Dauerbrunst

Dauerbrunst (auch Dauerbrunft, Dauerranz, Dauerrolligkeit) ist ein Krankheitsbild in der Veterinärmedizin, bei dem sich weibliche Tiere permanent in der Östrus-Phase des Sexualzyklus befinden und entsprechende Symptome und Verhaltensweisen aufweisen.[1]

Die Dauerbrunst ist durch hohe Östrogen-Spiegel (Hyperöstrogenismus) gekennzeichnet und wird vor allem durch Ovarialzysten, seltener durch Eierstocktumoren oder durch Verabreichung von Futtermitteln mit Inhaltsstoffen mit Östrogenwirkung (z. B. Zearalenon) ausgelöst. Kaninchen[2] und Frettchen[3] sind besonders davon betroffen.

Der Anthropologe Rainer Knußmann wendet den Begriff übertragen beim Menschen an: „Beim Menschen besteht auch im weiblichen Geschlecht eine Dauerbrunst, während sich eine solche bei den Weibchen der höheren Primaten höchstens andeutet“.[4]

Einzelnachweise

  1. Walter Baumgartner: Klinische Propädeutik der Haus- und Heimtiere. Enke, 8. Auflage 2014, ISBN 978-3830412151.
  2. Karl Wienert, Dauerbrunst und Follikelpersistenz: Experimentelle Untersuchungen an Kaninchen. 1936. 19 Seiten.
  3. Thomas Göbel, Anja Ewringmann: Heimtierkrankheiten: Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien. UTB, 2005, ISBN 9783825282677, S. 189.
  4. Johanna Hopfner, Hans-Walter Leonhard, Geschlechterdebatte: Eine Kritik. In: Erlanger pädagogische Studien, Julius Klinkhardt, 1996, S. 47, ISBN 378150834X.