Division 1 1981/82

Division 1 1981/82
MeisterAS Monaco
Europapokal der
Landesmeister
AS Monaco
UEFA-PokalAS Saint-Étienne
FC Sochaux
Girondins Bordeaux
PokalsiegerParis Saint-Germain
Europapokal der
Pokalsieger
Paris Saint-Germain
Relegation ↓US Valenciennes-Anzin
AbsteigerOGC Nizza
Montpellier PSC
US Valenciennes-Anzin
Mannschaften20
Spiele380 + 2 Relegationsspiele
Tore982  (ø 2,58 pro Spiel)
TorschützenkönigArgentinienArgentinien Delio Onnis, (FC Tours)
Division 1 1980/81

Die Division 1 1981/82 war die 44. Austragung der professionellen französischen Fußballliga. Meister wurde zum vierten Mal seit 1961 die AS Monaco.

Erster Spieltag war der 24. Juli 1981, letzter Spieltag der 7. Mai 1982. Obwohl die französische Nationalmannschaft sich für die Weltmeisterschaft in Spanien qualifiziert hatte, gab es eine vierwöchige Winterpause vom 21. Dezember bis 15. Januar.[1]

Vereine

Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 17. Platz abgeschlossen hatten, dazu zwei direkte Aufsteiger aus der zweiten Division und der Gewinner der Relegationsrunde. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:

Saisonverlauf

Es galt die Zwei-Punkte-Regel; bei Punktgleichheit gab die Tordifferenz den Ausschlag für die Platzierung.

Die Titelverteidiger aus Saint-Étienne schienen vor allem dank ihrer Unbezwingbarkeit – die Verts ließen dort lediglich drei Unentschieden gegen Teams aus dem Tabellenmittelfeld zu – im heimischen Stade Geoffroy-Guichard ihrer Favoritenrolle erneut gerecht zu werden. Allerdings gelang es ihnen nicht, sich entscheidend von einer aus Bordeaux, Monaco und Sochaux bestehenden Verfolgertroika abzusetzen; nach der 28. Runde hatten die besonders auswärts überzeugenden Girondins erstmals die Führung inne, worauf dann allerdings eine Berg- und Talfahrt folgte. Zunächst fielen sie hinter Monaco zurück, überholten diese aber am 33. Spieltag wieder, woran sich eine „schwarze Serie“ anschloss (Niederlagen in Saint-Étienne und Brest sowie zuhause gegen Lens und Auxerre).[2]

Dies reduzierte den Titelkampf auf das Duell Monaco gegen Saint-Étienne, zwei Mannschaften, die sich beide auf eine nahezu „hermetische Abwehr“ sowie die im Ligavergleich besten Angriffsreihen stützten, womit man vor allem bei den Monegassen – mit etlichen jungen Spielern und einem im Profibereich unerfahrenen Trainer – vor Saisonbeginn nicht unbedingt gerechnet hatte.[3] Die Entscheidung zwischen diesen fiel erst am letzten Spieltag, und dort sogar erst in der Schlussviertelstunde. Denn bis dahin war die ASSE fiktiv Meister, weil sie gegen Metz bereits mit 7:2 führte (Endstand: 9:2) und so ihren Ein-Punkte- und Vier-Tore-Rückstand gegenüber der ASM wettgemacht hatte; erst dann erzielte Monaco das Tor des Tages zum 1:0-Sieg gegen Strasbourg.[4] Bei Rekordmeister Saint-Étienne, der auch im Finale des Landespokalwettbewerbs seinem Gegner Paris den Titel überlassen musste, brach anschließend eine bereits seit der Vorsaison nicht mehr zu übersehende Krise endgültig aus. Auf eine vereinsinterne Spaltung in zwei Lager, den Rücktritt des langjährigen Präsidenten Roger Rocher, der zudem über die Existenz einer „schwarzen Kasse“ stürzte, und den Weggang des Stars der Mannschaft, Michel Platini, folgte der lange währende sportliche Niedergang der Verts.[5]

An diesem abschließenden Spieltag sorgten auch die Girondins noch einmal für Schlagzeilen. Aus Protest gegen eine Sperre, die gegen Torhüter Dragan Pantelić aufgrund seines unsportlichen Verhaltens gegenüber einem Linienrichter nach Abpfiff des Lens-Spiels verhängt worden war, setzte Bordeaux' junger Trainer Aimé Jacquet bei der Partie in Nantes nicht seinen etatmäßigen Ersatzkeeper ein, sondern ließ die Elf mit „fliegendem Torwart“ spielen. Während der ersten 60 Minuten stand so der nur 1,63 m große, offensive Mittelfeldakteur Alain Giresse im Kasten der Girondins, der sechs Treffer kassierte; anschließend löste ihn der deutlich längere Innenverteidiger Marius Trésor auf dieser Position ab, der während der restlichen halben Stunde kein weiteres Tor mehr zuließ.[6]

Am unteren Ende der Tabelle mussten Neuling Montpellier und Nizza sich frühzeitig auf den Gang in die zweite Liga einrichten, und auch Valenciennes wusste schon vor dem letzten Spieltag, dass sein Klassenerhalt vom Ausgang der anschließenden Barrages gegen den Dritten der Division 2 abhing. Darin setzte sich der unterklassige FC Mulhouse durch, der damit in der folgenden Saison zum ersten Mal seit 1937 wieder in Frankreichs fußballerischem „Oberhaus“ vertreten war. Dazu kamen die beiden Direktaufsteiger FC Toulouse und FC Rouen.

Abschlusstabelle

Spielorte der Division 1 1981/82
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.AS Monaco 38 24 7 7070:290+4155:21
 2.AS Saint-Étienne (M) 38 22 10 6074:310+4354:22
 3.FC Sochaux 38 20 9 9059:430+1649:27
 4.Girondins Bordeaux 38 19 10 9055:450+1048:28
 5.Stade Laval 38 16 12 10049:400 +944:32
 6.FC Nantes 38 19 5 14064:340+3043:33
 7.Paris Saint-Germain 38 17 9 12058:450+1343:33
 8.AS Nancy 38 13 13 12050:520 −239:37
 9.Stade Brest (N) 38 14 10 14048:570 −938:38
10.Racing Strasbourg 38 12 12 14041:410 ±036:40
11.FC Tours (R) 38 14 7 17061:590 +235:41
12.SEC Bastia (P) 38 12 11 15043:650−2235:41
13.Racing Lens 38 12 10 16044:510 −734:42
14.OSC Lille 38 13 8 17046:540 −834:42
15.AJ Auxerre 38 11 12 15043:580−1534:42
16.Olympique Lyon 38 13 6 19038:460 −832:44
17.FC Metz 38 8 16 14035:490−1432:44
18.US Valenciennes-Anzin 38 10 10 18040:590−1930:46
19.OGC Nizza 38 7 9 22034:570−2323:53
20.Montpellier PSC (N) 38 7 8 23030:670−3722:54

Platzierungskriterien: 1. Punkte – 2. Tordifferenz – 3. geschossene Tore

  • Französischer Fußballmeister und Teilnahme am Europapokal der Landesmeister 1982/83
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1982/83
  • Französischer Pokalsieger und Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1982/83
  • Teilnehmer an der Relegation
  • Abstieg in die Division 2 1982/83
  • (M)amtierender französischer Meister
    (P)amtierender französischer Pokalsieger
    (N)Neuaufsteiger aus der Division 2 1980/81
    (R)Relegationssieger

    Kreuztabelle

    AJ
    Aux
    SEC
    Bas
    Gi.
    Bor
    St.
    Bre
    St.
    Lav
    RC
    Len
    OSC
    Lil
    Ol.
    Lyo
    FC
    Met
    AS
    Mco
    LaP
    Mpl
    AS
    Ncy
    FC
    Nts
    OGC
    Niz
    SG
    Par
    AS
    StÉ
    FC
    Soc
    RC
    Str
    FC
    Tou
    US
    Val
    AJ Auxerre2:23:21:10:11:11:22:20:02:01:11:00:10:01:03:13:03:01:23:0
    SEC Bastia0:14:43:12:21:03:21:01:11:01:03:31:01:13:11:11:11:02:11:0
    Girondins Bordeaux0:24:01:10:01:31:13:02:11:04:11:13:21:02:01:13:11:12:12:0
    Stade Brest2:22:03:12:22:01:01:02:02:20:10:11:21:00:31:12:11:22:13:0
    Stade Laval2:02:01:01:01:02:03:11:02:32:12:11:15:00:30:01:14:20:00:0
    Racing Lens5:21:11:24:00:11:02:12:00:01:02:21:01:01:12:53:20:14:21:1
    OSC Lille1:14:00:11:11:00:31:01:00:26:11:21:05:02:13:40:01:12:22:2
    Olympique Lyon0:14:10:11:00:03:04:13:10:22:02:01:01:02:30:11:01:12:13:0
    FC Metz1:02:01:11:11:10:01:01:00:04:01:20:01:01:10:01:10:04:21:1
    AS Monaco7:14:10:10:03:04:14:03:12:11:05:11:01:00:01:02:31:03:13:1
    Montpellier PSC0:03:21:21:32:11:12:10:01:11:23:02:02:12:50:11:30:01:30:0
    AS Nancy1:12:10:05:02:20:01:12:12:20:33:21:04:00:00:00:03:02:01:3
    FC Nantes2:01:06:03:11:04:01:20:02:03:17:05:12:04:03:01:12:03:14:1
    OGC Nizza4:01:12:22:41:23:12:00:03:10:21:01:23:02:21:31:00:10:11:2
    Paris Saint-Germain2:13:10:21:22:12:11:02:02:01:21:01:24:01:10:01:02:14:34:0
    AS Saint-Étienne3:03:05:01:01:13:11:14:09:22:04:02:11:02:00:01:02:01:05:1
    FC Sochaux5:03:02:10:03:11:01:13:12:11:41:01:02:12:12:12:12:24:12:0
    Racing Strasbourg2:20:01:02:31:22:13:02:00:10:10:02:01:01:12:02:02:31:14:0
    FC Tours2:04:01:25:02:11:04:13:02:21:11:01:11:12:11:23:41:22:12:1
    US Valenciennes-Anzin3:11:20:15:23:11:14:00:12:00:01:02:11:20:02:20:23:00:01:1

    Relegation

    GesamtHinspielRückspiel
    FC Mulhouse6:3US Valenciennes-Anzin5:21:1

    Meistermannschaft AS Monaco

    1.AS Monaco
    AS Monaco

    Dazu kamen zwei Eigentore.[7][8]

    Erfolgreichste Torschützen

    Pl.SpielerVereinTore
    1ArgentinienArgentinien Delio OnnisFC Tours29
    2PolenPolen Andrzej SzarmachAJ Auxerre24
    3Michel PlatiniAS Saint-Étienne22
    4IslandIsland Teitur ThórdarsonRacing Lens19
    5Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Uwe KrauseStade Laval18
    Jugoslawien Sozialistische Föderative RepublikJugoslawien Dragutin VabecStade Brest18
    7Bernard LacombeGirondins Bordeaux17
    8SchwedenSchweden Ralf EdströmAS Monaco15
    Yannick StopyraFC Sochaux15
    10Alain GiresseGirondins Bordeaux14
    Jugoslawien Sozialistische Föderative RepublikJugoslawien Simo NikolićOlympique Lyon14
    12Bernard GenghiniFC Sochaux13
    Jean-François LariosAS Saint-Étienne13
    IsraelIsrael Isaak PeretzRacing Strasbourg13
    José TouréFC Nantes13
    TurkeiTürkei Engin VerelOSC Lille13
    Bernard ZénierAS Nancy13
    18Bruno BelloneAS Monaco12

    Siehe auch

    Literatur

    • Jean-Philippe Rethacker: La grande histoire des clubs de foot champions de France. Sélection du Reader’s Digest, Paris/Bruxelles/Montréal/Zurich 2001, ISBN 2-7098-1238-X
    • Sophie Guillet/François Laforge: Le guide français et international du football éd. 2009. Vecchi, Paris 2008, ISBN 978-2-7328-9295-5
    • Hubert Beaudet: Le Championnat et ses champions. 70 ans de Football en France. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2002, ISBN 2-84253-762-9

    Weblinks

    Anmerkungen und Nachweise

    1. Pierre Minier: 1943-2003 – Football Club de Nantes, le doyen de l’élite. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2003, ISBN 2-911698-23-1, S. 320–323
    2. Beaudet, S. 137
    3. Rethacker, S. 138
    4. Rethacker, S. 139; Beaudet, S. 138
    5. Beaudet, S. 135 und 139
    6. Guillet/Laforge, S. 183; Beaudet, S. 137
    7. Guillet/Laforge, S. 183, ergänzt aus Stéphane Boisson/Raoul Vian: Il était une fois le Championnat de France de Football. Tous les joueurs de la première division de 1948/49 à 2003/04. Neofoot, Saint-Thibault o. J.
    8. Einsätze Ligue 1 1981/82. In: weltfussball.de. Abgerufen am 15. Februar 2018.

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    The design (blazon) is defined in Article 4 of the Constitution for the Republic of Yugoslavia (1946). [1]
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