrahim Baré Maïnassara stammte ebenfalls aus Douméga. Seit 2011 gehört die Landgemeinde nicht mehr zum Departement Dogondoutchi, sondern zum neugeschaffenen Departement Tibiri.[4]

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 29.429 Einwohner, die in 3613 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 26.485 in 3356 Haushalten.[5]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 5080 Einwohner in 647 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 3518 in 445 Haushalten[5] und bei der Volkszählung 1988 5257 in 671 Haushalten.[6]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Arawa, Fulbe und Gobirawa.[7] Es gibt sesshaften und einen transhumanten Bevölkerungsteil.[3]

Politik

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 12 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 4 CDS-Rahama, 3 PNDS-Tarayya, 2 MNSD-Nassara, 2 MPN-Kiishin Kassa und 1 MPR-Jamhuriya.[8]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze der 27 Dörfer in der Gemeinde, darunter der Hauptort.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

In Douméga spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Im Tal des Dallol Maouri werden neben Hirse, Sorghum und Erderbsen auch Gemüse, Obst, Maniok, Süßkartoffeln und Zuckerrohr angebaut. Douméga ist ein Handelsplatz für den grenzübergreifenden Handel mit Nigeria.[3] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Hauptort.[9] Hier gibt es außerdem einen lokalen Bürgerhörfunk (radio communautaire).[10] Die Bevölkerung leidet an chronischer Unterernährung. Die lokale Getreideproduktion hat zu geringe Erträge und vielen Einwohnern fehlen die finanziellen Mittel, um das auf den Märkten ausreichend vorhandene Getreide zu kaufen.[3]

Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort sowie in den Siedlungen Birni Falla und Angoual Toudou vorhanden.[11] Der CEG Douméga und der CEG Birni Falla sind allgemein bildende Schulen der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[12] Das Berufsausbildungszentrum Centre de Formation aux Métiers de Douméga (CFM Douméga) bietet Lehrgänge in Mechanik und Schneiderei an.[13]

Literatur

  • Ibro Maïguizo Daoura: Dynamique foncière dans un espace frontalier : le terroir de Maïzari dans la commune rurale de Douméga. Mémoire de Maîtrise. Département de Géographie, Université de Niamey, Niamey 2011.
  • Ahmad Tijani Malam Maoussa: Nouvelle structure des échanges frontaliers Niger-Nigeria: le marché de Dadin Kowa. In: John Ogunsola Igué, Kossiwa Zinsou-Klassou (Hrsg.): Frontières, espaces de développement partagé. Karthala, Paris 2010, ISBN 978-2-8111-0372-9, S. 135–146.
  • R. Rochette, J.-D. Gronoff, F. Masseport, A. Valançot: Douméga, Dioundiou, Kawara Débé, villages des Dallols Maouri et Fogha. Monographies comparées (= Etudes nigériennes. Nr. 19). IFAN, Niamey 1966.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 179–180, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. a b c d Présentation de la commune de Douméga@1@2Vorlage:Toter Link/www.france-niger.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Website der ANIYA Coopération Décentralisée Niger-France, abgerufen am 27. Januar 2011.
  4. Une nouvelle loi sur le redécoupage administratif. In: L’Arbre à Palabres. Nr. 13, 11. August 2011, S. 2 (nigerdiaspora.net [PDF; abgerufen am 28. Januar 2014]).
  5. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  6. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 103 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  7. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  8. Résultats élections – Communales. (Nicht mehr online verfügbar.) Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  9. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
  10. La situation de la communication pour le développement au Niger (Etat des lieux). Tome 1. (PDF-Datei; 461 kB) Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, 2003, S. 131, abgerufen am 1. November 2019 (französisch).
  11. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  12. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. (Nicht mehr online verfügbar.) Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original; abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  13. CFM (Centre de Formation aux Métiers) de Douméga. Ministère des Enseignements Professionnels et Techniques, République du Niger, abgerufen am 18. November 2020 (französisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Niger.svg
Flagge von Niger (7:6)
Niger relief location map.jpg
Autor/Urheber: Carport, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Physische Positionskarte von Niger