Deutsch-Englische Gesellschaft

Die Deutsch-Englische Gesellschaft (DEG) war eine deutsche Organisation zur deutsch-britischen Verständigung in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie war die deutsche Schwesterorganisation der britischen Anglo-German Fellowship. Sie wurde am 2. Dezember 1935 von Joachim von Ribbentrop gegründet und 1939 aufgelöst.

Organisation

Wirklich aktiv wurde die Gesellschaft erst Mitte 1937, als sich eine enge Zusammenarbeit mit der Anglo-German Fellowship entwickelte. Den Höhepunkt ihre Aktivitäten entfaltete die DEG 1938.

Die DEG setzte sich fast ausschließlich nur aus führenden Partei- und Regierungsmitglieder und Vorstandsmitgliedern der Wirtschaft zusammen. Die Mitglieder der Wirtschaft kamen vor allem aus den Firmen I.G. Farben, AEG, Siemens, Metallgesellschaft, ESSO, Wintershall, C. Lorenz und des Kalisyndikats.

Der Mitgliedsbeitrag betrug 20 Reichsmark. Die Finanzierung erfolgte durch die vertretenden Wirtschaftsunternehmen und die Dienststelle Ribbentrop.

Der Hauptsitz war in Berlin in der Bendlerstrasse 30. Es gab 11 Zweigstellen in Hamburg, Bremen, Essen, Köln, Wiesbaden, Frankfurt am Main, Heidelberg, Stuttgart, München, Wien, Dresden.

Haupttätigkeit waren politische Vorträge und kulturelle Veranstaltungen.

Als Mitteilungsblatt erschienen seit 1938 die „Deutsch-Englischen Hefte“ sechsmal jährlich.

Der Deutsch-Englische Kreis (DEK) war die Jugendorganisation der DEG, die deutsch-englische Jugendlager organisierte.

Mitglieder

Vom April 1937 bis zum April 1938 stieg die Mitgliederzahl von 176 auf 560. Im Frühjahr 1939 waren es 700 und es wurde eine Aufnahmesperre verhängt. Mitglieder waren u. a.:

Literatur

  • Ernst Ritter: Die erste Deutsch-Englische Gesellschaft (1935–1939). In: Friedrich Kahlenberg (Hrsg.): Aus der Arbeit der Archive. Boppard am Rhein 1989, S. 811–826.
  • Karlheinz Schädlich: Appeaser in Aktion. Hitlers britische Freunde in der Anglo-German Fellowship. Jahrbuch für Geschichte 1969, S. 228 f.
  • Ralph Uhlig: Die Deutsch-Englische Gesellschaft 1949–1983. Der Beitrag ihrer "Königswinter-Konferenzen" zur britisch-deutschen Verständigung, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1986, ISBN 3-525-36192-0.

Weblinks