Deutscher Hörspielpreis der ARD

Der Deutsche Hörspielpreis der ARD (von 2006 bis 2007: ARD-Hörspielpreis) ist eine Auszeichnung, die von einer fünfköpfigen unabhängigen Jury für das beste Hörspiel verliehen wird, das im Wettbewerbsprogramm der ARD-Hörspieltage vorgeführt wird.

Statuten

Der Preis besteht aus einer Urkunde, einer Trophäe und ist mit der Übernahme des prämierten Hörspiels durch die Landesrundfunkanstalten der ARD und des Deutschlandradios, seit 2015 auch des ORF und SRF verbunden. Zusätzlich ist er mit 5.000 Euro dotiert. Die Jury bestimmt, wer das Preisgeld erhält (Autoren, Bearbeiter, Regisseure, Schauspieler etc.) und darf dieses auch aufteilen. Außerdem hat sie die Möglichkeit eine lobende Erwähnung auszusprechen. Der jeweilige Juryvorsitzende wird von der federführenden Rundfunkanstalt berufen; er benennt die vier weiteren Jurymitglieder.

Ablauf

Für die ARD-Hörspieltage, die seit 2006 alljährlich im November im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) und in der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) stattfinden, nominieren die Hörspiel-Redaktionen der ARD, des Deutschlandradios, der ORF und des SRF je eine eigene Produktion. Die Stücke werden nach dem gemeinsamen Hören von der fünfköpfigen Fachjury bewertet und anschließend von Publikum und Machern weiter diskutiert. Am Ende entscheidet die Jury in nichtöffentlicher Sitzung über den Preisträger. Gleichzeitig hat das Publikum die Gelegenheit, in einem Online-Voting aus den zwölf Nominierungen seinen Favoriten per Stimmabgabe an den bereitgestellten Terminals vor Ort oder von zu Hause aus mit dem ARD-Online-Award auszuzeichnen. Dieser Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Bisherige Jurys:

Preisträger

  • 2006 Matthias Baxmann (Autor): Entweder bin ich irr oder die Welt nach Texten von Einar Schleef, SWR/WDR 2006 (auch ARD-Online-Award).
  • 2007 Werner Fritsch (Autor und Regie): Enigma Emmy Göring, SWR 2006.
  • 2008 Liquid Penguin Ensemble (= Katharina Bihler und Stefan Scheib: Autoren und Realisation): Gras wachsen hören. Das biolingua-Institut wird 100 Jahre alt, SR 2007 (auch ARD-Online-Award).
  • 2009 Stefan Weigl (Autor), Thomas Wolfertz (Regie und Realisation): Moment, das wird Sie interessieren!, WDR 2008 (auch ARD-Online-Award).
  • 2010 Thilo Reffert (Autor): Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle, MDR 2009 (auch ARD-Online-Award).
  • 2011 Jan Georg Schütte (Autor und Regie): Altersglühen oder Speeddating für Senioren, NDR 2011.
  • 2012 Hermann Bohlen (Autor und Regie): Alfred C. - Aus dem Leben eines Getreidehändlers, D-Kultur/hr 2012.
  • 2013 Paul Plamper: Der Kauf, WDR/BR/DLF/Schauspiel Köln 2013.
  • 2014 Helgard Haug / Daniel Wetzel (Rimini Protokoll): Qualitätskontrolle oder warum ich die Räusper-Taste nicht drücken werde!, WDR 2014.
  • 2015 Ulrike Müller: Das Projekt bin ich, rbb 2014
  • 2016 Robert Wilson: Tower of Babel, HR, BBC, NDR, RBB, SWR 2016
  • 2017 Noam Brusilovsky: Broken German nach dem Roman von Tomer Gardi, SWR
  • 2018 Magda Woitzuck: Die Schuhe der Braut, ORF
  • 2019 Helgard Haug / Thilo Guschas: Chinchilla Arschloch, waswas, Komposition: Frank Böhle, Regie: Helgard Haug, WDR
  • 2020 Christoph Buggert: Einsteins Zunge. Aus dem Nachlass meines Bruders, Komposition und Regie: Liquid Penguin Ensemble, SR/MDR
  • 2021 Noam Brusilovsky / Ofer Waldman: Adolf Eichmann - Ein Hörprozess, Regie: Noam Brusilovsky, RBB/DLF
  • 2022 Katharina Volckmer: Der Termin, Bearbeitung und Regie: Rebekka David, Übersetzung aus dem Englischen: Milena Adam Komposition: Camill Jammal, SWR"
  • 2023 Mara May und Jūratė Braginaitė: Vogel Igel Stachelschwein. Ein Spiel in Weimar Nord, MDR

Beste schauspielerische Leistung

Seit 2016 wird im Rahmen der ARD Hörspieltage in der Kategorie Beste schauspielerische Leistung eine Auszeichnung an Darstellerinnen und Darsteller in einer Hörspielproduktion verliehen. Diese ist mit einer Urkunde und einem Preisgeld von 3000 Euro verbunden. Der Preis wird von einer einzelnen Jurorin bzw. einem einzelnen Juror bestimmt.

Weblinks