Des Teufels Zirkus

Film
TitelZirkusteufel[1]
Des Teufels Zirkus
(Titel in Österreich)
OriginaltitelThe Devil’s Circus
ProduktionslandVereinigte Staaten
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr1926
Länge70 Minuten
Stab
RegieBenjamin Christensen
DrehbuchBenjamin Christensen
ProduktionMGM
KameraBen F. Reynolds
SchnittBen Lewis
Besetzung
  • Norma Shearer: Mary (Nora in der öst. Fassung)
  • Charles Emmett Mack: Richard Carlstop (Karl in der öst. Fassung)
  • Carmel Myers: Yonna (Yvonne in der öst. Fassung)
  • John Miljan: Lieberkind (Mittler in der öst. Fassung)
  • Claire McDowell: Mrs. Peterson (Frau Peters in der öst. Fassung)
  • Joyce Coad: die kleine Anita (die kleine Elsa in der öst. Fassung)
  • Karl Dane: Clown

Des Teufels Zirkus ist ein US-amerikanisches Stummfilmdrama aus dem Jahre 1926 des Dänen Benjamin Christensen mit Norma Shearer in der Hauptrolle.

Handlung

Die junge Mary verliebt sich in Richard Carlstop, einen attraktiven jungen Taschendieb[2], der das unbedarfte junge Mädchen vom Lande in sein Haus mitnimmt und ihr seinen Schutz anbietet. Doch eines Tages fliegt Richard mit seinen Vergehen auf, wird verhaftet und muss ins Gefängnis gehen. Nunmehr seines „Schutzes“, auch monetärer Natur, beraubt, benötigt Mary unbedingt eine neue Geldeinnahmequelle, und so beschließt sie, das Angebot, beim Zirkus zu arbeiten, anzunehmen. Hier wird sie Teil einer Luftakrobatik-Nummer. Der Höhepunkt der allabendlichen Vorstellung ist ein Drahtseilakt über einem nach oben hin offenen Löwenkäfig, den Mary zu absolvieren hat. Löwenbändiger Lieberkind hat schon seit geraumer Zeit ein Auge auf die Artistin geworfen und versucht auf besonders bizarre Weise ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen. Lieberkinds zunehmende Liebestollheit missfällt erwartungsgemäß seiner Geliebten Yonna sehr, sodass sie Marys Trapez manipuliert, worauf diese schließlich eines Tages in die Tiefe stürzt und sich dabei ernsthaft verletzt.

Nach siebenjähriger Gefängnisstrafe kehrt Richard wieder in die Freiheit zurück. Er versucht fortan, sich ein neues Leben als Schuster aufzubauen. Es kommt zur Wiederbegegnung mit der nunmehr an Krücken humpelnden, als einfache Straßenhändlerin darbende Mary, und beide heiraten. Als Richard davon erfährt, wie man mit seiner Frau in „Des Teufels Zirkus“ umgegangen ist, will er Rache nehmen. Doch sein Ziel des Zorns, Lieberkind, hat während des (Ersten) Weltkriegs an der Front gedient und ist schwer verwundet aus den Schlachtfeldern heimgekehrt. Als Richard sieht, dass Lieberkind heute das Leben eines blinden Bettlers erdulden muss, verpufft sein Hass und wandelt sich in Mitleid.

Produktionsnotizen

Die Dreharbeiten begannen Mitte Dezember 1925 und endeten wohl zu Beginn des Jahres 1926. Der Film erlebte seine Uraufführung am 15. Februar 1926. Die deutsche Fassung wurde unter dem Titel Zirkusteufel im Verleih der Parufamet am 14. Januar 1927 im Tauentzienpalast in Berlin erstaufgeführt.[3] Die österreichische Premiere von Des Teufels Zirkus fand am 11. Februar 1927 statt.

James Basevi und Cedric Gibbons gestalteten die Filmbauten.

Regisseur Christensen gab hiermit seinen Hollywood-Einstand.

Kritiken

In Paimann’s Filmlisten heißt es: „Die Anziehungskraft dieses Filmes bilden die sehr gut gestellten Zirkusszenen, eine große Sensation und die ansprechende Darstellung der weiblichen Hauptrolle durch Norma Shearer. Das Sujet ist zwar spannend aber gegen Ende recht sprunghaft, die Darstellung in den übrigen Rollen gut, desgleichen die Photographie.“[4]

Die Salzburger Chronik resümiert: “Die Darstellung ist sehr gut, es fehlt nicht an schönen und wirklich rührenden Szenen”[5].

Die Bühne wusste zu berichten: „Große Szenen geben Norma Shearer die Möglichkeit, ihr bedeutendes darstellerisches Können in besonders eindrucksvoller Weise zu entfalten.“[6].

Das Kino-Journal schließlich lobte: “Der Film ist mit ganz großer Aufmachung hergestellt, bietet zugleich Varieté, Zirkus und herrliche Tierszenen. Norma Shearer mit ihrem maßvollen Spiel ist eine rührend schöne Erscheinung”.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kritik der Leinwand, in: "Die Filmwoche", Nr. 4, Jg. 1927, S. 84
  2. in der österreichischen Fassung ist er ein Einbrecher
  3. Von neuen Filmen, in: "Die Filmwoche", Nr. 3, Jg. 1927, S. 62
  4. Des Teufels Zirkus in Paimann’s Filmlisten
  5. „Des Teufels Zirkus“. In: Salzburger Chronik für Stadt und Land / Salzburger Chronik / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Die Woche im Bild“ / Die Woche im Bild. Illustrierte Unterhaltungs-Beilage der „Salzburger Chronik“ / Salzburger Chronik. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Oesterreichische/Österreichische Woche“ / Österreichische Woche / Salzburger Zeitung. Tagblatt mit der illustrierten Beilage „Österreichische Woche“ / Salzburger Zeitung, 3. Jänner 1927, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/sch
  6. Des Teufels Zirkus in Die Bühne
  7. „Des Teufels Zirkus“. In: Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes österreichischer(/der österreichischen) Lichtspiel-Theater, der Landes-Fachverbände und der Sektion Niederösterreich-Land / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Zentralverbandes der österreichischen Lichtspiel-Theater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes der Wiener Lichtspieltheater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. (Vorläufiges) Mitteilungsblatt der Außenstelle Wien der Reichsfilmkammer, 16. Oktober 1926, S. 17 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dkj

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Lobby card for the American drama film The Devil's Circus (1926).