Die Nacht der reitenden Leichen

Film
Deutscher TitelDie Nacht der reitenden Leichen
OriginaltitelLa Noche del terror ciego
ProduktionslandSpanien, Portugal
OriginalspracheSpanisch
Erscheinungsjahr1971
Länge101 (uncut) Minuten
Altersfreigabe
  • FSK SPIO/JK oder FSK 18
Stab
RegieAmando de Ossorio
DrehbuchAmando de Ossorio
ProduktionJosé Antonio Pérez Giner
Salvadore Romero
MusikAntón García Abril
KameraPablo Ripoll
SchnittJosé Antonio Rojo
Besetzung
  • Lone Fleming: Elizabeth „Bella“ Turner
  • César Burner: Roger Walters
  • María Elena Arpón: Virginia White
  • José Thelman: Pedro Candal
  • Rufino Inglés: Inspektor Oliveira
  • Verónica Llimera: Nina
  • Simón Arriaga: Gerichtsdiener
  • Francisco Sanz: Professor Candal
  • Juan Cortés: Rechtsmediziner
  • Andrés Isbert: Polizeileutnant Marcos
  • Antonio Orengo: Tonio, Sohn des Lokführers
  • María Silva: Maria

Die Nacht der reitenden Leichen (Original: La Noche del terror ciego) ist ein spanisch-portugiesischer Horrorfilm des Regisseurs Amando de Ossorio, der auch das Drehbuch schrieb.

Der Film ist der Auftakt einer vierteiligen Horrorfilmreihe, die Amando de Ossorio zwischen 1971 und 1975 inszenierte. Allen gemein ist, dass sie von einem mysteriösen Orden der Tempelritter handeln und die blutgierigen Wesen durch den Einsatz von Zeitlupenszenen hervorgehoben werden. Dem Film folgten die Fortsetzungen Die Rückkehr der reitenden Leichen von 1973, Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen von 1974 und Das Blutgericht der reitenden Leichen von 1975.

Handlung

Die Mitglieder eines ritterlichen Geheimbundes, sogenannte Templer, suchen im mittelalterlichen Portugal mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nach einem Weg, Unsterblichkeit zu erlangen. Die Sektenmitglieder bedienen sich der schwarzen Magie, verschreiben sich Luzifers Kult und trinken dazu rituell das Blut geopferter Jungfrauen. Für diese satanischen Vergehen an den unbefleckten Mädchen werden sie später exkommuniziert, hingerichtet und wegen Teufelsanbetung auf ewig verflucht; ihre Leichen werden den Krähen zum Fraß vorgeworfen, die ihnen die Augen herauspicken. Es gelingt ihnen aber, hinter „das Geheimnis des Untodes“ zu kommen, so dass sie seither verdammt sind, allnächtlich nach Mitternacht aus ihren Gräbern zu steigen und menschliches Blut zu trinken. Sobald die Untoten nachts ihre Gräber in der Burgruine verlassen, setzt ein langsamer, hypnotischer, repetitiver Trommelrhythmus mit beschwörendem Chorgesang ein, was ein beklemmendes Gefühl der akuten Bedrohung erzeugt und sowohl den Vor- als auch den Abspann untermalt.

In der Gegenwart verbringt Virginia mit ihrem Freund Roger den gemeinsamen Urlaub auf der Iberischen Halbinsel, wo sie zufällig ihre ehemalige lesbische Schulfreundin Bella trifft, mit der sie einst eine Beziehung unterhielt. Roger lädt die attraktive Bella zu einer Fahrt ins Umland ein, der Virginia nur widerwillig zustimmt. Die Gruppe ahnt jedoch nichts von den schaurigen Ereignissen, die sich hier in der Berglandschaft von Berzano vor über 500 Jahren zugetragen haben. Auf der Zugfahrt flirtet die alleinstehende Bella mit Roger, und es kommt zu kleinen Eifersüchteleien, so dass Virginia wütend den fahrenden Zug im portugiesischen Hinterland verlässt und allein durch die Einöde streift. Nach einer kurzen Wanderung entdeckt die junge Frau eine mittelalterliche Abtei, in deren Hof Templer begraben sind. In der Behausung der reitenden Leichen schlägt sie kurzerhand ihr Nachtlager auf. Zur nächtlichen Stunde steigen die verfluchten, vermummten und teils berittenen Kreaturen aus ihren Gräbern, erspüren Virginias Anwesenheit und orten sie mit Hilfe ihrer verbliebenen Sinne. Anschließend kreisen sie blutgierig ihr wehrloses Opfer ein und saugen es bis auf den letzten Tropfen aus. Die junge Frau verstirbt, wird allerdings später selbst zu einer blutgierigen Kreatur.

Am nächsten Tag werden Bella und Roger von zwei Polizisten gebeten, Virginias blutleeren Leichnam zu identifizieren. Vom Rechtsmediziner erfahren die beiden, dass ihre Freundin mehrmals gebissen wurde und womöglich Opfer eines Ritualmordes wurde. Mit Nachdruck treiben sie weitere Nachforschungen an, um Virginias rätselhaften Tod aufzuklären. Von Nina, einer ortskundigen Angestellten Bellas, erfahren sie von weiteren mysteriösen Todesfällen im Umfeld der Abtei, der die Einheimischen mit Argwohn und Furcht begegnen. Angeblich sollen die „geblendeten Toten“, die über ein exzellentes Gehör verfügen sollen, immer noch die Gegend verunsichern. Nina ist es auch, die zeitlich verzögert die auferstandene und zum Blutsauger mutierte Virginia nach einem Zweikampf ausschaltet und verbrennt.

Die Polizei tappt im Mordfall Virginia im Dunkeln. Der Verdacht der Staatsgewalt richtet sich zunächst gegen den Schmuggler Pedro und seine in der Nähe operierende Bande, die den Mythos angeblich zur Abschreckung verbreitet, um ungestört illegalen Geschäften nachzugehen. Es gelingt Bella und Roger, den Schmugglerboss Pedro zu überreden, gemeinsam mit ihnen und Maria, Pedros Freundin, die Nacht in der Abtei zu verbringen, um zu beweisen, dass die Anschuldigungen gegen ihn völlig haltlos sind. Doch zu ihrer Verwunderung steigen nach Mitternacht die kuttentragenden Ungetüme aus ihren Gräbern, reiten auf ihren Pferden aus, ermorden Pedro sowie Maria und verletzen Roger tödlich. Einzig Bella gelingt die Flucht vor ihren blinden Verfolgern.

Ihre Flucht vor der Meute führt die verängstigte Frau in die Nähe eines vorbeifahrenden Eisenbahnzuges, der anhält und die schockierte Frau aufnimmt. Ihre reitenden Verfolger überfallen den Zug und töten alle Passagiere – bis auf die apathische Bella. Am nächsten Morgen rollt der Zug ohne Lokführer in den nächsten Bahnhof ein, an dem ahnungslose Reisende unter Geschrei die Opfer entdecken.

Kritiken

„Ein holprig inszenierter Horrorfilm, der Elemente des Vampirfilms mit Motiven der iberischen Vergangenheit zu verknüpfen versucht, aber nicht mehr als eine verrückte Reihung diverser Versatzstücke des Genres zuwege bringt.“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Nacht der reitenden Leichen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.