Delvenau

Delvenau

Delvenau bei Witzeeze

Daten
LageGrenze Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
FlusssystemElbe
Abfluss überElbe-Lübeck-Kanal → Elbe → Nordsee
Quellebei Grambek
53° 33′ 52″ N, 10° 40′ 59″ O
Mündungbei Lauenburg/Elbe in den Elbe-Lübeck-KanalKoordinaten: 53° 22′ 26″ N, 10° 34′ 51″ O
53° 22′ 26″ N, 10° 34′ 51″ O

Längeca. 50 km

Die Delvenau (heute fälschlich auch: Stecknitz, obwohl die Stecknitz in die Trave mündet, in Karten oft: Stecknitz (Delvenau)) ist ein ca. 50 km langer Fluss im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein. Sie entspringt bei Grambek[1] und mündet bei Lauenburg/Elbe in die Elbe. Von der Niebuhrschleuse bis kurz vor Lauenburg bildet der Wasserlauf die Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern.

Der Name Delvenau geht auf das mittelniederdeutsche Wort delf für Graben zurück und wurde später umgedeutet.[2]

Stecknitzkanal

Dückerschleuse am Stecknitzkanal bei Witzeeze

Die Delvenau wurde bereits im Mittelalter als Stecknitzkanal reguliert und mit der in die Trave mündenden Stecknitz verbunden. Seit dem erneuten Ausbau Ende des 19. Jahrhunderts heißt der 62 km lange Schifffahrtsweg zwischen Elbe und Trave Elbe-Lübeck-Kanal. Während ihr Oberlauf vom Kanalneubau abgeschnitten wurde, blieb der Unterlauf der Delvenau mit zwei der alten Schleusen, der Dückerschleuse und der Palmschleuse, erhalten.

Da sich seit Bau des Stecknitzkanals der Name „Stecknitz“ auch für die nach Süden fließende Delvenau eingebürgert hat, verwenden amtliche Karten die Bezeichnung „Stecknitz (Delvenau)“.

Historische Grenze

Seit 810 verlief der Limes Saxoniae entlang der Delvenau und bildete die Grenze zwischen den Sachsen und dem abodritischen Teilstamm der Polaben. Später verliefen entlang der Delvenau die Grenze zwischen dem Herzogtum Sachsen-Lauenburg und Mecklenburg und von 1945 bis 1990 auch die innerdeutsche Grenze.

Naturschutz

Der mecklenburgische Uferbereich ist seit der 1990 erfolgten Ausweisung als Naturschutzgebiet Stecknitz-Delvenau gesetzlich geschützt. Ziel ist der Schutz und Erhalt des mäandrierenden Niederungsbaches sowie der angrenzenden Nass- und Feuchtwiesen sowie der Staudenfluren.[3]

Literatur

Weblinks

Commons: Delvenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adolf von Duve: Mittheilungen zur näheren Kunde des Wichtigsten der Staatsgeschichte und Zustände der Bewohner des Herzogthums Lauenburg. Von der Vorzeit bis zum Schlusse des Jahres 1851., Linse, 1857. S. 42 ff.
  2. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Aufl., Neumünster 1992, S. 208.
  3. Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Stecknitz-Delvenau. In: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 634f.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Delvenau witzeeze.jpg
Autor/Urheber: Gerd Kersten, Lizenz: CC BY 2.5
Delvenau bei Witzeeze, nördlich der Dückerschleuse. Blick nach Süden.
Dueckerschleuse 1900.jpg
Dückerschleuse am Stecknitz-Kanal bei Witzeeze (Blick nach Nordwesten, vom Mecklenburgischen Ufer)