Deutsche Nordische Skimeisterschaften 1973

Deutsche Nordische Skimeisterschaften

Nordic combined pictogram.svg

MännerFrauen
Sieger
Skilanglauf
(Kurzdistanz)
Walter DemelWalter Demel Walter DemelMichaela EndlerMichaela Endler Michaela Endler
Skilanglauf
(Langdistanz)
Walter DemelWalter Demel Walter DemelMichaela EndlerMichaela Endler Michaela Endler
Skilanglauf
(Skimarathon)
Klaus GehrkeKlaus Gehrke Klaus Gehrke
Skilanglauf
(Verbandsstaffel)
BayernBayern Bayern I
Hans Speicher
Hannes Bleier
Edgar Eckert
Walter Demel
BayernBayern Bayern I
Annemie Amslinger
Kathrin Glasl
Michaela Endler
Skilanglauf
(Vereinsstaffel)
SC ZwieselSC Zwiesel SC Zwiesel
Emil Lettenmaier
Günter Wallner
Franz Bernreiter
Walter Demel
Nordische KombinationFlagge Schwaben Bayern.svg Franz Keller
Skispringen
(Normalschanze)
Rudi TuschRudi Tusch Rudi Tusch
Skispringen
(Großschanze)
Alfred GroscheAlfred Grosche Alfred Grosche
Wettbewerbe
Austragungsorte51
Einzelwettbewerbe62
Teamwettbewerbe21
1972
1974

Die Deutschen Nordischen Skimeisterschaften 1973 fanden vom 3. bis zum 11. Februar in Braunlage und Reit im Winkl statt. Ursprünglich sollten alle Wettkämpfe im Harz veranstaltet werden, doch machten schwere Wetterbedingungen – die unter anderem die Loipen in Wasser gefüllte „Straßenbahnschienen“ verwandelten – eine Verlegung notwendig. Diese muss als einmaliges organisatorisches Meisterstück bezeichnet werden. Allerdings fiel der 50-km-Skimarathon der Verlegung zum Opfer, der stattdessen am Sonntag, dem 4. März im Rahmen der bayerischen Meisterschaften in Bayrischzell nachgeholt wurde.

Das Meisterschaftsspringen von der Großschanze fand am 18. Februar in Neustadt statt. Da aufgrund der schlechten Wetterbedingungen weder in Braunlage noch in Reit im Winkl ein Wettkampf von der Normalschanze abgehalten werden konnte, wurde der Wettbewerb von der Normalschanze auf den 17. Februar nach Schonach verlegt.

Skilanglauf

Frauen

5 km

PlatzNameOrtZeit (std)
01Michaela EndlerAschau0:20:16,41
02Katrin GlaslPasing0:20:56,27
03Haldis ZühlkeWillingen0:21:03,11
04Barbara FallerBubenbach0:21:09,25
05Sigrid AfflerbachErndtebrück0:21:26,43
06Annemie AmslingerAltötting0:21:30,37

Datum: Samstag, 10. Februar 1973

Michaela Endler holte ihren fünften Titel hintereinander über 5 Kilometer. Der Wettbewerb fand unter äußerst schwierigen und strapaziösen Verhältnissen statt. So setzte eine Stunde vor dem Start ein starker Schneefall ein. Es nahmen 24 Athletinnen am Langlauf teil.

10 km

PlatzNameOrtZeit (std)
01Michaela EndlerAschau0:34:39,87
02Katrin GlaslPasing0:35:52,17
03Annemie AmslingerAltötting0:37:36,17
04Stefanie Köhrer-WamslerDegenfeld0:38:37,70
05Renate BraunBaiersbronn0:39:42,65

Datum: Freitag, 9. Februar 1973

Die Seriensiegerin Michaela Endler wurde erneut Deutsche Meisterin über zehn Kilometer.

Verbandsstaffel

PlatzNamenVerbandZeit (std)
01Annemie Amslinger
Kathrin Glasl
Michaela Endler
Bayern I1:09:22,62
02Sigrid Afflerbach
Iris Schulz
Haldis Zühlke
Westdeutschland I1:11:36,63
03Schwaben I1:13:17,82
04Bayern II1:14:25,75
05Schwaben II1:15:23,16
06Harz I1:19:43,44

Datum: Sonntag, 11. Februar 1973

Den 3×5-Kilometer-Staffellauf gewann die bayerische Staffel überlegen mit mehr als zwei Minuten Vorsprung. Auch die Vertreterinnen des Westdeutschen Skiverbands kamen rund zwei Minuten vor ihren Konkurrentinnen aus Schwaben ins Ziel.

Männer

15 km

PlatzNameOrtZeit (std)
01Walter DemelZwiesel0:54:46,29
02Hans SpeicherReit im Winkl0:55:15,30
03Georg ZipfelKirchzarten0:56:00,92
04Hannes BleierBayrischzell0:56:08,74
05Edgar EckertNeubau0:56:11,10
06Georg MartinNesselwang0:56:32,86
07Hartmut DöppWinterberg0:56:36:46

Datum: Samstag, 10. Februar 1973

Der Favorit Walter Demel wurde seiner Rolle gerecht und wurde trotz eines glatten Skis Deutscher Meister. Der Vorjahresdritte Gerhard Gehring gab nach sechs Kilometern auf. Es nahmen 94 Athleten am Langlauf teil.

30 km

PlatzNameOrtZeit (std)
01Walter DemelZwiesel1:40:18,72
02Edgar EckertNeubau1:40:44,63
03Hannes BleierBayrischzell1:42:58,09
04Gerhard GehringFüssen1:43:53,99
05Gerd WinklerLangewiese1:44:08,40
06Georg AllgaierMehrstetten1:46:18,72

Datum: Dienstag, 6. Februar 1973

Der Deutsche Meister über die 30-km-Langlaufstrecke Walter Demel schimpfte im Ziel über das Meisterschaftsrennen: „Diese Strecke ist für eine Meisterschaft unmöglich, weil sie viel zu leicht ist und keine Schwierigkeiten hat.“ Dennoch konnte sich Demel über seinen zehnten Meistertitel über diese Distanz freuen. Aufgrund einer nebligen Wetterlage mit Temperaturen unter Null Grad hatten die Athleten mit Wachsproblemen zu kämpfen, da auf der zum Teil neu gelegten Spur unterschiedliche Schneeverhältnisse herrschten.

50 km

PlatzNameOrtZeit (std)
01Klaus GehrkeBad Wiessee2:51:53,70
02Bertel BohnBad Wiessee2:53:21,61
03Peter WeißBrend2:54:52,51
04Josef NiedermeierReit im Winkl2:55:12,97
05Conny WinklerGarmisch-Partenkirchen2:58:37,57
06Heini SimonKrün2:58:41,77

Datum: Sonntag, 4. März 1973

Der 50-km-Skimarathon musste verlegt werden und fand schließlich erst Anfang März in Bayrischzell statt. Aufgrund der neuen Terminierung konnte die bundesdeutsche Elite nicht am Rennen teilnehmen, da sie bei internationalen Wettkämpfen in Schweden verweilten. Nasser Neuschnee stellte einige Athleten vor große Probleme, sodass nur 35 der 72 startenden Skilangläufer ins Ziel kamen. Deutscher Meister wurde Klaus Gehrke vom SC Bad Wiessee vor seinem Klubkameraden Bertel Bohn und dem Schwarzwälder Peter Weiß vom SZ Brend.

Verbandsstaffel

PlatzNamenVerbandZeit (std)
01Hans Speicher
Hannes Bleier
Edgar Eckert
Walter Demel
Bayern I2:44:04,01
02Emil Lettenmaier
Ludwig Reiser
Georg Martin
Gerhard Gehring
Bayern II2:46:51,38
03


Hartmut Döpp
Westdeutschland I2:48:27,56
04Bayern III2:49:57,62
05
Urban Hettich

Georg Zipfel
Schwarzwald I2:52:32,37
06Schwaben I2:52:44,55

Datum: Sonntag, 11. Februar 1973

Nachdem Hans Speicher, Hannes Bleier und Edgar Eckert bereits jeweils die Bestzeit auf ihrer Strecke liefen, sicherte der Schlussläufer der ersten bayerischen Staffel Walter Demel den Gewinn des 4×10-Kilometer-Staffellauf ab. Die Bestzeit beim letzten Streckenabschnitt zeigte Georg Zipfel, womit er seine Staffel noch vom achten auf den fünften Rang vorbrachte.

Vereinsstaffel

PlatzNamenVereinZeit (std)
01Emil Lettenmaier
Günter Wallner
Franz Bernreiter
Walter Demel
SC Zwiesel2:20:02,98
02SC Fischen2:21:34,94
03SC Schonach2:24:48,58
04SZ Breitnau2:24:58,68
05WSC Weißenstadt2:25:26,01
06WSV Reit im Winkl2:25:34,44
07SK Nesselwang2:26:00,04
08SK Langewiese2:26:44,90
09SC Altenau2:28:15,00
10SC Villingen2:30:26,08

Datum: Samstag, 3. Februar 1973

Den 4×10-Kilometer-Staffellauf im Harz gewann der SC Zwiesel. Der Schlussläufer des SC Zwiesels war der 37 Jahre alte Bundesgrenzschutzhauptmeister Walter Demel, der somit nicht nur seinen 33. Meistertitel gewann, sondern darüber hinaus erstmals Deutscher Meister in der Vereinsstaffel wurde. Bereits mit dem 18-jährigen Emil Lettenmaier legte das Zwieseler Quartett den Grundstein zum Sieg, denn er übergab den Staffelstab bereits mit 55 Sekunden Vorsprung auf die Titelverteidiger vom SC Fischen. Das Rennen wurde bei Temperaturen etwas unter dem Gefrierpunkt oberhalb von Braunlage auf einer 10-km-Rundstrecke bei Oderbrück ausgetragen. Es waren 25 Staffeln am Start.

Nordische Kombination

Einzel

PlatzNameOrtGesamtpunkte
01Franz KellerNesselwang
02Hans RudhartIsny418,60
03Urban HettichSchonach398,92
04Rainer KlumppBaiersbronn398,15
05Peter HauserReit im Winkl381,44
06Robert RosenfelderBlasiwald376,75

Datum: Freitag, 9. Februar und Samstag, 10. Februar 1973

Der Sprunglauf der Meisterschaften in der Nordischen Kombination musste verlegt werden, da Nebel und heftige Windstöße das Springen auf der Wurmbergschanze in Braunlage unmöglich machten. Da sich die Wetteraussichten nicht besserten, wurden die Meisterschaften kurzfristig im 710 Kilometer entfernten Reit im Winkl fortgeführt. Bereits nach dem Skispringen von der Franz-Haslberger-Schanze schien die Titelverteidigung des Nesselwangers Franz Kellers gesichert. Denn mit Sprüngen auf 79,5 und 80 Metern gewann er den Kombinationssprunglauf vor Robert Rosenfelder und Hans Rudhart. Zwar zeigte der Bundeswehrfeldwebel Keller nur die viertbeste Laufleistung über 15 Kilometer (59:30,28 min), doch war ihm letztlich sein vierter Titel in Folge nicht mehr zu nehmen. Der schnellste Läufer war Hans Rudhart (57:33,42 min) vor den Schwarzwäldern Rainer Klumpp (58:43,09 min) und Urban Hettich (59:17,19 min).

Skispringen

Normalschanze

PlatzNameVereinWeite 1Weite 2Punkte
01Rudi TuschSC Oberstdorf72,0 m69,5 m223,2
02Peter DubbSZ Neuhaus71,5 m71,0 m222,6
03Sepp SchwinghammerSC Partenkirchen70,0 m70,0 m214,8
04Bernd ZapfSC Bischofsgrün67,5 m69,0 m210,2
05Ernst WursthornSZ Breitnau66,0 m68,5 m207,5

Datum: Samstag, 17. Februar 1973

Der Wettbewerb um die deutsche Skisprungmeisterschaft von der Normalschanze, der bereits von der Wurmbergschanze in Braunlage auf die Franz-Haslberger-Schanze in Reit im Winkl verlegt wurde, musste aufgrund zu heftigen Schneetreibens abgesagt werden. Schließlich wurde das Springen zusammen mit dem Titelkampf auf der Großschanze am Wochenende des 17./18. Februar in Schonach ausgetragen. Schließlich erlebten rund 2000 Zuschauer bei idealen Witterungsverhältnissen einen Überraschungssieg des erst 18 Jahre alten Gymnasiasten Rudi Tusch vom SC Oberstdorf. Der Titelverteidiger Ernst Wursthorn musste sich mit dem fünften Platz zufriedengeben. Der Meister in der Nordischen Kombination Franz Keller verfehlte eine Platzierung unter den besten Zehn.

Großschanze

PlatzNameVereinWeite 1Weite 2Punkte
01Alfred GroscheSK Winterberg91,0 m99,0 m212,5
02Sepp SchwinghammerSC Partenkirchen85,0 m94,0 m201,0
03Rudi TuschSC Oberstdorf89,0 m94,0 m200,0
04Bernd ZapfSC Bischofsgrün90,5 m90,0 m199,5
05Albert WursthornSZ Breitnau89,0 m85,0 m192,5
06Peter DubbSZ Neuhaus89,0 m86,0 m190,0
07Franz KellerSC Nesselwang83,0 m86,0 m189,5

Datum: Sonntag, 18. Februar 1973

Mit dem Wettkampf von der Hochfirstschanze in Neustadt im Schwarzwald endeten die nordischen Skimeisterschaften 1973. Dabei stellte der Meister von 1969 Alfred Grosche auf der umgebauten Großschanze mit 99 Metern einen neuen Schanzenrekord auf. Der Überraschungsmeister von der Normalschanze Rudi Tusch belegte den dritten Rang. Mitfavorit Ernst Wursthorn stürzte bei 99 Metern und war somit aus dem Rennen um die Medaillen.

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