Dinatriumhydrogenphosphat

Strukturformel
2 Natriumion Strukturformel von Hydrogenphosphat
Allgemeines
NameDinatriumhydrogenphosphat
Andere Namen
  • Natriumhydrogenphosphat
  • di-Natriumphosphat
  • Dinatriumhydrogenorthophosphat
  • DISODIUM PHOSPHATE (INCI)[1]
  • E 339[2]
SummenformelNa2HPO4
Kurzbeschreibung

farblose, hygroskopische, kristalline Substanz[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer231-448-7
ECHA-InfoCard100.028.590
PubChem24203
ChemSpider22625
DrugBankDB14502
WikidataQ418448
Eigenschaften
Molare Masse
  • 141,96 g·mol−1 (wasserfrei)
  • 177,99 g·mol−1 (Dihydrat)
  • 268,07 g·mol−1 (Heptahydrat)
  • 358,14 g·mol−1 (Dodecahydrat)
Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 2,066 g·cm−3 (20 °C, Dihydrat)[3]
  • 1,68 g·cm−3 (20 °C, Heptahydrat)[3]
  • 1,52 g·cm−3 (20 °C, Dodecahydrat)[3]
Schmelzpunkt
  • >250 °C (Zersetzung, wasserfrei)[3]
  • 93 °C (Kristallwasserabspaltung, Dihydrat)[3]
  • 48 °C (Kristallwasserabspaltung, Heptahydrat)[3]
  • 35 °C (Kristallwasserabspaltung, Dodecahydrat)[3]
pKS-Wert

12,32[4]

Löslichkeit

löslich in Wasser (77 g·l−1 bei 20 °C, wasserfreie Substanz)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-SätzeH: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Toxikologische Daten

>2.000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dinatriumhydrogenphosphat ist ein Natrium-Salz der Phosphorsäure. Es wird auch als sekundäres Natriumphosphat bezeichnet.

Eigenschaften

Wasserfreies Dinatriumhydrogenphosphat ist eine farblose, kristalline, hygroskopische Verbindung. Neben der wasserfreien Verbindung sind auch drei Hydrate bekannt:[3]

  • Dihydrat (Na2HPO4 · 2 H2O)
  • Heptahydrat (Na2HPO4 · 7 H2O)
  • Dodecahydrat (Na2HPO4 · 12 H2O)

Ein Mol wasserfreies Dinatriumhydrogenphosphat nimmt aus der Luft 2 Mol Wasser auf und bindet es als Kristallwasser. Die höheren Hydrate hingegen verwittern an Luft zum Dihydrat.[6] Diese Stabilität des Dihydrats ist auch der Grund für seine Wahl als Puffersubstanz. Beim Erhitzen wird zunächst alles Kristallwasser abgegeben (Dodecahydrat bei 35 °C, Heptahydrat bei 48 °C und Dihydrat bei 92,5 °C)[3], anschließend (bei ca. 250 °C) aber auch – aus je zwei Molekülen – ein weiteres Wassermolekül, wodurch ein Pyrophosphat entsteht.[7]

Dinatriumhydrogenphosphat reagiert in wässriger Lösung basisch:

[3]

Es stellt sich also ein Gleichgewicht zwischen Hydrogen- und Dihydrogenphosphat-Ionen ein.

Synthese

Im Labor kann Natriumhydrogenphosphat aus Natronlauge und Phosphorsäure hergestellt werden.

Verwendung

In der Lebensmitteltechnik wird Dinatriumhydrogenphosphat als Komplexbildner, Säureregulator und Schmelzsalz eingesetzt. Es ist zusammen mit Natriumdihydrogenphosphat und Natriumphosphat in der EU als Lebensmittelzusatzstoff unter der gemeinsamen Nummer E 339 („Natriumphosphate“) für bestimmte Lebensmittel mit jeweils unterschiedlichen Höchstmengenbeschränkungen zugelassen. Nach der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung sind dies – für die meisten zugelassenen Phosphate weitgehend einheitliche – einzelne Festlegungen für eine breite Palette mit zahlreichen unterschiedlichen Lebensmittelsorten. Die zugelassenen Höchstmengen variieren von 0,5 bis hin zu 50 Gramm pro Kilogramm (in Getränkeweißer für Automaten) oder auch dem Fehlen einer festen Beschränkung (quantum satis – nach Bedarf, bei Nahrungsergänzungsmitteln und teils bei Kaugummis). Phosphor steht im Verdacht Hyperaktivität, allergische Reaktionen und Osteoporose auszulösen. Es wurde eine erlaubte Tagesdosis von 70 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht für die Gesamtmenge aufgenommener Phosphorsäure und Phosphate festgelegt.

Phosphatpuffer

Phosphatpuffer

Dinatriumhydrogenphosphat findet in der Biochemie und Molekularbiologie zur Herstellung von Pufferlösungen Anwendung. Durch Mischen von Natriumdihydrogenphosphat- mit Dinatriumhydrogenphosphat-Lösung oder Zugabe von Natronlauge lässt sich ein Phosphatpuffer mit einem bestimmten pH-Wert (pH 6–8) herstellen. Weiterhin ist es Bestandteil von manchen Arzneimitteln als pH-Puffer.

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu DISODIUM PHOSPHATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. Eintrag zu E 339: Sodium phosphates in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 27. Juni 2020.
  3. a b c d e f g h i j k l m Eintrag zu Dinatriumhydrogenphosphat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Februar 2021. (JavaScript erforderlich)
  4. Eintrag zu Phosphorsäure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. Mai 2014.
  5. Datenblatt di-Natriumhydrogenphosphat ≥ 99%, wasserfrei (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 19. Februar 2021.
  6. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 774.
  7. Jander, Blasius, Strähle: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum. 14. Auflage. Hirzel, Stuttgart 1995, ISBN 978-3-7776-0672-9, S. 337–338.

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