Dieter Rucht

Dieter Rucht, 2013

Dieter Rucht (* 26. Juni 1946 in Kempten (Allgäu)) ist ein deutscher Soziologe. Bis zu seiner Emeritierung im Juni 2011 war er Ko-Leiter der Forschungsgruppe Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und (seit 2001) Honorarprofessor am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin (Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften). Rucht war bis Anfang 2018 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac.[1]

Leben

Dieter Rucht studierte Sozialkunde, Sport und Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wurde dort 1980 in Politikwissenschaft promoviert. Aus seiner Dissertation gingen zwei Publikationen hervor: "Von Wyhl nach Gorleben" (1980) sowie "Planung und Partizipation" (1982). Er lehrte und forschte in München, Berlin, Cambridge (Harvard University), Paris (EHESS) und Ann Arbor (University of Michigan). Von 1988 bis 1997 arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter in der Abteilung Öffentlichkeit und soziale Bewegungen am WZB, die von Friedhelm Neidhardt geleitet wurde. Von 1998 bis 2000 war er Professor für Soziologie an der University of Kent at Canterbury und kehrte dann zurück ans WZB, wo er die Leitung der Forschungsgruppe Politische Öffentlichkeit und Mobilisierung übernahm. Von 2005 bis 2011 leitete er dort gemeinsam mit dem Historiker Dieter Gosewinkel die Forschungsgruppe Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa. Rucht ist Vorsitzender des Vereins für Protest und Bewegungsforschung e.V. und Mitbegründer des gleichnamigen Instituts für Protest- und Bewegungsforschung (ipb).[2] Er war Mitherausgeber der Buchreihe Bürgergesellschaft und Demokratie im VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.[3]

Forschungsschwerpunkte

  • Politische Soziologie
  • sozialer Wandel
  • politische Partizipation
  • soziale Bewegungen
  • Umweltkonflikte
  • Europäische Integration
  • transnationale politische Mobilisierung

Publikationen (Auswahl)

  • als Herausgeber zusammen mit Roland Roth: Neue Soziale Bewegungen in der Bundesrepublik Deutschland. Campus, Frankfurt am Main u. a. 1987, ISBN 3-593-33823-8.
  • als Herausgeber zusammen mit Roland Roth: Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch. Campus, Frankfurt am Main u. a. 2008, ISBN 978-3-593-38372-9.[4]
  • als Herausgeber zusammen mit Stefaan Walgrave: The World Says No to War. University of Minnesota, Minneapolis/London 2010, ISBN 978-0-8166-5095-8.
  • Modernisierung und neue soziale Bewegungen. Deutschland, Frankreich und USA im Vergleich. Campus, Frankfurt am Main u. a. 1997, ISBN 3-593-35171-4, (Theorie und Gesellschaft 32)

Weblinks

Commons: Dieter Rucht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates. In: Attac. Archiviert vom Original am 20. Juli 2018; abgerufen am 13. Juli 2018.
  2. Institut für Protest- und Bewegungsforschung. 31. Juli 2012, abgerufen am 12. Juli 2016.
  3. Herausgeber der Buchreihe Bürgergesellschaft und Demokratie
  4. Veränderung beginnt mit Opposition. Rezension in analyse & kritik, Nr. 530 vom 15. August 2008.

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Autor/Urheber: Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Prof. Dr. Dieter Ruch (Soziologe), Foto: <a href="http://www.stephan-roehl.de" rel="nofollow">Stephan Röhl</a>

Foto: Stephan Röhl

Veranstaltung "25 Jahre Forschungsjournal (Neue) Soziale Bewegungen" in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin