Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft

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Die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft (von 2001 bis 2006 Ramada-Treff Cup, von 2006 bis 2017 Ramada Cup) ist ein Schachturnier des Deutschen Schachbundes (DSB) für Spieler mit einer Wertungszahl unter 2300. Die meisten Teilnehmer sind Mitglieder deutscher Schachvereine und damit des Deutschen Schachbunds, die Meisterschaft ist aber auch für Mitglieder ausländischer Vereine und vereinslose Schachspieler offen. Sie wird jährlich im Zeitraum von Oktober bis zum Wochenende nach Fronleichnam im darauffolgenden Jahr ausgetragen.

Spielmodus

DSB-Präsident Alfred Schlya und NRW-Präsident Jürgen Weyer, 1. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft

Die Meisterschaft wurde anfangs in fünf Gruppen ausgetragen und bestand aus fünf Vorturnieren und einem Finale, für das sich die jeweils fünf besten Spieler jeder Gruppe und jedes Vorturniers qualifizierten. Im Jahre 2006 wurde die Zahl der Vorturniere, Gruppen und Qualifikanten je Gruppe auf sechs, 2017 auf sieben erhöht. Seit 2014 qualifizieren sich zusätzlich die besten weibliche Teilnehmerinnen der Gruppen für das Finale.

Die Gruppeneinteilung basiert hierbei auf der Turnierwertungszahl (TWZ) – entweder der Deutschen Wertungszahl (DWZ) oder der Elo-Zahl. Bis 2017 wurde die höhere Zahl angesetzt, seit 2017 können die Teilnehmer wählen, ob sie nach DWZ oder Elo eingestuft werden.

Die Qualifikationsturniere und das Finale werden in verschiedenen Städten organisiert. Pro Turnier kommen hunderte Teilnehmer für mehrere Tage zusammen; von 2001/02 bis 2005/06 stieg die Gesamtteilnehmerzahl von 1396 auf 1673; 2011/12 nahmen 1916 Spieler teil.

Spielort 2016 in Bad Soden
Spielort 2018 in Brühl

Geschichte

Das Logo der Ramada-Hotels

Die Turnierserie wurde 2001 anlässig des 125. Geburtstag des Deutschen Schachbundes von Dirk Jordan ins Leben gerufen. Als Sponsor konnte die Hotelkette Ramada (später H-Hotels) gewonnen werden. Diese stellt unter anderem einen Großteil der Preise in Form von Hotelgutscheinen zur Verfügung. Das Turnier trug zunächst den Beinamen RAMADA-TREFF Cup, später nur noch RAMADA Cup. Nach der Einstellung der Marke Ramada entfiel der Beiname ab 2017, H-Hotels blieb jedoch zunächst Sponsor.

2018 kam es zum Bruch des Schachbunds mit Dirk Jordan, dem unerlaubte Nebenabreden mit den beteiligten Hotels vorgeworfen wurden. Jordan hätte demnach mit den Hotels vereinbart, dass diese einen Anteil der Übernachtungseinnahmen an Vereine spenden, die damit bei Unternehmen der Familie Jordan einkauften.[1] Damit endete auch die Zusammenarbeit mit der Hotelkette H-Hotels. Im September 2018 wurde bekanntgegeben, dass die Turnierserie von einem neuen Organisationsteam in anderen Hotels weitergeführt wird.[2]

Teilnehmerzahlen

SaisonAnz. VorturniereTeilnehmer Gesamt
2001/0251397
2002/0351495
2003/0451675
2004/0551820
2005/0651673
2006/0761946
2007/0861687
2008/0961855
2009/1061746
2010/1161860
2011/1261916
2012/1362065
2013/1462120
2014/1562197
2015/1662258
2016/1762379
2017/1872784
2018/1971315 (nach 4 Vorturnieren)
Gesamt34188

Turniere und Amateurmeister

Weblinks

Commons: Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stefan Löffler: Dame, König, Kickback. Korruption im deutschen Schachbund?. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. August 2018
  2. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft 2018/19 in den Startlöchern. Deutscher Schachbund, 7. September 2018

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Annmarie Mütsch, Grenke Chess Open 2016 in Karlsruhe.
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Ramada Hotel in Bad Soden, Treppenabgang von erster Etage (Ausstellung Meißener Porzellan) in das Erdgeschoss mit Ausgang zum Alten Kurpark und rechts zum Turniersaal, wo der Ramada Cup stattfand.
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Derek Gaede, Dähne-Pokal-Sieger 2017 in Niedernhausen.
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Spielort des Vorturniers in Brühl zur Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft 2017/2018
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DSB-Präsident Alfred Schlya und NRW-Präsident Dr. Jürgen Weyer, 1. Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft in Brühl bei Köln.