Diss (Pflanze)

Diss
Ampelodesmos mauritanicus 2.JPG

Diss (Ampelodesmos mauritanicus)

Systematik
Ordnung:Süßgrasartige (Poales)
Familie:Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie:Pooideae
Tribus:Ampelodesmeae
Gattung:Ampelodesmos
Art:Diss
Wissenschaftlicher Name der Tribus
(Conert) Tutin
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Ampelodesmos
Link
Wissenschaftlicher Name der Art
Ampelodesmos mauritanicus
(Poir.) T.Durand & Schinz

Diss (Ampelodesmos mauritanicus) ist die einzige Art der Pflanzengattung Ampelodesmos und der Tribus Ampelodesmeae innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae).

Beschreibung

Blütenstände

Vegetative Merkmale

Diss ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die große Horste bildet und Wuchshöhen von 1 bis 3 Meter erreicht. Die Laubblätter sind bis 1 Meter lang, 7 Millimeter breit, derb, sehr rau und stark gerippt. Später sind die Blattränder eingerollt. Das Blatthäutchen ist 8 bis 15 Millimeter lang, lanzettlich und am Rand gewimpert.

Generative Merkmale

Der Blütenstand ist eine reich verzweigte, bis 50 Zentimeter lange und leicht einseitswendige Rispe. Die gestielten Ährchen sind 10 bis 15 Millimeter lang und zwei- bis fünfblütig. Oft sind die Hüllspelzen purpurfarben. Die Deckspelzen sind auf dem Rücken behaart.

Die Blütezeit reicht von April bis Juni.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.

Ampelodesmos mauritanicus im Habitat

Vorkommen

Diss gedeiht im westlichen Mittelmeerraum in Garigues und Macchien. In Europa kommt die Art ursprünglich in Spanien, Frankreich, Italien, Sizilien und Griechenland sowie auf den Balearen, auf Sardinien und Korsika vor. Außerhalb Europas kommt sie ursprünglich in Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen vor.[1]

Die Art breitet sich nach einem Brand häufig aus.[2]

Systematik

Ampelodesmos mauritanicus ist die einzige Art der einzigen Gattung Ampelodesmos der Tribus Ampelodesmeae innerhalb der Familie der Poaceae.

Die Erstbeschreibung erfolgte 1789 unter dem Namen (Basionym) Arundo mauritanica durch Jean Louis Marie Poiret in Voyage en Barbarie, 2, S, 104. Die Gattung Ampelodesmos wurde 1827 durch Johann Heinrich Friedrich Link in Hortus Regius Botanicus Berolinensis, Band 1, S. 136 aufgestellt. Die Neukombination zu Ampelodesmos mauritanicus(Poir.) T.Durand & Schinz wurde 1894 durch Théophile Alexis Durand und Schinz in Conspectus Florae Africae, 5, S. 874 veröffentlicht.[3]

Weitere Synonyme für den gültigen wissenschaftlichen Namen sind: Ampelodesmos bicolor(Poir.) Kunth, Ampelodesmos mauritanica(Poir.) T.Durand & Schinz, Ampelodesmos tenax(Vahl) Link, Ampelodonax bicolor(Poir.) Lojac., Arundo ampelodesmonCirillo, Arundo bicolorPoir., Arundo festucoidesDesf., Arundo mauritanicaPoir., Arundo mediterraneaDanin, Arundo tenaxVahl, Avena festucoides(Desf.) Raspail, Calamagrostis bicolor(Poir.) J.F.Gmel., Donax festucoides(Desf.) P.Beauv.[3] Ein Synonym für Ampelodesmos ist AmpelodonaxLojac.[4]

Nutzung

Aus den Blättern werden Seile hergestellt und es wird zur Papierherstellung verwendet.[5][6]

Trivialname

Weitere deutsche Trivialnamen dieser Pflanzenart sind: Mauretanisches Bartgras, Felsenschilf,[7] Rebenrohr.

Belege

Einzelnachweise

  1. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Ampelodesmos. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 23. Januar 2020.
  2. Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 400.
  3. a b Ampelodesmos mauritanicus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 12. August 2013.
  4. Ampelodesmos mauritanicus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 12. August 2013.
  5. Ampelodesmos mauritanicus bei Plants For A Future, abgerufen am 12. August 2013.
  6. FAO: PRODUCTS AND MARKETSAMPELODESMOS MAURITANICUSThe role of Ampelodesmos mauritanicus and fibre plants in central Italy
  7. Ampelodesmos mauritanica als „Felsschilf“, „Diss“

Literatur

  • Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Was blüht am Mittelmeer? (= Kosmos-Naturführer). 2. Auflage. Franckh, Stuttgart 1990, ISBN 3-440-05790-9.
  • Thomas Gaskell Tutin: Ampelodesmos Link. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S. 252 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Commons: Diss (Pflanze) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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