Dorfkirche Hönow

Dorfkirche Hönow
Zustand 1948
Schachbrettstein

Die evangelische Dorfkirche Hönow ist eine romanische Saalkirche im Ortsteil Hönow von Hoppegarten im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg. Sie gehört zur Kirchengemeinde Hönow im Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und ist eine offene Kirche.[1]

Geschichte und Architektur

Das Bauwerk ist eine sorgfältig gemauerte vollständige Anlage einer romanischen Dorfkirche in Feldstein aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie besteht aus dem kurzen gedrungenen Schiff, Chor und Halbkreisapsis in deutlicher Staffelung sowie dem markanten Westturm in Schiffsbreite. Eine dendrochronologische Untersuchung der Gerüsthölzer des Chordachstuhls ergab das Jahr 1320.[2] Das Turmobergeschoss ist mit Blendengliederung und einbeschriebenen spitzbogigen Schallöffnungen gegliedert und stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Turmwestportal und die Schiffsfenster wurden zuletzt 1857 verändert. An der Südwestecke des Turms ist ein schachbrettartig verzierter Stein eingesetzt.

Innen ist das zweijochige Schiff zum Chor durch einen Rundbogen, zum Turm durch einen Spitzbogen geöffnet. Im Schiff wurden unter Verstärkung der Mauern fünfstrahlig gegenständige Kreuzrippengewölbe mit Birnstabrippen, im Chor ein achtstrahliges Rippengewölbe ebenfalls mit Birnstabprofilen eingebaut. Die Apsis schließt mit einer Halbkuppel.

Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg am 30. März 1943 durch Luftminen am Dach schwer zerstört und erhielt an den Giebeln mehrere Artillerietreffer. Ein notdürftiger Wiederaufbau konnte erst 1947 vorgenommen werden. Seit 1989 hat die Dorfkirche Hönow wieder einen eigenen Pfarrer. Seitdem wurde die Kirche bis 2002 renoviert, wobei der Kirchhof aufgeräumt, die Südpforte wieder geöffnet, der Turm restauriert, die Wände baulich gesichert und die Dächer neu eingedeckt wurden. Dabei wurden auch die vermauerten Apsisfenster wieder geöffnet. Jährlich nisten Turmfalken an der Kirche.[2]

Ausstattung

Die Orgel ist ein Werk der Firma Sauer Orgelbau aus dem Jahr 1953 und wurde durch die Orgelbauwerkstatt Wolter auf zehn Register auf zwei Manualen und Pedal erweitert. Die Weihe fand am 20. Dezember 1998 durch Roland Münch statt.

Im Juli 1917 wurden zwei alte Bronzeglocken für Kriegszwecke abgegeben. Am 14. November 1923 wurden drei neue Klangstahlglocken mit einem Gewicht von 350, 500 und 900 kg eingeweiht. Die Inschriften lauten: „Die Lebenden rufe ich zur Andacht herbei.“, „Den Toten läute ich Frieden und Ruh.“ und „Menschen kommen und gehen, Gott bleibt bestehen.“[2]

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 479.
  • Heinrich Trost, Beate Becker, Horst Büttner, Ilse Schröder, Christa Stepansky: Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Bezirk Frankfurt/Oder. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1980, S. 295.

Weblinks

Commons: Dorfkirche Hönow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dorfkirche Hönow auf der Website des Förderkreises Alte Kirchen in Brandenburg. Abgerufen am 11. Juni 2020.
  2. a b c Informationen zur Geschichte auf der Website der Gemeinde. Abgerufen am 7. Juni 2020.

Koordinaten: 52° 32′ 48″ N, 13° 38′ 12,4″ O

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HönowKirkeSkakbrætstenNær.JPG
Autor/Urheber: Beethoven9, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Nærbillede af skakbrætsten på Hönow kirke i tårnets SV-hjørne - stenen har kun mønster på én side
Bundesarchiv Bild 183-2005-0717-508, Berlin-Hönow, Kirche.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-2005-0717-508 / Blunck / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
In Hönow, am Rande Berlin's, entsteht eine Neubauernsiedlung (Befehl 209).

UBz: Die Hönower Kirche und die Reste des alten Schlosses. Von den Steinen des Schlosses werden Neubauernhäuser gebaut, während die Kirche aus dem 12. Jahrhundert unter Denkmalschutz steht und im Rahmen des Aufbauplanes wieder restauriert wird.
Aufn.: Illus-Blunck
1936-48

16.8.48
Hoenow church1.JPG
Autor/Urheber: Lienhard Schulz, Lizenz: CC BY 2.5
Feldsteinkirche in Hönow. Rechteckiger Granitquaderbau mit eingezogenem Chor und halbrunder Apsis. Erbaut wahrscheinlich zwischen 1200 und 1250 (jedenfalls vor 1250) direkt über dem Haussee neben einem ehemaligen slawischen Burghügel, dem heute abgetragenen Blocksberg. Das Dorf Hönow ist ein Ortsteil der Gemeinde Hoppegarten im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg und liegt im Barnim.