Diriamba

Diriamba
Koordinaten: 11° 51′ N, 86° 14′ W
Karte: Nicaragua
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Diriamba
Diriamba auf der Karte von Nicaragua
Basisdaten
StaatNicaragua Nicaragua
DepartementsCarazo
Stadtgründung1894
Einwohner57.512 
– im Ballungsraum33,564
Detaildaten
Fläche348,88
Höhe580 m
GewässerRío Limón, Río Grande, Río Amayito, río La Flor, Río la Maquina.
ZeitzoneUTC−6
StadtvorsitzBismarck Ramón Pérez Paniagua, FSLN
StadtpatronSan Sebastian[1]

Diriamba ist ein Municipio im Departamento Carazo im Westen des mittelamerikanischen Staates Nicaragua, zwischen Pazifik und Nicaraguasee.

Es liegt in der Meseta de Los Pueblos

Geschichte

Diri bedeutet in der Sprache der Chorotega „Hügel“ und Mba „groß“. In Legenden wird von Kaziken – Teytes genannt – berichtet, welche über das Land verfügten, als auch über Fehden, bewaffnete Kämpfe, Frauenraub und Geiselnahme.

Im Valle de Apompuá stand die Wiege von Diriangén (* 1502 in Diriamba; † 25. Dezember 1527 in Teyte Tenderí heute Nindirí, Masaya), einem Fürsten der Chorotega, welcher sich der Konquista widersetzte. Die Mutter von Diriangén war Azcaxochil. Diriangén wurde von den Spaniern als starker, stämmiger Indigena mit schönem Gesicht, beachtlicher Willenskraft, dessen schwarze Augen im Kampf blitzten, beschrieben.

Diriangén konnte mit seiner Armee das Vordringen der gierigen Verbrecher unter Gil Gonzáles Dávila sechs Jahre aufhalten.

Diriangén hat einer Taufe zugestimmt und am 17. April 1522 einen Hinterhalt mit etwa 4.000 bewaffneten Indigenas gelegt. Was dazu geführt hat, dass sich die Konquistadoren zeitweilig auf die Ufer des Lago Cocibolca beschränkten, da die Llanos de Nandaime eine sicherere Überquerung des Isthmus bot.

Eine Legende beschreibt einen Kampf von Teyte Diriangén am Boato Hastado, welcher als Quebrada del Perro gedeutet wird.

Die zweite Expedition unter Francisco Hernández de Córdoba (Gründer Nicaraguas) folgte einer Route entlang der Sierras de Managua, auf welcher von keiner Berührung mit Truppen von Diriangén berichtet wurde.

Eine Legende beschreibt den Tod von Diriangén auf dem Volcán Casitas, in der Cordillera de los Maribios.

Es folgte die spanische koloniale Ausbeutung der Indigenas, sie wurden in den Minen von Las Segovias (der wilde nicaraguanische Norden heute noch in der Bezeichnung Nueva Segovia), den Antillen oder El Perú zur Zwangsarbeit geknechtet.

Der Grundstein für die Basílica de San Sebastián wurde 1891 gelegt und 1931 wurde sie geweiht.

Rafael Ángel Calderón Fournier wurde hier geboren.

Das Municipio ist die Heimat des Profifußballvereins Diriangen Soccer Club.

Kultur

El Güegüence, der Rattenmann ist ein komischer Tanz, aus der Kultur des Nahuatl. 2006 wurde diese mündliche Überlieferung als Patrimonio Oral e Inmaterial de la Humanidad, UNESCO-Welterbe bezeichnet.[2]

Auf Volksfesten wird die Tradition des Danza del Toro Huaco, welche die Ideenwelt des Quetzalcoatl aufgreift, variiert.

Es gibt die Figur des El Gigante, welche einen baskischen Ursprung im Gigante y Cabezón hat.

Weitere traditionelle Tänze sind der morbid sprizige El baile del viejo y la vieja und die Bailes de las Inditas.

Außerdem befindet sich das Museo Ecologico Tropico Seco in Diriamba, welches sich mit der Flora und Fauna, der Geographie, sowie den ökologischen Problematiken wie Umweltverschmutzung in Nicaragua beschäftigt.

San Sebastian

Die Legende wie das Bildnis des San Sebastian nach Diriamba kam schreibt dem Bild, wie dem Bild von Santiago in Jinotope einen Willen zu, welchen sie durchsetzen.

Tourismus

Diriamba grenzt an den Pazifik und hat Strände mit den Badeanstalten La Boquita und Casares. Es verfügt über Kunsthandwerk und über Naturschutzgebiete wie La Maquina mit einem tropischen Wald und einem Wasserfall mit Fauna.

Sport

In Diriamba ist der Fußball-Erstligist FC Diriangén beheimatet. Seine Heimspielstätte ist das Estadio Cacique Diriangén, in dem auch Spiele der nicaraguanischen Fußballnationalmannschaft stattfinden.

Städtepartnerschaft Saarbrücken-Diriamba

Der Saarbrücker Diriamba-Verein e.V. wurde 1984 gegründet, damals noch als Verein zur Förderung einer Städtepartnerschaft Saarbrücken-Diriamba. Nach den ersten demokratischen Wahlen in Nicaragua gründete sich 1990 in Diriamba ADECA, die Partnerorganisation des Diriamba-Verein e.V. Seitdem übermittelt ADECA dem Verein Projektideen für die finanzielle Unterstützung; Vereinsmitglieder arbeiten auch aktiv bei diesen Projekten in Driamba mit. Der Verein will den Menschen in Diriamba und Umgebung helfen, einen selbstbestimmten Weg aus Ungerechtigkeit, Armut und Abhängigkeit zu finden. Nachdem der Verein in den ersten Jahren eher kleinere Projekte realisierte, unterstützt er seit dem Jahr 2000 auch große Projekte.[3]

Corredor Biologico Diriangén

Jünger ist die Vorstellung einen Corredor Biologico Diriangén zu schützen. Wodurch etwa 85.000 tropische Bäume vor der Zerstörung durch die Auslese von teurem Holz geschützt und 122 km² aufgeforstet werden sollten.[4]

Weblinks

Commons: Diriamba, Nicaragua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. El Nuevo Diario, 18 de Enero de 2004 , Güegüense y priostes gobiernan Diriamba (Memento des Originals vom 12. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archivo.elnuevodiario.com.ni
  2. El Nuevo Diario, ene 20, 2007, Un negocio llamado Güegüence (Memento des Originals vom 4. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/impreso.elnuevodiario.com.ni, es:Anexo:Patrimonio de la Humanidad en América
  3. Diriamba-Verein e.V.Saarbrücken (Memento des Originals vom 18. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.diriamba-verein.de
  4. Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.inifom.gob.ni gob.ni, FICHA MUNICIPAL (PDF; 59 kB)

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