Desulfobacteraceae
Desulfobacteraceae | ||||
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Systematik | ||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||
Desulfobacteraceae | ||||
Kuever et al. 2006 |
Die Desulfobacteraceae bilden eine Familie von innerhalb der Ordnung Desulfobacterales. Wie alle Familien der Ordnung Desulfobacterales sind sie in der Lage Sulfat zu reduzieren (Desulfurikation). Durch die Sulfatreduktion wird Energie gewonnen, welche in den weiteren Stoffwechsel umgesetzt wird. Als Endprodukt wird Schwefelwasserstoff (H2S) ausgeschieden. Man spricht hier auch von der Sulfatatmung.
Lebensweise
Die meisten Arten der sulfatreduzierenden Bakterien sind obligat anaerob, sie können nur unter Ausschluss von Sauerstoff leben. Solche Bedingungen herrschen z. B. innerhalb von Schlammböden von Seen oder in unter Wasser stehenden Erdböden. Einige (z. B. Arten der Gattung Desulfobacterium) sind chemolithotroph, sie sind dazu in der Lage sich ausschließlich von anorganischen Stoffen mit Wasserstoff als Elektronendonator zu ernähren. Als Kohlenstoffquelle dient ihnen Kohlendioxid. Einige Arten kommen ausschließlich im Meerwasser vor (z. B. Desulfobacterium).
Morphologie
Die Zellgestalt ist bei den verschiedenen Gattungen unterschiedlich, es gibt fädige (filamentöse) Formen (beispielsweise. bei Desulfonema) aber auch stäbchenförmige (Desulfobakterium) oder kokkoide Zellen die Paketförmig aneinandergelagert sind, sogenannte Sarcinen (Desulfosarcina). Einige Arten besitzen Geißeln (zum Beispiel Desulfobacter).
Systematik
Diese Familie besteht aus folgenden Gattungen:[1]
- DesulfatibacillumCravo-Laureau et al. 2004
- DesulfatiferulaCravo-Laureau et al. 2007
- DesulfatirhabdiumBalk et al. 2008
- DesulfatitaleaHigashioka et al. 2013
- DesulfobacterWiddel 1981
- DesulfobacteriumBak & Widdel 1988
- DesulfobaculaRabus et al. 2000
- DesulfobotulusKuever et al. 2009
- DesulfocellaBrandt et al. 1999
- DesulfococcusWiddel 1981
- DesulfoconvexumKönneke et al. 2013
- DesulfofabaKnoblauch et al. 1999
- DesulfofrigusKnoblauch et al. 1999
- DesulfolunaSuzuki et al. 2008
- DesulfonatronobacterSorokin et al. 2012
- DesulfonemaWiddel 1981
- DesulforegulaRees & Patel 2001
- DesulfosalsimonasKjeldsen et al. 2010
- DesulfosarcinaWiddel 1981
- DesulfospiraFinster et al. 1997
- DesulfotignumKuever et al. 2001
- PhorcysiaPérez-Rodríguez et al. 2012
Desulfomusa mit der einzigen Art Desulfomusa hansenii wurde zu der Gattung Desulfofaba gestellt.
Literatur
- Michael T. Madigan, John M. Martinko, Jack Parker: Brock – Mikrobiologie. 11. Auflage. Pearson Studium, München 2006, ISBN 3-8274-0566-1
Weblinks
- WoRMS taxon details: Desulfobacteraceae World Register of Marine Species
Einzelnachweise
- ↑ bacterio.cict.fr:List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature – Family Desulfobacteraceae ( vom 15. Juni 2008 im Internet Archive) (englisch)