Diminazen

Strukturformel
Strukturformel von Diminazen
Allgemeines
FreinameDiminazen
Andere Namen

4,4′-(Triazen-1,3-diyl)dibenzen carbimidamid

SummenformelC14H15N7
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer536-71-0
EG-Nummer208-644-6
ECHA-InfoCard100.007.860
PubChem2354
ChemSpider2264
DrugBankDB03608
WikidataQ410958
Arzneistoffangaben
ATC-Code

QP51AF01

Wirkstoffklasse

Antiprotozoikum

Wirkmechanismus

unbekannt

Eigenschaften
Molare Masse281,32 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Diminazen ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der aromatischen Di-Amidine. Diminazen wird in der Tiermedizin als Diaceturatsalz (N-Acetylglycinat) intramuskulär, subkutan oder kutan gegen pathogene Einzeller wie Babesia, Trypanosoma, Leishmania[2] und Cytauxzoon und gegen einige Bakterien (Brucella und Streptokokken) eingesetzt. Der genaue Wirkungsmechanismus ist noch nicht genau bekannt, Diminazen hemmt vermutlich die DNA-Replikation.

Da der Wirkstoff in keinem Anhang der Verordnung (EWG) Nr. 2377/90 über Höchstmengen für Tierarzneimittelrückstände in Nahrungsmitteln aufgeführt ist, ist der Einsatz von Diminazen bei lebensmittelliefernden Tieren in der Europäischen Union verboten.

Nebenwirkungen

Diminazen kann zu schweren, teilweise tödlichen Schäden an Leber, Nieren und Gehirn führen. Akute Nebenwirkungen sind Erbrechen, Durchfall und niedriger Blutdruck.

Besonders Kamele sind gegenüber Diminazen sehr empfindlich, schon bei therapeutischer Dosis kann es zu tödlichen Zwischenfällen kommen.

Handelsnamen

Azidin, Berenil, Ganasag, Pirocide

Literatur

  • Peregrine, A.S. und Mamman, M. (1993): Pharmacology of diminazene: a review. In: Acta Trop. 54(3–4); 185–203. PMID 7902657.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Lut, Lynen: Local application of diminazene aceturate: An effective treatment for cutaneous leishmaniasis? In: researchgate.net. ResearchGate, 1. April 1992, abgerufen am 9. April 2020 (englisch).

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