Desmond Douglas

Desmond Douglas (* 20. Juli 1955 in Kingston (Jamaika)) ist ein englischer Tischtennisspieler. Er hat mehrere Jahre für Borussia Düsseldorf gespielt und mit eindrucksvollen Einzelbilanzen seinen Verein zu fünf Deutschen Meisterschaften geführt[1].

Spielweise

Desmond Douglas ähnelte vom Spielertyp her Wilfried Lieck und Stellan Bengtsson. Wie Lieck verfügte er über gute Reflexe und einen extrem sicheren Rückhand-Block und spielte den Vorhand-Topspin mehr aus dem Handgelenk und Unterarm als aus dem ganzen Arm. Das dadurch nicht optimale Tempo glich er durch überraschende Richtungswechsel aus. Wie Bengtsson glänzte Douglas mit einer sehr guten – beinahe katzenhaft anmutenden – Beinarbeit und Beweglichkeit. Für den ganz großen Durchbruch bei Welt- oder Europameisterschaften fehlte ihm möglicherweise der harte Vorhand-„Schuss“ oder der ganz aggressive Topspin, vielleicht in einigen entscheidenden Situationen aber auch nur ein wenig Glück. Douglas ist Linkshänder.

Karriere als Spieler

Im Alter von fünf Jahren übersiedelte Douglas mit seiner Familie von Jamaika nach Birmingham. Als 15-Jähriger wurde er Mitglied in einem Tischtennisverein, zwei Jahre später gehörte er zu den besten Junioren in England. 1972 und 1973 wurde er bei den Junioren Europameister im Mixed (mit Linda Howard).

Bis 1990 gewann er elfmal die englische Meisterschaft im Einzel (neunmal in Folge)[2] und mehrmals im Doppel (u. a. mit Paul Day und Graham Sandley).

Obwohl Douglas in der deutschen Bundesliga – von 1977 bis 1985 spielte er für Borussia Düsseldorf[3][4] – mehrere Spielzeiten lang das Maß aller Dinge war und gegen internationale Spitzenspieler bestehen konnte, ist ihm, abgesehen vom Gewinn der Europe TOP-12 1987 in Basel, der Erfolg bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft verwehrt geblieben[5].

Vereine

  • Central Y.M.C.A
  • Borussia Düsseldorf (1977/78 bis 1984/85)[1]
  • J.K.N. Steel Stock Wolverhampton (1. Liga England) (1985 bis ????)[6]
  • NFD Grove[7]

Turnierteilnahmen

Titel und Erfolge

  • 1. Platz Europe TOP-12 1987
  • 2. Platz Europe TOP-12 1979 und 1983
  • 2. Platz Europameisterschaft (Mannschaft) 1978, 1988
  • Commonwealth Meisterschaft (Einzel) 1985
  • Commonwealth Meisterschaft (Doppel) 1975
  • Commonwealth Meisterschaft (Mixed) 1975, 1985
  • Commonwealth Meisterschaft (Mannschaft) 1973, 1975, 1985
  • Englischer Meister (Einzel) 1976[5]

Privat

Desmond Douglas ist verheiratet mit Ehefrau Margie und hat zwei Söhne.[4][6][9]

Turnierergebnisse

[10]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
ENG Commonwealth Meistersch. 1985 Douglas IMN  Gold Silber Gold 1
ENG Commonwealth Meistersch. 1975 Melbourne AUS   Gold Gold 1
ENG Commonwealth Meistersch. 1973 Cardiff WAL     1
ENG Europameisterschaft 1990 Göteborg SWE   Viertelfinale   
ENG Europameisterschaft 1988 Paris FRA     2
ENG Europameisterschaft 1986 Prag TCH  Viertelfinale  Viertelfinale  
ENG Europameisterschaft 1984 Moskau URS   Viertelfinale   
ENG Europameisterschaft 1980 Bern SUI  Viertelfinale  Silber  
ENG Europameisterschaft 1978 Duisburg FRG  Halbfinale  Viertelfinale 2
ENG Europameisterschaft 1974 Novi Sad YUG    Viertelfinale  
ENG Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1973 Piraeus GRE  Silber  Gold  
ENG EURO-TOP12 1989 Charleroi BEL  10    
ENG EURO-TOP12 1987 Basel SUI  1   
ENG EURO-TOP12 1986 Sodertalje SWE  2   
ENG EURO-TOP12 1985 Barcelona ESP     
ENG EURO-TOP12 1983 Cleveland ENG  2   
ENG EURO-TOP12 1982 Nantes FRA  3   
ENG EURO-TOP12 1981 Miskolc HUN     
ENG EURO-TOP12 1980 München FRG     
ENG EURO-TOP12 1979 Kristianstad SWE  2   
ENG EURO-TOP12 1978 Prag TCH  Scratched    
GBR Olympische Spiele 1988 Seoul KOR  letzte 16 sofort ausgesch.   
ENG Weltmeisterschaft 1995 Tianjin CHN  letzte 32 letzte 32 keine Teiln. 13 
ENG Weltmeisterschaft 1989 Dortmund FRG  letzte 64 letzte 32 keine Teiln. 
ENG Weltmeisterschaft 1987 New Delhi IND  letzte 16 letzte 32 Scratched 12 
ENG Weltmeisterschaft 1985 Göteborg SWE  letzte 64 letzte 16 letzte 64 10 
ENG Weltmeisterschaft 1983 Tokio JPN  letzte 32 letzte 32 letzte 32 
ENG Weltmeisterschaft 1981 Novi Sad YUG  letzte 16 letzte 16 letzte 32 
ENG Weltmeisterschaft 1979 Pyongyang PRK  letzte 16 letzte 16 letzte 32 10 
ENG Weltmeisterschaft 1977 Birmingham ENG  letzte 32 Viertelfinale letzte 32 10 
ENG Weltmeisterschaft 1975 Calcutta IND  letzte 64 letzte 32 letzte 64 12 
ENG Weltmeisterschaft 1973 Sarajevo YUG  letzte 128 letzte 16 keine Teiln. 10 
ENG World Cup 1982 Hong Kong HKG  13    
ENG WTC-World Team Cup 1990 Hokkaido, Aomori, Niig JPN     3

Literatur

  • Elmar Schneider: Herz ist Trumpf – Desmond Douglas – Düsseldorfs Brite aus Jamaika, Zeitschrift DTS, 1984/10 Seite 39–40
  • Zdenko Uzorinac: ITTF 1926–2001 – Table Tennis legends, ISBN 2-940312-00-1, Seite 250–251; The “Black Pearl” from Jamaica
  • Rahul Nelson: Endlich ganz oben, Zeitschrift DTS, 1987/2 Seite 33

Einzelnachweise

  1. a b tt-bundesliga.de: 1976/77 bis 1985/86 (Memento vom 7. Juli 2017 im Internet Archive) (abgerufen am 30. Dezember 2015)
  2. Zeitschrift DTS, 1990/9 Seite 51
  3. Buch 40 Jahre Tischtennis-Bundesliga, Seite 23
  4. a b Zeitschrift DTS, 1985/3 Seite 13
  5. a b c ITTF Datenbank (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
  6. a b Zeitschrift DTS, 1986/6 Seite 27
  7. Zeitschrift DTS, 1992/12 Seite 26
  8. British Olympic Association (engl.)
  9. Zeitschrift DTS, 1992/4 Seite 20
  10. Desmond Douglas Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 5. September 2011)

Weblinks