Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1975/76

42. Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1975/76
Der Sieger: Dieter Müller
Turnierdaten
Turnierart:DeutschlandDeutsche MeisterschaftDeutschland
Turnierformat:Round Robin
Ausrichter:DBB
Turnierdetails
Austragungsort:?,
Berlin[1]
Eröffnung:26. September 1975
Endspiel:28. September 1975
Teilnehmer:12
Titelverteidiger:Dieter Müller
Sieger:Dieter Müller
2. Finalist:Günter Siebert
3. Platz:Joseph Bücken
Preisgeld:Amateurturnier
Rekorde
Bester GD:0,902 Dieter Müller
Bester ED:1,081 Dieter Müller
Höchstserie (HS):00110 Dieter Müller
Spielstätte auf der Karte
1975/761976/77
Veranstaltungsort: Berlin

Die Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1975/76 (DDM) war die 42. Ausgabe dieser Turnierserie und fand vom 26. bis 28. September 1975 in Berlin statt.

Geschichte

Es sollte eine Meisterschaft ohne große Überraschungen werden, sieht man vom Abschneiden der Neulinge Wolfgang Geukes und Peter Sporer ab. Überraschend war die Kritik vieler Spieler am Material und dem „Polierverhalten“ der Schiedsrichter. Es war kaum zu erklären, dass die besten deutschen Spieler anscheinend nach 100 Aufnahmen nicht in der Lage waren, sich an das neue Material zu gewöhnen. Der Berliner Landesverband als Co-Ausrichter war der Meinung: nur „besstes Material“ für die „besten Spieler“! Die Tische, Tücher, Banden und Bälle waren optimal. Sie sahen keinen Grund dafür, die von den Spielern geforderte Wertung dieses „schwierigen Materials“ mit in die Wertung fließen zu lassen. Das polieren der Bälle durch die Schiedsrichter nach jedem Satz wurde ebenfalls beanstandet. Es wurde sogar bei jedem Nachstoß poliert. Selbst die einfachsten Dreibänder waren durch den Bandenabschlag kaum berechenbar und unkontrollierbar. Die Einwände wurden von der Turnierleitung ignoriert.[1]

Modus

Die Spieler wurden in drei Gruppen à vier Spieler eingeteilt (GR). Das Spielsystem wurde zum Vorjahr geändert. Es wurde im Satzsystem mit zwei Gewinnsätzen zu je 20 Punkten gespielt, Jeder-gegen-Jeden. Die beiden Gruppenbesten kamen in die Finalrunde, ebenfalls Jeder-gegen-Jeden, ohne gesondertem Finale oder Spiel um Platz 3. Die Endplatzierung ergab sich aus den Matchpunkten (MP).[2]

Gruppeneinteilung

Nach dem Ausgangsklessement ergaben sich folgende Gruppeneinteilungen:

Gruppeneinteilung[1]
Gruppe 1Gruppe 2Gruppe 3
Dieter MüllerGert TiedtkeGünter Siebert
Paul KimmeskampJoseph BückenPeter Donnert
Peter KuhringUdo Kleine-WeischedeSiegfried Spielmann
Peter SporerWolfgang GeukesJürgen Meissburger

Turnierverlauf

Gruppenrunde

Gruppe 1

Der Titelverteidiger und Gruppenfavorit Dieter Müller fing gleich mit einer Satzniederlage gegen seinen Vereinskameraden Peter Kuhring an, setzte sich dann aber doch noch 2:1 durch. Paul Kimmeskamp vom DBC Bochum 1926 konnte sich erwartungsgemäß gegen den Cadre-Spezialisten Peter Sporer durchsetzen. In der zweiten Runde verlor Paul Kimmeskamp dann gegen Peter Kuhring, die Hoffnung der Gastgeber auf zwei Spieler in der Endrunde schien sich zu erfüllen. Dieter Müller spielte gleichzeitig mit 1,081 GD die beste Partie des Turniers gegen Peter Sporer. Dem wiederum gelang es dann in Runde drei gegen einen zerfahrend spielenden Peter Kuhring in nur zwei Sätzen zu gewinnen und setzte sich damit noch vor Paul Kimmeskamp, der seinerseits ebenfalls 2:0 gegen Müller verlor.[1]

Endstand Gruppe 1
#NameMPSVGDHS
1Dieter Müller6:012:20,8936
2Peter Sporer2:46:80,6377
3Peter Kuhring2:46:100,6137
4Paul Kimmeskamp2:46:100,5617
Legende
MPMatch Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
SVSatzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.benötigte Aufnahmen
GDGeneraldurchschnitt
MGDMannschafts-Generaldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
BEMDBester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft
BSDBester Satzdurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
WRPWeltranglistenpunkte

Gruppe 2

Gruppenfavoriten waren nach Meinung der Experten hier Gert Tiedtke und Joseph Bücken, beide gewannen dann auch erwartungsgemäß ihre beiden Partien sicher gegen Udo Kleine-Weischede und Wolfgang Geukes. In Runde zwei musste Tiedke dann aber bei einem Remis gegen Geukes einen Punkt abgeben, wohingegen Bücken gegen Kleine-Weischede gewann. Als dann in der letzten Runde Geuken gegen Kleine-Weischede 2:0 gewann und Tiedtke gegen Bücken unterlag, war die Überraschung perfekt, auch wenn Bücken nur aufgrund seines besseren Satzverhältnisses die Nase vorne hatte.[1]

Endstand Gruppe 2
#NameMPSVGDHS
1Joseph Bücken6:012:20,6176
2Wolfgang Geukes3:37:70,5395
3Gert Tiedtke3:37:90,5204
4Udo Kleine-Weischede0:64:120,5095
Legende
MPMatch Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
SVSatzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.benötigte Aufnahmen
GDGeneraldurchschnitt
MGDMannschafts-Generaldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
BEMDBester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft
BSDBester Satzdurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
WRPWeltranglistenpunkte

Gruppe 3

Gruppe drei wurde als die ausgewogenste hingestellt und so begann die erste Runde auch gleich mit einem Remis zwischen Siegfried Spielmann und Peter Donnert, während sich Günter Siebert klar mit 2:0 gegen Jürgen Meissburger durchsetzte. Erwartungsgemäß hatte Siebert mit Altmeister Spielmann mehr Mühe und es ging mit 2:1 über die volle Distanz. Donnert konnte seine gute Leistung aus Runde eins nicht halte und verlor klar in zwei Sätzen gegen Jürgen Meissburger. Dem wiederum widerfuhr dieses Ereignis dann in Runde drei gegen Spielmann, wohingegen Siebert auch seine letzte Runde gegen Donnert mit 2:1 gewann.[1]

Endstand Gruppe 3
#NameMPSVGDHS
1Günter Siebert6:012:40,6656
2Siegfried Spielmann3:39:70,6156
3Jürgen Meissburger2:44:80,5495
4Peter Donnert1:55:110,6475
Legende
MPMatch Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
SVSatzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.benötigte Aufnahmen
GDGeneraldurchschnitt
MGDMannschafts-Generaldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
BEMDBester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft
BSDBester Satzdurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
WRPWeltranglistenpunkte

Da nach dem neuen Satzsystem nur die Punkte von Spielern gewertet werden, die ebenfalls in die Endrunde einzogen, ergab sich folgendes Ausgangsklassement für die Finalrunde:

Ausgangsklassement Finalrunde
#NameMPSVPkt.Aufn.GDHS
1Dieter Müller24:040371,0814
2Joseph Bücken24:040610,6566
3Günter Siebert24:250790,6335
4Siegfried Spielmann02:442790,5324
5Peter Sporer00:424370,6495
6Wolfgang Geukes00:429610,4755

Diese Sechs zogen in die Finalrunde weiter und waren damit automatisch für die Qualifikation zur 43. DDM 1976 in Hamburg zugelassen.

Die Plätze 7–12 waren damit folgendermaßen ausgespielt:

Platzierungen Gruppenverlierer
#NameMPSVPkt.Aufn.GDBEDHS
7Gert Tiedtke3:37:91422730,5200,5894
8Peter Kuhring2:46:101362220,6130,6217
9Paul Kimmeskamp2:46:101192120,5610,6137
10Jürgen Meissburger2:44:81001820,5490,6255
11Peter Donnert1:55:111452240,6470,6785
12Udo Kleine-Weischede0:64:121192340,5095

Finalrunde

Jeder gegen Jeden, kein Finale.
In der letzten Spielrunde gab es dann doch noch ein „echtes Finale“, die beiden anderen Partien hatten nur noch statistischen Wert. Sowohl Spielmann und Bücken gewannen ihre Spiele gegen Geukes bzw. Sporer ungefährdet mit jeweils 2:0. Die Hauptattraktion war dann das Spiel Müller-Siebert. Der Berliner war im ersten Satz sichtlich nervös, spielte unsicher und gab diesen dann auch nach 23 Aufnahmen mit 14:20 an den Essener ab. Um seinen Titel erfolgreich verteidigen zu können musste er nun die beiden nächsten Sätze gewinnen. Der zweite Satz entwickelte sich dann auch zum Höhepunkt der Veranstaltung als Müller eine Serie von 11 (Turnierrekord!) produzierte und Siebert in 11 Aufnahmen mit 20:6 am Tisch stehen ließ. Auch der letzte Satz ging in 19 Aufnahmen mit 20:18, wenn auch knapp, an den Berliner, der damit zum dritten Mal in Folge Deutscher Dreibandmeister wurde.[1]

Endstand Finalrunde
#NameMPSVPkt.Aufn.GDBSDHS
1Dieter Müller10:020:62502770,9021,81811
2Günter Siebert8:218:122543800,6681,0006
3Joseph Bücken6:416:82113130,6741,4296
4Siegfried Spielmann4:612:142163640,5930,9524
5Wolfgang Geukes2:86:181613040,5291,2506
6Peter Sporer0:106:201763260,5391,1115
Legende
MPMatch Punkte (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
SVSatzverhältnis (nur bei Turnieren im Satzsystem)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.benötigte Aufnahmen
GDGeneraldurchschnitt
MGDMannschafts-Generaldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
BEMDBester Einzeldurchschnitt einer Mannschaft
BSDBester Satzdurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
WRPWeltranglistenpunkte

Abschlusstabelle

Ergebnisse ausgeschiedener Gegner (7–12) kamen nicht mit in die Wertung. Angegeben wird der beste Satzdurchschnitt (BSD).

Legende
MPMatch Points (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
Pkte.Erzielte Karambolagen
Aufn.Benötigte Versuche
GDGeneraldurchschnitt
BEDBester Einzeldurchschnitt eines Spielers
HSHöchstserie
Bester GD des Turniers
Bester ED des Turniers
Beste HS des Turniers
1. Platz (Gold)
2. Platz (Silber)
3. Platz (Bronze)
Endklassement[1][2]
RundePlatzNameMPSVGDPkt.Aufn.BEDHS
Final-
runde
1Dieter Müller (Berlin)10:020:62502770,9021,08111
2Günter Siebert (Altenessen)8:218:122543800,6680,6896
3Joseph Bücken (Aachen)6:416:82113130,6740,8006
4Siegfried Spielmann (Düsseldorf)4:612:142163640,5930,6454
5Wolfgang Geukes (Neustadt)2:86:181613040,5290,7946
6Peter Sporer (München)0:106:201763260,539-5
Gruppen
runde
7Gert Tiedtke (Köln)3:37:91422730,5200,5894
8Peter Kuhring (Berlin)2:46:101362220,6120,6217
9Jürgen Meissburger (Hattingen)2:44:81001820,5490,6255
10Paul Kimmeskamp (Bochum)2:46:101192120,5610,6137
11Peter Donnert (Saarlouis)1:55:111452240,6470,6785
12Udo Kleine-Weischede (Köln)0:64:121192340,508-5
Turnierdurchschnitt: 0,621

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Otto Perée: Billard Sport. Hrsg.: Deutscher Billard Bund. 53. Jahrgang Auflage. Köln November 1975, S. 323–324.
  2. a b Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 2. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 946.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Billard Picto 2-white.svg
Autor/Urheber: LezFraniak, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Billard Pictogram 2 - white
Dieter Müller (carom billiards player) 01-cropped.jpg
Autor/Urheber: Dieter Haase, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Deutscher Carambolagespieler
Billard Picto 2-black.svg
Autor/Urheber: LezFraniak, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Piktogram Billard 2-schwarz
Tiedtke August 01.jpg
Autor/Urheber: Dieter Haase, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Deutscher Carambolagespieler